84. Grobe Auseinandersetzung

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'Was mach ich hier eigentlich?' Du guckst das große Haus an. Es hat sich nichts verändert, außer dass du fehlst. In dem einen Jahr hast du dich ebenfalls verändert. Deine Augen sind dunkel und deine Haare schneeweiß, da dir diese Farbe am meisten gefällt. Zuletzt standest du vor einem Monat vor diesem Anwesen. Du hast Snake gerettet, doch dafür jemand anderes umgebracht. 'Verdammt. Entscheide dich mal. Entweder du gehst oder du betrittst das Anwesen.' Du drängst dich zu einer Entscheidung. Dein Weg führt dich zum Hintereingang. Du öffnest die Tür und schielst durch den Türspalt. 'Niemand hier.' Du setzt deine Kapuze auf und schleichst durch die Küche auf den großen Flur. Dein Tempo wird immer schneller, bis du letztendlich rennst. Vor dem Arbeitszimmer bleibst du stehen. Du öffnest ohne zu klopfen die Tür. 'Hier ist auch niemand.' Du gehst zu dem Schreibtisch und betrachtest ihn. Erinnerungen strömen in deinen Kopf. Um dich zu beruhigen gehst du zum Fenster. Du betrachtest dein Spiegelbild. Dann geht die Tür auf und du kannst in der Spiegelung den jungen Herren erkennen. "Lang nicht mehr gesehen, Earl.", sagst du und drehst dich lächelnd um. "Du?", fragt Ciel ungläubig. Sein Mund bleibt leicht offen stehen. "Wie war es so ohne mich?", fragst du lächelnd. "Wieso bist du verschwunden? Alle haben sich wie verrückt Sorgen gemacht." "Das ist nicht länger mein Arbeitsplatz. Er war es auch vorher nicht." "Was soll das heißen?" "Ich bin nicht mehr dieselbe Person. Ich dachte ich wäre es, aber die Erinnerungen können einen teuschen." "Schluss mit dem drumherum Gerede! Sag nun endlich was passiert ist!", Ciels Stimme wird lauter und ist voller Wut. Du lächelst. "Ich, mein guter junger Herr, bin der Shinigami der Nacht. Meine Erinnerungen waren in einem undurchdringlichen Nebel verschwunden. Ich dachte, dass all das mein erstes Leben ist, aber es war im Gegensatz zu meinem ganzen Leben nicht einmal ein kleiner Teil." "Shinigami? Du bist eine von diesen durchgeknallten?" "Vergleich mich nicht mit diesen niedrigen Schnittern. Mich kannst du mit keinem Shinigami dieser Welt vergleichen." Ciels Mund steht offen. Überwältigt von deinen Worten bleibt er regungslos stehen. Plötzlich klopft es und die Tür öffnet sich. "Junger Herr der-", Sebastian unterbricht seinen Satz, als er dich erkennt. Du wendest deinen Blick von Ciel ab und schaust Sebastian an. "Sie sind also doch wieder gekommen.", sagt Sebastian monoton. Du nickst nur. "Kommen sie bitte wieder zurück zum Anwesen und dienen dem jungen Herren. Ihre Hilfe ist für die Angestellten des Hauses von großer Bedeutung.", sagt Sebastian. Er neigt seinen Kopf nach unten und legt seine rechte Hand auf sein Herz, falls er eins besitzen sollte. Du schüttelst den Kopf. "Ich habe es schon einmal gesagt. Ich habe nicht vor wieder hier zu arbeiten. Nicht zusammen mit einem Teufel der gierig die Seelen seiner Opfer verschlinkt." Deine Worte treffen Sebastian. Du erkennst es an seinem Ausdruck. 'Es tut mir Leid, Sebastian. Aber ich kann nicht zurück kommen. Ein Teufel und ein Shinigami können nicht zusammen sein. Ich liebe dich, aber das musst du verstehen.' Dein Blick bleibt trotz deiner Gedanken starr. "Es hat keinen Sinn mehr hier zu bleiben. Auf nimmer Wiedersehen."





'London ist immer wieder eine schöne Stadt.' Du läufst umher, da dich niemand sehen kann, außer er stirbt bald oder hat Kontakt zu einem Teufel. Dein Blick schweift über die Menge.  'Es ist mir noch nie aufgefallen, dass alle gleich aussehen.' Du schließt deine Augen und lässt dich vom Wind tragen. Deine Beine gehen ihren Weg von allein. Deine Augen sind fest verschlossen und trotzdem siehst du die Bilder ganz klar vor dir. Die Zeit im Anwesen. Hätte dir damals jemand gesagt was passiert hättest du angefangen zu weinen, da der Gedanke, die Anderen zu verlassen schrecklich wäre. Und jetzt kannst du daran denken als wären es nur irgendwelche Erinnerungen. Du atmest einmal tief durch und öffnest deine Augen. Du stehst vor einer Tür. Sie ist schlicht gehalten. Diese Tür würdest du immer wieder erkennen. Du stehst vor dem Haus von dem Wachhund der Königin. Aber nicht das große Anwesen außerhalb der Stadt, sondern dem, welches nahe der Stadt liegt. Das Haus, welches von Prinz Soma und Agni gepflegt wird.

Sebastian Michaelis Love Story/Sebastian x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt