prisoned - LG8 | jmjmmny

11 - Leon

"Kate ist im Moment in London. Wir haben den Abend für uns, mach es dir bequem." sagt Max als er die Tür zu Kates und Max Haus aufschließt. Ich gehe direkt ins Wohnzimmer, stelle meine Sporttasche in eine Ecke und lege mich aufs Sofa. Das Sofa ist das Beste an Kates und Max Haus, es ist riesig. Unsere gesamte Mannschaft findet darauf Platz, wenn wir uns drauf quetschen. Max kommt mit zwei Flaschen Wasser in der Hand ins Wohnzimmer und stellt sie vor mir auf den Tisch. "Was Gesundes nach dem ganzen Junk-Food." sagt er und setzt sich neben mich und legt die Füße auf dem Wohnzimmertisch ab.

Ich sehe auf mein Handy, ich habe immer noch keine Nachricht von Sam bekommen. Frustriert stöhne ich auf, dann werfe ich mein Handy in auf die Kissen neben mir. Wie blöd bin ich eigentlich? Ich hätte ihr gar nicht meine Nummer aufschreiben sollen...

Max hat mich anscheinend beobachtet, denn er sieht mich mehr oder weniger geschockt an. "Was ist los?" "Ach nichts." antworte ich. "Komm schon, du kannst mir alles sagen." er knufft mir in die Seite. "Naja, also ich habe bevor ihr mich rausgeschmissen habt, meine Nummer in Sams Handy eingespeichert und ihr eine Notiz hinterlassen. Aber sie hat sich bis jetzt nicht bei mir gemeldet." erzähle ich.

Max zieht die Augenbrauen zusammen, dann seufzt er. "Tut mir leid, man." "Muss es nicht, anscheinend habe ich mich einfach nur lächerlich gemacht. Ich dachte, Sam würde mich wenigstens ein wenig mögen." "Nein, es tut mir wirklich leid. Kate und ich wollten euch voneinander fernhalten. Sam ist verheiratet, wir dachten, es bringt nur Ärger. Ich wusste ja nicht, dass du sie ernsthaft magst." schuldbewusst sieht er mich an.

Überrascht sehe ich ihn an. "Was habt ihr gemacht?" "Also eigentlich haben wir nichts gemacht. Als wir ins Haus gekommen sind, haben wir dich aufgeweckt und ich habe dich nach Hause gefahren, eigentlich haben wir nur verhindert, dass ihr noch einmal miteinander sprecht. Aber als du mir im Auto von Sam erzählt hast, habe ich schon befürchtet, dass es ein Fehler war. Kate hat Sam danach ins Taxi gesetzt und sie ist nach Hause gefahren, danach haben wir auch nichts mehr von ihr gehört. Es tut mir leid, was passiert ist. Wir haben nicht geahnt, dass es dir so ernst ist." entschuldigt sich Max. Ich raufe mir die Haare, das haben die beiden ja super hinbekommen.

"Vielleicht ist es besser so, Sam will ja nicht mit mir reden. Sonst hätte sie sich schon bei mir gemeldet, oder?" sage ich dann. Niedergeschlagen sehe ich zu Max, der scheinbar über etwas nachdenkt. Dann nimmt er sein Handy du tippt darauf herum. "Hörst du mir überhaupt zu?" frage ich ihn empört, aber er reagiert gar nicht. Augenverdrehend stehe ich auf und gehe in die Küche. Im Kühlschrank müsste noch Bier sein.

Mit zwei Flaschen gehe ich zurück ins Wohnzimmer und setze mich wieder aufs Sofa. Da legt Max sein Handy weg und grinst mich an. "Was freust du dich so?" "Kate kommt morgen wieder." sagt Max und grinst noch breiter. "Schön." antworte ich und nehme einen Schluck aus meiner Flasche. "Aber das ist noch nicht alles. Sie hat Sams Handynummer und ihre Adresse." jetzt werde ich hellhörig. "Kate und ich wollten sie besuchen fahren und du könntest ja mitkommen. Hast du morgen was vor?" fragt Max und zuckt unschuldig mit den Schultern. Ich muss grinsen, Max muss wohl was gut machen.

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Am nächsten Morgen mache ich mich schon früh fertig, ich hole Kate und Max aus Oberhausen ab und dann fahren wir gemeinsam nach Düsseldorf. Als ich fertig bin, schreibe ich Max, dass ich losfahre. Ich nehme meine Autoschlüssel und mein Handy und steige in meinen Wagen. Von Bochum über Oberhausen fahren wir bestimmt eine Stunde bis nach Düsseldorf, das heißt ich darf mir eine Stunde lang das Geturtel von Kate und Max anhören, schließlich haben sie sich ja fast eine ganze Woche nicht gesehen. Das wird eine super Fahrt...

Als Kate und Max in den Wagen steigen, entschuldigt sich Kate tausend Mal bei mir, wegen Sam. Aber ich winke ab. "Ist schon okay. Ich kann euch ja verstehen, ich habe es ja schon des Öfteren mit Frauen nichts so ernst gemeint. Eure Reaktion ist verständlich. Schließlich ist sie..." ich breche ab. Schon wieder frage ich mich, wie bescheuert ich bin. Sam ist verheiratet. Warum fahre ich da heute überhaupt hin? Ich hatte mir doch vorgenommen, sie in Ruhe zu lassen. Aber das habe ich gestern total ausgeblendet.