"Hey, du kannst jetzt aufhören, aufs Tor zu schießen. Das Training ist zu ende." Max sieht mich an. "Achso, na dann." ich nehme mir meine Sachen und laufe zu der Umkleidekabine. "Ey, warte doch. Was ist denn mit dir los?" ruft Max hinter mir, aber ich gehe einfach weiter. Ich bin mit den Gedanken ganz wo anders. Bei Sam, um es genau zu sagen. Sie hat sich nicht bei mir gemeldet. Natürlich nicht...
Max hat mich mittlerweile eingeholt und läuft jetzt schnaufend neben mir. "Was hast du heute für ein Tempo drauf? Kennt man ja gar nicht von dir." "Lass mich, bin nicht so gut drauf." murmele ich und gehe weiter. Da hält Max mich fest und ich bleibe stehen. "Was?" frage ich gereizt, aber Max grinst. "Es geht um Sam, oder?" "Nein. Und jetzt lass mich, ich will mich umziehen gehen." versuche ich mich loszureißen. "Ich werde dich jetzt aufmuntern." beschließt Max und legt sich den Ball, den er eben noch in der Hand hatte, vor sich auf den Rasen.
"Wetten, ich schaffe es von hier den Pfosten dahinten zu treffen?" sagt er und zeigt auf das gegenüberliegende Tor. "Niemals, das sind bestimmt 50 Meter." sage ich. "Wetten doch? Was kriege ich, wenn ich treffe?" "Hm, wenn du wirklich triffst... Also, da du ja sowieso nicht triffst. Kriegst du, solltest du treffen, irgendetwas ausgegeben, kannst es dir aussuchen." schlage ich vor und er nickt. Dann hält Max mir die Hand hin. "Deal! Dann können wir gleich zu KFC fahren, ich habe Bock auf Chicken Wings." Da läuft Markus neben uns vorbei.
"Nein, das tut ihr nicht. Ihr werdet noch dick." sagt er und lacht während er weitergeht. Max sieht ihm empört hinterher. "Da gibts auch Salat, Coach!" ruft er dann und wir hören Markus noch lachen. "Kein Hühnchen für dich, Max." Ich muss ebenfalls lachen, dann schlage ich mit Max ein. "Also los, schieß. Du hast nur einen Versuch." fordere ich ihn auf. Motiviert legt Max sich den Ball noch einmal zurecht. Er sieht sich den Pfosten noch einmal genau an, dann geht er langsam rückwärts, um Anlauf zunehmen. Er steht dort, wie Cristiano Ronaldo, nur ungefähr einen Meter kleiner. Max nimmt noch mehr Anlauf, dann läuft er los und holt zu Schuss aus. Gespannt starre ich auf den Ball.
Wenige Sekunden später liegt der Ball immer noch auf demselben Fleck und ich liege daneben, -vor Lachen. Max hat sich beim Anlauf verschätzt und am Ball vorbeigetreten, dabei ist er auch noch hingefallen, was wirklich ziemlich lustig aussah. Ich kann nicht mehr, ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben, so sehr gelacht. Mir tut schon alles weh. Dann sehe ich, wie Max mittlerweile wieder aufgestanden ist und sich am Kopf kratzt. Er ist puterrot im Gesicht. "Also, scheint so. Als..." "Als hättest du nicht getroffen. Hahaha. Den Pfosten nicht und den Ball auch nicht. Hahahaha." Ich lache so laut, dass auch Cali und Thilo auf uns aufmerksam geworden sind.
"Was ist los? Und warum lacht Leon wie eine sterbende Seerobbe?" fragt Thilo, als er mit Cali auf uns zu kommt. "Ich... Max hat-" ich bekomme vor Lachen keinen Satz raus. Immer wenn ich den Ball und Max sehe, muss ich wieder anfangen zu lachen. Mittlerweile muss ich mir die Lachtränen wegwischen. "Ich wollte den Pfosten dahinten treffen, dann hätte Leon mir einen ausgeben müssen. Chicken Wings um es genau zu sagen." erklärt Max. "Und warum liegt der Ball dann immer noch hier?" fragt Cali und deutet auf den Ball. "Er hat den Ball nicht getroffen." platzt es aus mir heraus und ich fange wieder an zu Lachen. Dieses mal lachen Cali und Thilo mit, während Max bedröppelt danebensteht. "Es freut mich, wenn ich zu eurer Unterhaltung beigetragen habe." sagt er und schmollt. "Das hast du. Weißt du was, lass uns trotzdem zu KFC fahren. Ich gebe auch einen aus. Das hast du dir verdient, Kleiner." sage ich und Max grinst Ziel erreicht.
Eine Stunde später sitzen Max, Cali, Thilo, Sead und ich bei KFC. Wir haben gemeinschaftlich vereinbart, Markus nichts davon zu erzählen. Während Max, Thilo und ich jeweils ein Menü haben und Cali sich doch tatsächlich einen Salat bestellt hat, sitzt Sead vor dem BIG-Bucket mit mindestens 2 Kilogramm Fleisch darin. Als wir bestellten, zuckte er nur mit den Schultern und sagt etwas von Massephase oder so. Glücklich sitzt jeder vor seinem Essen, da meldet sich Max zu Wort. Wir sind eben ganz vom Thema abgekommen. "Was ist jetzt eigentlich mit dir und Sam?" fragt er mich. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu, auch wenn am Tisch meine Freunde sitzen. Das ist ein Thema, was man nicht in einem KFC besprechen sollte.
"Wer ist Sam?" fragt Cali während er den leeren Salatteller wegstellt. "Willst du uns was erzählen?" fragt auch Thilo und sieht mich erwartungsvoll an. "Nein, nichts." wimmele ich ab. "Naja, als nichts würde ich das nicht bezeichnen. Wir haben Sam auf der Gala kennengelernt und sind danach mit ihr feiern gegangen. Ich muss sagen, sie ist echt hübsch und total nett. Sie ist umwerfend." erzählt Max, wieder schicke ich ihm einen Mörderblick. Aber dieser lässt sich gar nicht beirren und redet einfach weiter. "Kate und sie haben sich von Anfang an gut verstanden und Leon war auch ganz hin und weg von ihr. Sam und Leon haben sogar zusammen in Kates Haus in Köln geschlafen." "Nein, ist nicht wahr." ruft Thilo erstaunt. "Doch, doch. Und am nächsten Morgen finden Kate und ich die beiden in dem großen Bett schlafend." erzählt Max weiter. "Max, es reicht." es wird Zeit, dass ich ein Machtwort spreche.
"Seid ihr zusammen?" fragt Sead, der sich bis jetzt zurückgehalten hat, da er mit seinen Chicken Wings beschäftigt war. "Nein, sind wir nicht. Das ist kompliziert." sage ich. "Was soll daran kompliziert sein? Du magst sie doch, oder?" Cali zuckt mit den Schultern. "Dann ist es doch nicht kompliziert. Wenn du sie magst, sag es ihr!" "Das geht nicht." antworte ich monoton. So langsam, wird mir das Ganze hier zu bunt. "Warum denn nicht?" Thilo zieht misstrauisch eine Augenbraue hoch. "Weil sie verheiratet ist." sage ich und am Tisch kehrt ein betretenes Schweigen auf. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet.
"Sorry, Mann." Thilo klopft mir aufmunternd auf die Schulter. Cali sieht mich nur mitleidig an, ich verdrehe die Augen. Ich will kein Mitleid. "Sag mal, Sead. Wie sieht es eigentlich mit deinem Vertrag aus? Wechselst du?" wechsele ich das Thema. Die anderen steigen darauf ein und sehen Sead erwartungsvoll an. "Stimmt, das habe ich ja komplett vergessen. Hast du dich schon entschieden?" fragt Max. Sead wischt sich erstmal den Mund an, bevor er anfängt zu sprechen.
"Ich habe mich vorgestern mit meinem Berater und meinem Vater getroffen und wir haben zusammen eine Entscheidung getroffen, mit der ich am glücklichsten bin. Und dann war ich gestern bei Christian (a/n: Heidel), um ihm meine Entscheidung mitzuteilen. Glaubt mir Jungs, die Wochen vor der Entscheidung waren echt hart." sagt er. "Jetzt spann uns nicht auf die Folter. Sag schon!" ruft Thilo und springt auf.
"Ich war gestern bei Christian und Markus und habe meinen Vertrag für weitere 3 Jahre verlängert. Ich fühle mich hier am Wohlsten." sagt Sead. Ein Jubelsturm bricht an unserem Tisch aus. Wir springen alle auf und gratulieren Sead. Ich freue mich sehr, dass er bei uns bleibt. Er ist einer meiner besten Freunde und er ist unglaublich wichtig für unsere Mannschaft. "Warum hast du Arsenal abgesagt?" fragt Cali. "Weil die so enge Trikots haben und meine Muskeln da nicht reinpassen." antwortet Sead und greift seelenruhig in seinen Chickentopf, er sagt das mit einer Selbstverständlichkeit, man könnte es ihm fast glauben "Nein, im Ernst. Der Pott ist meine Heimat, ich bin in hier geboren und aufgewachsen, Schalke ist der Verein, dem ich so viel zu verdanken habe und egal, wie viel Geld man mir bietet: Freiwillig verlasse ich meine Heimat nicht. Niemals."
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Hallo ihr lieben,
Ich weiß, dass Sead Kolasinac seinen Vertrag nicht verlängert hat und jetzt bei Arsenal spielt. Aber in meiner Story hat er verlängert, einfach weil es zur Handlung passt und ich es mir gewünscht hätte, dass es so abläuft, sollte sich diesen Sommer noch etwas ändern (Leon wechselt, Max Meyer geht etc.) werde ich dafür nicht die komplette Story umwerfen.
So viel dazu!
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prisoned - LG8 | jmjmmny
أدب الهواة„Leon, ich... Du solltest jetzt gehen. Er wird gleich nach Hause kommen." „Ich werde nicht ohne dich gehen, das mit uns ist was Besonderes. Ich werde dich nicht aufgeben und auch dein Ehemann wird mich nicht von dir fernhalten. Ich werde um dich käm...