10 - Sam

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Gewidmet an xAllThisBadBlood 😚

Hallo allerseits!
Das neue Kapitel von "prisoned" kommt bereits heute, da ich morgen keine Zeit habe, es hochzuladen!
Viel Spaß!
PS: Sollte jemand Interesse haben mit mir und  xAllThisBadBlood über die momentane Transfersituation auf Schalke zu diskutieren, schaut mal bei dem letzten Kapitel vorbei (in den Kommentaren)!!!
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"Hey Beste Freundin! Hast du Lust was zu unternehmen? Ich langweile mich und wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen. Heute 17 Uhr bei mir?" ich lese die Nachricht und muss lächeln. Rachel ist verrückt. Aber sie ist meine beste Freundin, also muss ich das wohl oder übel aushalten. Ich schreibe ihr, dass ich einverstanden bin. Dann lege ich mein Handy wieder weg. "Cole? Ich fahre heute Abend nochmal weg, okay?" rufe ich die Treppe rauf, Cole steht gerade unter der Dusche. "Ja, kein Ding. Dann kann ich auch noch Sachen erledigen." kommt die Antwort von oben.

Zufrieden setze ich mich aufs Sofa und nehme noch einmal mein Handy in die Hand. Die Nachricht von Leon ist immer noch auf meinem Bildschirm. Ich habe ihm noch gar nicht geantwortet. Ich glaube, es ist besser, wenn ich das auch erstmal nicht tue. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber ich darf nicht vergessen, dass ich verheiratet bin. Andererseits ist es ihm gegenüber unfair, sich nicht mehr zu melden. Ich weiß aber nicht wie.

Da kommt Cole die Treppe herunter, er ist fertig angezogen und hält seine Jacke in der Hand. "Ich fahre in die Stadt. Brauchst du irgendwas?" fragt er mich. "Nein, eigentlich nicht. Viel Spaß." antworte ich und mache mich auf den Weg ins Schlafzimmer, um mich ebenfalls fertig zu machen.

Um 17 Uhr klingele ich an Rachels Haustür. Als sie die Tür öffnet, fallen wir uns in die Arme, tatsächlich haben wir uns nur eine Woche nicht gesehen, aber immerhin. "Komm rein, komm rein." ruft meine beste Freundin aufgeregt und schiebt mich ins Wohnzimmer. "Wie geht es dir?" fragt sie mich, als wir auf dem Sofa sitzen. Vor uns steht eine Flasche Wein und Rachel ist dabei, uns beiden ein Glas einzugießen. "Ach, ich weiß auch nicht.  Eigentlich ist alles okay. Matt ist in Philadelphia und Cole ist bei mir zu Besuch. Cole ist hier?" Rachels Augen blitzen auf. Sie fand meinen Bruder schon immer attraktiv. Ich muss grinsen. "Ja, er ist hier. Er ist aber mittlerweile Vater und fast verlobt, ich würde mir nicht allzu große Hoffnungen machen." sage ich und Rachel wird rot. "Naja, ist ja auch egal. Erzähl mir, wie es auf der Gala von diesem Fußballverein war." fordert sie mich auf.

Unliebsame Bilder schießen mir in den Kopf, von Matt, wie er mich stehen lässt. Von Max und Kate im Club und von Leon, der mit mir bei Kate übernachtet hat. Da kommt mir ein Gedanke. "Woher weißt du von der Gala?" ich habe dir davon gar nichts erzählt. frage ich Rachel. "Oh, hast du nicht? Ähm..." stammelt sie. Skeptisch sehe ich sie an. "Ich habe in einer Zeitschrift davon gelesen, dort haben sie ein Bild von Matt und dir abgedruckt." sagt sie dann. "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass wir fotografiert wurden." überlege ich. "Ja, du siehst auch nicht in die Kamera." antwortet Rachel und zuckt mit den Schultern.

"Hast du das Bild noch irgendwo? Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern." frage ich sie, aber Rachel schüttelt den Kopf. "Nein, sorry. Heute Morgen war die Müllabfuhr da und den ganzen Papiermüll mitgenommen." sagt sie und guckt mich bedauernd an. "Ich muss mal gerade aufs Klo, wartest du auf mich?" fragt sie dann lächelnd und steht auf. Als sie oben im Bad verschwunden ist, lehne ich mich in das Sofa und starre auf mein Weinglas. Da leuchtet Rachels Handydisplay auf.

"Rachel! Du hast eine Nachricht bekommen." rufe ich nach oben. Dann greife ich nach ihrem Handy. Rachel und ich hatten noch nie Geheimnisse voreinander, deswegen lesen wir die Nachrichten der anderen, wenn die eine mal nicht kann.  "Ich lande heute schon, kannst du mich abholen. Muss erst in ein paar Tagen wieder zuhause sein. Ich liebe dich."  steht in der Nachricht. Gesendet von Schatz ❤. Ich wusste gar nicht, dass Rachel einen Freund hat.

Ich will das Handy entsperren, denn jetzt interessiert mich, wer es ist. Aber Rachel hat neuerdings einen Sperrcode auf ihrem Handy und die Fingerabdruckerkennung erkennt meinen Finger auch nicht mehr. Misstrauisch sehe ich auf die Nachricht.

Da kommt Rachel zurück. Sie sieht ihr Handy in meiner Hand und reißt es mir aus der Hand. Geschockt sehe ich sie an. "Ich habe gedacht, wir haben keine Geheimnisse voreinander." versuche ich scherzhaft die Stimmung aufzulockern, aber Rachel sieht mich ernst an. "Sorry, aber das geht dich nichts an." sagt sie. "Warum nicht? Du hättest auch mal sagen können, dass du einen Freund hast." sage ich. "Du hast die Nachricht gelesen?" Rachel guckt mich panisch an. "Ja, habe ich. Aber ich weiß immer noch nicht, wer er ist. Du hast ihn ja mit Schatz eingespeichert." antworte ich.

Ein wenig erleichtert sieht Rachel mich an. "Naja, ich wollte nicht, dass du es schon mitbekommst. Immerhin ist es noch ganz frisch." erklärt sie mir dann und ich grinse. "Aha, und du sollst ihn gleich vom Flughafen abholen? Dann störe ich wohl besser nicht weiter." ich freue mich für Rachel, sie war lange unglücklich und hatte die letzten drei Jahre gar keinen Freund. Es ist schön, zu wissen, dass sie wieder glücklich ist. "Ach, nein. Bleib doch noch. Ich kann das auch absagen." sagt sie dann, aber ich bin schon aufgestanden. "Nein, nein. Kommt gar nicht in die Tüte. Ich will deinem Glück doch nicht im Weg stehen." sage ich. An der Tür umarme ich sie zum Abschied. "War schön dich mal wieder zu sehen." verabschiede ich mich, bevor ich in meinen Wagen steige und mich auf den Weg nach Hause mache. Hoffentlich ist Cole auch bald wieder da.

Zuhause angekommen setze ich mich meinen Laptop. Ich öffne den Internet Explorer und sehe, was ich zuletzt gesucht habe. Jobs im Management. Matt hat immer gesagt, dass ich nicht mehr arbeiten brauche, wenn wir erstmal verheiratet sind. Deswegen habe ich in den letzten vier Jahren nicht mehr gearbeitet. Manchmal ist mir langweilig, weil Matt nicht da ist. Dann ist Rachel die einzige, mit der ich reden kann.

Ich würde gerne wieder arbeiten gehen, aber Matt ist dagegen und ich will ihn nicht verärgern. "Ich bin wieder da!" höre ich Coles Stimme im Eingangsbereich. "Ich bin im Esszimmer." antworte ich und sehe wieder auf den Laptop. Da steht Cole auch schon in der Tür und beobachtet mich. Dann sieht er mich nachdenklich an. "Sam? Kann ich etwas mit dir besprechen?" fragt er mich. Überrascht sehe ich auf, so ernst hatte ich ihn gar nicht erwartet. "Ja, klar. Setz dich." sage ich und deute auf den Platz neben mir.

"Also, du weißt, dass ich Matt nicht leiden kann. Aber ich weiß auch, dass du Dad nicht enttäuschen wolltest. Ich will nicht, dass du unglücklich bist. Wenn etwas ist und du mit jemandem reden willst. Ich bin für dich da und Grace auch. Verstanden?" ich nicke. "Ich habe mir in letzter Zeit sehr viel Sorgen um dich gemacht und Mum auch. Sie vermisst dich schrecklich." mir treten Tränen in die Augen. "Du weißt sicher, dass Mum in einem halben Jahr in Rente geht. Sie sagt immerzu, dass sie dich vermissen würde und dass sie hofft, dass es dir gut geht. Und deswegen haben wir uns zusammengesetzt, um nach einer Lösung zu suchen." Cole atmet einmal durch, dann sieht er mir fest in die Augen. Ich bin nervös, was jetzt kommt.

"Sam, ich hatte heute in Köln ein Vorstellungsgespräch und Grace will sich in Köln als Lehrerin bewerben. Wir wollen dich nicht mehr vermissen, deswegen werden wir mit Amber nach Köln ziehen und-" sagt Cole, weiter kommt er nicht, ich ziehe ihn in eine feste Umarmung. Ich weine vor Freude und kann gar nicht glauben, dass Cole und Grace das für mich machen. "Danke!" schniefe ich, als wir uns lösen.

"Du hast mich gar nicht ausreden lassen." fährt Cole fort. "Mum möchte, wenn sie in Rente geht ebenfalls hierhin ziehen. Sie vermisst dich so sehr, deswegen ist sie sogar bereit, ihr geliebtes Galway zu verlassen." erzählt Cole und lächelt. "Das ist so lieb von euch, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." sage ich. "Ich war in den letzten Jahren noch nie so glücklich, wie jetzt gerade." "Du musst nichts sagen, Sam. Wir haben dich doch auch vermisst. Es reicht mir völlig, dein Lächeln zu sehen."

prisoned - LG8 | jmjmmnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt