Teil 51

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«Ich bin zurück!», schreie ich, sobald ich Tonis Hotelzimmer betrete. «Endlich.», höre ich ihn direkt vor mir sagen. Ich schaue hoch und reisse meine Augen auf. «Wow.» Er steht direkt vor mir, nur in Boxershorts und grinst mich breit an. «Wow.», wiederhole ich nur. Bevor ich irgendein ganzer Satz stottern kann, zieht er mich zu sich. Seine Lippen treffen auf meine und er küsst mich leidenschaftlich. Ich schlinge sofort meine Arme um ihn und erwidere den Kuss.

In den Kuss vertieft, stolpern wir nach hinten und landen auf dem Sofa. Dieses Mal bin ich oben. Meine Hände in seinen Haaren vergraben, seine Arme um meine Hüfte geschlungen, liege ich auf ihm. Unsere Zungen fechten regelrecht ein Duell und ich vergesse alles andere um mich herum. Wir küssen uns eine halbe Ewigkeit einfach nur. Dann, ohne sein Mund von meinem zu nehmen, dreht er uns, sodass er oben ist. Ich lasse meine Hände von seinen Haaren über seinen Nacken zu seinem Rücken hinter wandern.

Das Gefühl von seiner heissen Haut unter meinen Fingerspitzen lässt meinen Bauch heftig kribbeln. Toni stöhnt leise in den Kuss hinein. «Jelsa…», haucht er, sobald unsere Lippen eine Sekunde nicht aufeinanderliegen. «Hmmm?», murmle ich, küsse sanft seinen Hals. Ich liebe es, seine Haut unter meinen Lippen zu spüren. Er wirft seinen Kopf in den Nacken und scheint es mehr als nur zu geniessen. Er stöhnt noch lauter, als ich mein Mund weiter hinunter, langsam über seinen Oberkörper wandern lasse. «Jelsa…», bringt er keuchend hervor, als ich mit meinen Fingerspitzen leicht das Gummiband seiner Boxershorts anhebe.

Bevor wir weiterfahren können, werden wir von einem lauten Piepsen unterbrochen. Ich erschrecke mich so sehr, dass ich Toni von mir stosse. Er rollt von mir runter und landet auf seinem Rücken, neben dem Couchtisch. «Autsch.», stöhnt er, dieses Mal aber schmerzerfüllt. Ich werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu, bevor ich aufstehe und mich hektisch umsehe. «Was zur Hölle ist das?», frage ich laut und verunsichert, weil ich die Ursache für das Geräusch nicht erkenne.

«Das wollte ich dir eigentlich sagen.», Toni verzieht sein Gesicht schuldbewusst, während er hastig zur Kücheninsel eilt. «O Gott!», rufe ich, sobald ich die Pfanne sehe, aus der dunkler Rauch quillt. Direkt darüber piepst und blinkt der Feuermelder. Toni zieht die Pfanne von der Platte und ich schalte diese rasch aus.

Er hält die Pfanne und dessen Inhalt unter den Wasserhahn und der Rauch wird sofort noch stärker. Hustend öffne ich das nächste Fenster, ehe ich einen Stuhl herbeiziehe und mich draufstelle. Aus irgendeinem Grund habe ich einmal, (gestern Abend, als Toni am duschte und mir sehr langweilig war) die Hotelsicherheitsmassnahmen gelesen. Fragt mich nicht wieso ich das getan habe, aber jetzt weiss ich, dass wir den Feuermelder dringend abschalten müssen. Denn nach zwei Minuten, in denen dieser Alarm «schlägt», informiert er direkt die Feuerwehr.

Auf jeden Fall versuche ich nun hektisch den Feuermelder auszuschalten. Da dieser das anscheinend aber nicht will, kommt es dazu, dass ich ihn am Ende in der Hand halte. Glücklicherweise hört er auf zu piepsen. «Scheisse.», fluche ich und betrachte das zerstörte Gerät in meinen Händen. Das ist nicht mehr zu retten. Ich steige vom Stuhl hinunter und blicke zu Toni, der mich überfordert beobachtet. In seiner Hand hält er eine verformte, noch nasse Pfanne, die den ganzen Boden volltropft. Darin befindet sich irgendwas Verkohltes. Was es war, ist nicht mehr zu erkennen. Noch was, dass nicht zu retten ist.

«Ich habe dir Ravioli gekocht.», meint er hilflos und hält mir die Pfanne unter die Nase. Trotzt des beissenden Geruchs und der ganzen merkwürdigen Situation, kann ich nicht anders, als loszulachen. Auch Toni stimmt nach kurzer Zeit in mein lautes Gelächter ein. Wir schnappen beide heftig nach Luft, halten unsere Bäuche und Lachtränen stehen in unseren Augen, so sehr müssen wir lachen. «Hast du echt…?», ich schaffe es nicht, den Satz zu beenden. Er verzieht sein Gesicht, lacht aber weiter. «Ich wollte es dir ja sagen… aber du hast mich halt abgelenkt.» Ich schüttle lachend den Kopf. «Uns beide sollte man echt nicht alleine lassen.» Er nickt bestätigend.

A LITTLE LOVESTORY- l'amour surmonte tout [Antoine Griezmann]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt