Teil 23

2.5K 108 26
                                    

Blinzelnd schlage ich die Augen auf und schließe sie sofort wieder. Viel zu hell. Noch ganz schläfrig kuschle ich mich zurück an meine harte Matratze und ziehe die Bettdecke wieder über mich. Meinen Kopf lege ich wieder zurück auf das ebenfalls harte Kissen. „Hmmm...", höre ich ein Geräusch, etwas über mir und mein Kissen und meine Matratze bewegen sich leicht. Moment mal?! Wie können die sich bewegen? Und warum sind sie so hart? Erschrocken reiße ich die Augen auf und Blicke auf eine muskulöse Brust, auf der ich meinen Kopf gebettet habe. Zur selben Zeit weiß ich wieder wo ich bin und mein Herzschlag beruhigt sich. Gott habe ich mich gerade erschrocken, dabei ist meine etwas harte, aber äußerst warme und kuschlige Unterlage Toni, in dessen Armen ich gestern wohl eingeschlafen bin. Mit einem leisen Brummen schlingt Toni seine Arme fester um mich und zieht mich so noch näher zu ihm. Zufrieden atme ich seinen Geruch ein und genieße diesen wunderschönen Moment.

„Bist du wach, Princesse?", fragt auf einmal eine noch ganz raue und müde Stimme. Zugegeben, Tonis Morgen-Stimme hört sich verdammt sexy an. „Jaa...", seufze ich und klammere mich fester an ihn, damit er ja nicht aufsteht oder so. Leise höre ich ihn lachen und seine Brust, auf dem mein Kopf liegt, schaukelt leicht auf und ab. „Hör auf zu lachen, Toni!", brumme ich müde. „So müde, Princesse?", fragt er sanft, während er anfängt, mit seiner Hand Kreise auf meinen Rücken zu malen. Zufrieden seufze ich nur und mache mir gar nicht die Mühe ihm zu antworten. Plötzlich fällt mir etwas auf.

„Du Toni, wie bin ich eigentlich in dein Schlafzimmer gekommen? Bin ich nicht auf der Couch eingeschlafen?" Tonis Hand hält für einen kurzen Moment an, bevor er weiter Kreise auf meinen Rücken fährt. „Doch...", seine Stimme hört sich leicht unsicher an. „Ich wollte nicht, dass du auf dem Sofa schlafen musst, weil das viel zu unbequem ist. Naja, deshalb hab ich dich in mein Schlafzimmer getragen..." Er stockt leicht. „Und ich wollte... naja, ich wollte halt bei dir schlafen.", beendet er leise. Ein breites, glückliches Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit. Toni wollte bei MIR schlafen. Vielleicht hat Nuria recht? Meine Gedanken rasen durch mein noch schlaftrunkenes Hirn.

„Jelsa?", fragt Toni, mit einem seltsamen Unterton. „Hmmm?", antworte ich nur, weil ich gerade nicht begreife, worauf er hinaus will. „Es... tut mir leid?", versucht er sich zu entschuldigen. Jetzt erst bemerke ich, dass seine Hand aufgehört hat, die Kreise zu malen und ich höre, wie er sich mit ihr durch die Haare fährt. Ebenfalls jetzt wird mir klar, wie verunsichert Toni ist, denn er kann ja nicht wissen, wie sehr ich es genieße, neben IHM aufzuwachen. „Toni.", versuche ich zu beginnen. „Ich...", schnell überlege ich, wie ich ihm die Unsicherheit wegnehmen kann, ohne mich wie ein Grizi-Fangirl hinzustellen und wie ein extrem Verliebtes-Teenager-Mädchen zu klingen. Obwohl ich mittlerweile beides bin. „Schon okay, Jelsa.", murmelt Toni mit leicht belegter Stimme. Dann schiebt er mich sanft, und ohne mir in die Augen zu schauen, beiseite und steht auf. „Toni!", rufe ich, setze mich auf, aber er dreht sich nicht um, sondern geht einfach nur wortlos aus dem Zimmer. Mein Puls steigt sofort auf 180 und ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll. Scheisse, wie kann es sein, dass ihn so was so sehr verletzt? Das wollte ich ja nicht!

Dann, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, springe ich auf und renne ihm hinterher. „Toni!", rufe ich erneut, als ich seinen muskulösen Rücken sehe, der gerade in Richtung Badezimmer läuft. Auch mit T-Shirt ist das einen Anblick, der das Wasser in meinem Mund zusammenlaufen lässt. „Toni!", rufe ich wieder, da sich dieser sture Franzose immer noch nicht umgedreht hat. Ohne ein Wort zu sagen, bleibt er auf dem Absatz stehen und dreht sich zu mir um. Ich selbst halte vor ihm an und blicke mit gemischten Gefühlen zu ihm auf. „Was ist los Jelsa?", fragt er, seine Stimme hat einen Ton, den ich bisher noch nie von ihm gehört habe. „Ich...", stottere ich nur, weil ich kein Wort zusammen bringe. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Bei dieser ganzen Situation?

A LITTLE LOVESTORY- l'amour surmonte tout [Antoine Griezmann]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt