A LITTLE LOVESTORY- l'amour surmonte tout [Antoine Griezmann]

Teil 32

Heute ist der Tag der Tage. Heute spielt Deutschland gegen Frankreich. Wer gewinnt, ist weiter, wer verliert ist draussen. Schon beim Aufstehen sind Nuria und ich extrem aufgeregt. Sonst brauchen wir Stunden, um einiger Massen wach zu werden, aber heute hüpfen wir beinahe aus dem Bett. Deshalb ist der Tag auch äusserst lange, weil sich die Stunden schön in die Länge ziehen. Und leider sind sowohl Josh als auch Toni den ganzen Tag mit dem Team unterwegs und bereiten sich auf das Spiel vor, weswegen wir auch nicht abgelenkt werden.

Um Mittag schreibt mir Toni eine Nachricht, dass er sich auf heute Abend freut und dass ich UNBEDINGT sein Trikot anziehen soll. Ich tue ihm den Gefallen natürlich gerne und Nuria, die gestern von Josh ein unterschriebenes (und schon angezogenes) Trikot bekommen hat, zieht natürlich jenes an. Ich schätze für die anderen waren wir heute unerträglich, weil wir beinahe lebende Gummibälle waren. Schlimmer als vor den Spielen der Schweizer Mannschaft. Deswegen sind ist Dads Team auch leicht sauer. Weil wir neben der Schweiz noch andere Nationalmannschaften unterstützen.

Kurz vor 20 Uhr abends machen wir uns dann auf den Weg. In einem Taxi lassen wir uns zum Stadion fahren, wo wir durch den Hintereingang direkt hinein können. VIP Karten sei Dank.

«Ich führe Euch zu Eurem Sektor.», sagt ein grosser, dunkelhäutiger Mann in einem Anzug. Er hat ein Ohrstöpsel im Ohr und ein kleines Funkgerät. Ich und Nuria nicken dem Mann lächelnd zu und lassen uns durch die Gänge führen. Einmal erkenne ich am anderen Ende des Ganges ein Spieler, der anhand des weissen Trikots wohl zu den Deutschen gehört. Aber wer es genau ist, kann ich nicht sagen, weil wir schon um eine Ecke verschwinden.

Dann kommen wir schon im VIP Sektor an. Dieser Teil ist halb mit weissen, halb mit blauen Trikots gefüllt. «Nuria!», rufe ich aufgeregt, als ich mehrere Personen erkenne, die in einer der unteren Reihen sitzen. «Was...?» Sie folgt meinem Blick, bis sie die Personen ebenfalls erkennt. Sie schreit halblaut auf und rennt auf die Menschengruppe zu, die sich jetzt auch zu uns umgedreht haben. Einer der Jungs fängt sie auf und dreht sie einmal im Kreis, ehe er sie lachend wieder auf den Boden setzt. Die beiden umarmen sich kurz, ehe auch die anderen Nuria der Reihe nach begrüssen und in ihre Arme schliessen. «Hey Jelsa!», ruft derjenige, der Nuria als erstes umarmt hat. «Hey Leon.» Ich umarme ihren Cousin ebenfalls. Auch den Rest ihrer Familie bekommt eine kurze Umarmung von mir. «Ihr habt doch gesagt, ihr schafft es nicht!», ruft Nuria. Das haben sie tatsächlich gesagt, aber ich wette das haben sie nur getan, damit dann auch die Überraschung grösser ist.

«Wir wollten dich überraschen.», grinst Nurias Dad Thomas und wuschelt ihr leicht durch ihre Haare. Sie lächelt ihre Familie an und wir setzten uns neben sie. Es stört mich nicht, dass ich als einzige das blaue Trikot trage. Natürlich werde ich darauf angesprochen, aber von Nuria und vom Internet wissen sie, dass ich was mit Toni habe. Natürlich wollen sie mehr von mir wissen, und ich antworte ihnen gerne. Schliesslich kenne ich Nurias Familie schon seit Jahren. Nur auf die Frage, wie wir uns kennengelernt haben, antworte ich nicht. Das es Nuria neben mir vor Lachen fast schüttelt, hilft da nicht so. Ich werfe ihr einen Blick zu, der sie daran erinnert, dass sie ihnen ebenfalls etwas erzählen sollte.

«Ehm ja...», fängt sie schliesslich daraufhin an. «Ich muss euch etwas erzählen.» Die anderen drehen sich zu ihr um und Nuria wirft mir einen hilfesuchenden Blick zu. Ich zucke nur mit den Schultern und sie redet etwas zögerlich weiter. «Also ich habe auch jemanden kennengelernt.» Ihre beiden Cousins, Leon und Luca ziehen die Augenbrauen hoch und es wird ganz still. «Und wer?», will Nurias Mutter Kathy mit leuchtenden Augen wissen. Ich wette sie plant schon fast die Hochzeit. Ich unterdrücke ein Grinsen. «Also es ist ein Fussballspieler.», stottert Nuria. Alle sehen sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Bevor sie seinen Namen sagen kann, ruft eine laute, männliche Stimme ihren Namen. «Nurii!» Sie dreht sich zu Josh um, der zu ihr gerannt kommt. Wenn das nicht klargemacht hätte, wer ihr Freund ist, dann sehen jetzt spätestens alle die Aufschrift auf ihrem Trikot. Und neben dem aufgedruckten Kimmich, hat Josh unterschrieben und ein Herz draufgemalt. Klarer geht es jetzt wirklich nicht.