Teil 48

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Am nächsten Morgen wache ich davon auf, dass Toni vorsichtig versucht seine Umarmung um mich zu lösen. Müde öffne ich meine Augen und sehe zu ihm auf. «Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.», meint er mit einem entschuldigenden Lächeln. Ich spüre wie sich auf meinem Gesicht ebenfalls ein Lächeln ausbreitet. «Schon okay.» Toni streicht mir sanft mit einer Hand über meine Wange, dann küsst er mich zärtlich. «Ich liebe dich.», haucht er, sobald wir uns voneinander lösen. «Ich liebe dich auch.» Ich bin mir sicher, dass auf meinem Gesicht ein breites, idiotisch aussehendes Grinsen steht. 

Aber ich bin auch unfassbar glücklich. Die letzte Nacht war einfach nur wow. So viel besser als ich es mir je vorgestellt habe. «Danke.», murmle ich leise, während ich die Decke etwas fester um meinen nackten Körper schlinge. Toni runzelt kurz die Stirne. Er scheint keine Ahnung zu haben, wovon ich spreche. «Wofür?» Ich sehe blinzelnd zu ihm hoch. Meine Wangen sind ganz heiss. «Letzte Nacht. Dass du... naja...» Ich schaffe es nicht den Satz zu Ende zu sprechen, aber er scheint ganz und gar zu verstehen, was ich meine. 

Ein neckisches und etwas anzügliches Grinsen taucht auf seinem Gesicht auf. «Es war mir eine grosse Ehre. Und ich würde es jederzeit wieder machen. Heute Morgen geht leider nicht, da ich bald zum Training muss, aber heute Abend...» «Toni!», rufe ich und schlage ihm leicht auf die Schultern. Meine Wangen brennen jetzt richtig, aber Toni lacht nur laut. Dann nimmt er mich sanft in seine Arme. Wir umarmen uns für sicher zwei Minuten, seinen Kopf hat er dabei leicht auf den meinen gelegt. «Die letzte Nacht war der Wahnsinn.», sagt er, sobald wir uns voneinander lösen. Der Blick in seinen Augen sagt mir, dass er es ernst meint. Wieder lächle ich. 

«Fand ich auch.» Toni grinst und küsst mich dann erneut. «Ich würde jetzt gerne noch bei dir bleiben, aber wir haben noch Auslauftraining.» seufzt er. Ich schaue zu ihm auf. «Schon okay. Dann bleibe ich noch ein bisschen im Bett.» Toni verdreht spielerisch seine Augen, steht dann aber auf. Ich komme nicht darum, seinen nackten Körper zu bewundern, was ihm natürlich nicht entgeht. «Keine Angst, mon chéri. Das gehört alles dir. Und ich wiederhole diese Nacht liebend gerne.» Er zwinkert mir zu, während er sich Boxershorts und ein paar kurze dunkle Sporthosen anzieht. Ich lache leise. «Ich freue mich schon.» 

Er grinst mich über beide Ohren an. «Jetzt habe ich einen Grund, das Training so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.» Er nimmt rasch ein sauberes Shirt und zieht es sich über den Kopf. «Na dann, bis später», meint er, mit Sehnsucht in seiner Stimme. Er kniet sich auf das Bett und beugt sich zu mir hinunter, um mir einen letzten kurzen Abschiedskuss zu geben. «Bis später. Pass auf dich auf.», antworte ich. Toni steht auf. «Mach ich. Je t'aime. Und den <Morgen nach dem Sex> werden wir noch nachholen.» Dann ist er aus der Türe verschwunden und lässt mich mit einem breiten Grinsen und hochroten Wangen zurück.

Ich lege mich zurück ins Bett, ziehe die Bettdecke um mich und umarme eines der Kissen. Meine Gedanken wandern nach gestern zurück. Nach dem Match, bevor wir in sein Hotelzimmer gegangen sind, sind noch ein paar Sachen passiert. Kurz nach dem Spiel sind wir zu seiner Wohnung gefahren, wo ich ebenfalls eine lange und warme Dusche genossen habe. Etwas das ich seit Finnland nicht mehr tun konnte. Dann haben Toni und ich beschlossen nicht mit seinen Teamkameraden, sondern unter uns, den Abend zu verbringen. In einem kleinen Restaurant habe ich ihm alles erzählt, was passiert ist und er noch nicht wusste. 

Wir haben uns beide ausgesprochen, uns erzählt was uns gerade beschäftigt. Und ich glaube das hat uns gutgetan. Ebenfalls haben wir uns versprochen, nie mehr so miteinander umzugehen, oder einfach abzuhauen, ohne die ganze Situation zu verstehen. Wir beide wollen nicht, dass etwas Ähnliches noch einmal geschieht. Erst nach diesem langen Gespräch, sind wir dann zurück zum Hotel gegangen. Auf dem Weg zurück haben wir noch rasch ein paar Kleidungstücke für mich gekauft, sowie ein Notfallhandy, damit ich nicht mehr ganz von meiner Mitwelt abgeschnitten bin. Die wichtigsten Nummern habe ich bereits gesichert, und ich weiss, dass Nuria mir von Finnland noch ein paar Sachen schickt, die ich bei der raschen Packerei vergessen habe. Und was dann in Tonis Wohnung passiert ist... nur schon bei den Gedanken daran werde ich wieder rot. Ich habe es tatsächlich getan!

A LITTLE LOVESTORY- l'amour surmonte tout [Antoine Griezmann]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt