92. Nicht verwandte Familie

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"Tut mir Leid, ich bin spät!", ruft Sieglinde. "Schon gut.", sagst du höflich. "Wir müssen schnell ein paar Tests machen. Auf Drogen oder ähnliches.", sagt Fräulein Sullivan und klappt einen Koffer auf. Sie schaut dir mit einer Lampe genau in die Augen und hört deinen Herzschlag ab. Nach ein paar Tests setzt sie sich hin. "Ähm. Als sie rein kamen habe ich ja nicht darauf geachtet, aber was um alles in der Welt ist dieses Gerät um ihren Körper?!", fragst du empört. "Meine Spinnenbeine. Mit ihnen kann ich gehen.", sagt Sieglinde stolz. "Nun ja, um wieder auf den 'Biss' zurück zu kommen. Es gab keine Anzeichen von Drogen oder ähnlichem. Entweder dies ist etwas uns unbekanntes oder es sind lediglich zwei Stiche." "Ähm!", unterbricht Wolfram Sieglinden. "Was wäre, wenn nicht etwas injiziert wurde, sondern etwas raus genommen wurde? Ich meine, Vampire saugen Blut, also wäre es möglich.", sagt Wolfram ruhig. Allen gehen förmlich Lichter auf. "Natürlich!", sagt Sieglinde. "Aber trotz allem würde ich gerne etwas Blut abnehmen." "Mach ruhig.", sagst du nett und hältst deinen Arm hin. Es pickt kurz. "Sie nehmen aber eine große Menge Blut.", sagt Sebastian monoton. Sieglinde nickt. "Ich möchte mir etwas für andere Dinge aufheben.", sagt sie ruhig. "Das war es auch schon.", sagt Sieglinde nach kurzer Zeit. "Ich werde das Blut sofort untersuchen. Wenn etwas sein sollte sagt mir umgehend Bescheid.", befiehlt das Fräulein und verlässt das Zimmer. Du winkst zum Abschied und Sebastian bedankt sich. Plötzlich wird dir schwindelig und du lässt deine Hand auf dein Bett fallen. 'Na nu? Mir wird ganz schwindelig. Blutarmut?' "Geht es ihnen gut?", fragt Sebastian besorgt. Du nickst nur. Zum atmet musst du deinen Mund öffnen. "Junger Herr?..." "Ja?" "Ich gehe in mein Zimmer, dann können sie sich umziehen." "Nein. Ich werde für heute in ein Gästezimmer gehen.", sagt Ciel nett zu dir. "Vielen Dank.", sagst du leise. "Junger Herr. Bitte gehen sie schon mal zum Esstisch.", sagt Sebastian und Ciel verlässt das Zimmer. "Miss, ich habe einen Brief bekommen." "Einen Brief?" "Ja. Er ist von einer gewissen Lillith." "Lillith!?", wiederholst du laut. Sebastian nickt. "Sie schrieb, dass sie traurig sei, dass es keinen Kontakt mehr zwischen euch gibt und ihr euch bald Wiedersehen werdet.", erzählt Sebastian monoton. Du lachst ungläubig. "Jetzt hat sie es also doch geschafft...", sagst du leise. "Entschuldigungen sie, aber darf ich fragen, wer diese Frau ist?" "Lillith ist ein seltsamer und gefährlicher Schnitter." "Sie ist also ein Schnitter..." "Ja, aber sie ist nicht mehr im Dienst. Sie wurde gekündigt." "Und warum?" "Sie brachte Menschen, welche nicht auf der Liste standen, um und dann trank sie ihr Blut." "Also war sie etwas wie ein Vampir?" "Ja. So kann man es sagen. Man konnte sie all die Jahre nicht finden. Sie hatte als Schnitter keine besonderen Fähigkeiten, wie ich. Sie war ein einfacher Schnitter. Aber sie war auffällig. Wir haben zusammen unsere Abschlussprüfung überwältigt und freundeten uns an. Doch nachdem sie immer seltsamer wurde und ich immer stärker, trennten sich unsere Wege.", erzählst du und fässt dir an die Bissspuren. 'War sie etwa schon hier. Ich glaube eher weniger. Denk nach! Was hat sie dir damals erzählt?' "Sebastian! Ich muss weg!", sagst du und stehst mit wackligen Beinen auf. "Was? Sie können so nicht weg.", sagt Sebastian empört. Du taumelst zum Fenster. "Ich brauche Informationen.", sagst du und kletterst auf die Fensterbank. "Ich werde sie tragen.", sagt Sebastian. "Nein! Wenn ich mit dir bei William wäre, würde er nichts erzählen.", sagst du und springst. Sebastian kann dich nicht aufhalten. Du springst über die Bäume, wobei du öfters abrutscht. Du holst deine Liste raus und hoffst, William bei dem nächsten zukünftigem Toten anzutreffen. Du springst in die Stadt und läufst über die Dächer. Deine Vermutung wird wahr und du triffst William. "Will!", rufst du laut. "Sie sehen nicht gerade gesund aus.", sagt Will misstrauisch. "Mir geht es gut. Aber sie müssen mir etwas erzählen. Erzählen sie mir etwas über Lillith.", sagst du plötzlich. "Lillith?", wiederholt William überrascht. Du nickst hastig. "In Ordnung,", beginnt er und rückt seine Brille zurecht,"Lillith stammt einer 'Familie' ab, welche schon immer Blut getrunken hat. Sie war die 'Vampir-Familie'. Natürlich waren sie alle nicht wirklich verwandt. Dieser Clan an Shinigamis hat im Stillen Menschen ermordet und ihr Blut getrunken. Die Familie wird mit der Zeit immer größer und damit natürlich auch ihre Auswahl. Sie beschrenkt sich jetzt auf alles, was auf zwei Beinen läuft. Nicht wie damals, nur auf Tiere und ab und zu eine Mensch. Heute ist ihnen egal, ob sie ohre Zähne in Menschen oder Shinigamis rammen, falls sie dem Klischee der Vampire gerecht werden." "Das heißt, es könnte jeder gewesen sein...", sagst du leise. "Und außerdem, haben sie sich auf eine persönliche Vorliebe beschränkt. Um genau zu sein vier Arten von Menschen. Glückliche und ehrliche Menschen, traurige Menschen, hinterlistig und lügnerische Menschen und zum Schluss noch die stolzen Menschen. Wenn ich so darüber nachdenken... Es gibt eine 'Familie' welche es auf jede Art Mensch abgesehen hat.", erzählt Will. Du hörst aufmerksam zu. "Wer war der erste Vampir?" "Das fragst du noch?" "Lillith?" "Korrekt. Warum fragst du, wenn du die Atwort kennst...? Naja. Ist ja jetzt auch egal. Ich gehe wieder an die Arbeit, um Überstunden zu verhindern. Wir sehen uns.", verabschiedet sich Will. 'So ist das also...'

Sebastian Michaelis Love Story/Sebastian x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt