Als Toni vom Training zurückkommt, findet er mich in Tränen aufgelöst auf dem Sofa sitzen.
«Hey Jelsa...», ruft er, sobald er das Wohnzimmer betritt. Ein strahlendes Lächeln steht auf seinem Gesicht, bis er mich sieht. «Oh Gott, was ist passiert?», fragt er entsetzt und eilt sofort zu mir. Er nimmt mich in den Arm, zieht mich an seine Brust. Weinend klammere ich mich an sein Shirt, versuche die Schluchzer zu unterdrücken, was mir nicht gelingt. «Schhhh...», tröstet er mich, streicht über meine Haare. «Was ist los?», will er sanft wissen.
Irgendwie, zwischen mehreren Schluchzern bringe ich hervor: «Das Buch. Von Paul.» Dann drücke ich mich an ihn und schluchze noch mehr. Das Buch, welches ich von Paul bekommen habe, ist das wahrscheinlich traurigste und wunderschönste Buch der Welt. Und leider weiss ich, das die ganze Geschichte wahr ist. Ich kann mich nämlich noch genau an die Geschichte erzählen, die Paul mir damals in seinem Laden geschildert hat. Da hat mich die Geschichte schon unglaublich berührt, aber dieses Buch, wie es geschrieben ist, wie die Gedanken und Gefühle beschrieben sind, hat mir regelrecht das Herz gebrochen.
«Paul...», will Toni verwirrt wissen, während er beruhigende Kreise auf meinen Rücken zeichnet. Erst jetzt fällt mir ein, dass er ja das alles von Paul noch gar nicht weiss. Deshalb setzte ich mich auf, wische die Tränen weg und erzähle ihm von der Nacht im Park, wie Paul mich gefunden hat und in seinen Bücherladen gebracht hat. Von seiner Geschichte und wie er mir geholfen hat. Dann gebe ich ihm auch eine kurze Zusammenfassung von dem Buch, oder respektiv Pauls Leben.
Toni hört mir aufmerksam zu, und hält mich dabei fest in seinen Armen. «...und das Ende...», bringe ich kaum hervor, «Es ist schrecklich.» Toni runzelt seine Stirne. «Wieso? Er hat doch den Verlust von seiner Frau akzeptiert... Und er hat sich geschworen, nicht mehr in den Krieg zu ziehen!?» Ich nicke, halte aber nur mühsam meine Tränen zurück. «Paul schreibt davon, wie er erfährt, dass er Krebs hat. Leukämie. Und er endet das Buch damit, dass er sich auf sein Sterben vorbereitet.» Antoine sieht mich erschrocken an. «Du meinst... das ist echt so, und...?» Er schafft es ebenfalls nicht, den Satz zu Ende zu sprechen. Ich nicke bestätigend.
«Ich glaube schon. Alles andere war ebenfalls wahr, wieso sollte dies anders sein?» Toni drückt mich einen Moment fest an sich. «Es tut mir so leid.», flüstert er leise, während er mich sanft hin und her wiegt. Seine Umarmung tut mir unglaublich gut und ich entspanne mich regelrecht. «Sag das Paul... falls..." flüstere ich. Toni drückt mir einen sanften Kuss auf meine Haare. «Es tut mir aber leid, dass es böse Erinnerungen in dir weckt.», antwortet er nur. Ich zucke leicht mit den Schultern. «Das tut vieles.» Er nickt und ich bin so froh, dass er mich versteht. Toni weiss genau, was diese Krankheit für mich bedeutet. «Ich hab eine Idee.», meint er dann plötzlich. Ich sehe zu ihm auf.
«Wir gehen zu diesem Buchladen. Dem von Paul und schauen was wirklich los ist. Wie es ihm geht.» Ich reisse meine Augen auf. «Wir können doch nicht einfach...» Toni unterbricht mich: «Doch. Und wir gehen. Sonst werden wir beide uns nur den Kopf darüber zerbrechen, was jetzt wohl gerade passiert.» Bevor ich etwas einwenden kann, zieht er mich vom Sofa hoch und wirft mir ein paar Kleider, die ich ausgepackt habe, zu. Er selber zieht sich ebenfalls kurz im Schlafzimmer um. Und ehe jemand von uns die Idee noch einmal überdenken kann, sitzen wir beide in Tonis Audi und fahren in die Richtung, in die uns meine verschwommenen Erinnerungen führen.
Und nachdem wir eine knappe halbe Stunde zwischen den Strassen herumgefahren sind, finden wir tatsächlich auch den Laden. Wir parken das Auto am Strassenrand und gehen zu der hölzernen Ladentüre. Von aussen sieht das Geschäft noch genau gleich aus wie letztes Mal. Ich sehe zu Toni auf, der neben mir steht und das alte Gebäude neugierig mustert. Er scheint meinen Blick zu bemerken, dann er sieht jetzt ebenfalls zu mir hinunter. «Bist du bereit?», fragt er mich und drückt aufmunternd meine Hand. Ich zucke etwas unsicher mit meinen Schultern. Aus verschiedenen Gründen bedeutet mir Paul viel, auch wenn ich ihn nur einmal getroffen habe.
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A LITTLE LOVESTORY- l'amour surmonte tout [Antoine Griezmann]
FanfikceEndlich WM! Eine Zeit, in der Fussballfans ihre schönsten und traurigsten Momente erleben, Länder friedlich aufeinander treffen und Fussballer ihr grösstes Talent zeigen können. Hört sich doch toll an, oder? Nur die 16 jährige Jelsa ist davon alle...