Teil 26

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Stolz trage ich den Riesenteddy durch die Lobby und ignoriere die seltsamen Blicke der anderen Gäste. Nuria, die hinter mir auf ihr Handy starrt und ziemlich abgelenkt davon ist, Bilder von Josh zu stalken, stolpert mir hinter her, ohne irgendwas zu bemerken. Gerade steuere ich zum Treppenhaus, bekanntlich sieht man mich immer noch nicht in Liften, als Granit und Stephan aus dem Fitnessraum kommen. «Na was läuft, Granit und Kapitän?», grinse ich. «Nicht viel, Jelsa. Hast du endlich einen neuen Hatschii gefunden? Meine Mundwinkel wandern wie automatisch hoch. «Für ihn gibt es keinen Ersatz. Aber Drakon ist doch echt perfekt!» Nuria, die fast gegen mich gelaufen ist, als ich angehalten habe, sieht jetzt endlich auf. «Wir haben doch gesagt, dass er nicht Drakon, sondern Blubbs heisst!», ruft sie empört. Ich schüttle den Kopf. «Neeiiin. Er heisst Drakon.» Nuria schnaubt, starrt aber dann nur weiter auf ihr Handy. Stephan, alias Kapitän, wirkt nicht begeistert von Nuria, weil er neuerdings eine richtige Allergie gegen Handys entwickelt hat. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass seine Kinder angefangen haben Gamer zu werden.

«Von wo hast du den Teddy?», fragt dann Granit plötzlich, weil er realisiert, wie sehr er damit bei Leo punkten könnte. Ich meine, welche Frau wünscht sich nicht einen XXL-Kuschelteddy. «Drakon haben wir gewonnen!» Granit sieht uns überrascht an. «Ihr habt was gewonnen? Irgendein Ess-Wettbewerb? Oder eine <Wer-ist-am-faulsten>-Challenge?» Ich verdrehe nur die Augen auf seine ironische Frage. «Nein, beim Jonglieren.» Sowohl Kapitän Stephans Mund, wie auch Granits stehen offen, bevor beide grinsen. «Guten Witz, Jelsa. Wir kennen dich. Du kannst bestenfalls fünf Mal den Ball jonglieren, bevor du mit dem Boden kollidierst.» Ich verdrehe erneut die Augen. «Haha, Kapitän. Sehr witzig.» Dann füge ich hinzu: «Toni hat für uns mitgemacht.» Granit grinst mich breit an. «Wie auch immer er das geschafft hat, wenn er jetzt am anderen Ende des Landes ist. Aber dieser Junge hat's dir echt angetan, was Kleine?»

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«Was denkst du, was passiert, wenn Dumbledore auf Magnus Bane treffen würde?», frage ich eine meiner besten Freundin, aus der Schweiz. Klemi grinst mich durch vom Bildschirm meines Laptops an. «Dumbledore würde diesen <Amateur-Zauberer> so was von fertig machen.» Ich schüttle den Kopf. «Nein, ich meine, Magnus ist oberster Hexenmeister von Brooklyn und der beste, den es überhaupt gibt. Er hat Jace und Clary schon unzählige Male den Arsch gerettet.» Klemi verdreht die Augen. «Und Dumbledore war der einzige, der Voldemort gefürchtet hat!» Ich grinse sie breit an. «Ich denke, es gäbe das spannendste Duell, das es je gegeben hat.» Klemi lächelt warm in die Kamera. «Da hast du recht. Auch wenn ich glaube, das Dumbledore Bane fertigmachen würde.»

Wir reden noch eine Weile über dieses und jenes und haben ganz schön viel Spass. Wir haben uns auch viel zu erzählen, weil wir uns seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen haben. Schliesslich sind wir jetzt schon mehrere Wochen in Russland. Wie schnell die Zeit nur verfliegt. Jetzt denke ich allerdings nicht daran, weil wir uns gerade Manuel Neuer Witze erzählen. Wie wir darauf gekommen sind? Keine Ahnung, ich habe ihr nur von meinem Treffen erzählt und Klemi hat erwähnt, dass sie ein paar der vielen Meme-Bilder im Internet gefunden hat, die besonders lustig sind.

«Hast du das Bild gesehen, wo Manu so aussieht, als möchte er nächstens davonfliegen?», fragt mich Klemi gerade kichern. Ich grinse breit, als ich mich an das Bild erinnere. «Ja. Ich glaube da stand noch was wie, <Ich muss gehen, mein Land braucht mich.>» Wir lachen beide, obwohl es eigentlich gar nicht so witzig ist. «Genau. Das war der Hammer!», stimmt sie mir zu. «Manu hasst diese Witze so sehr!», lache ich und sage dann mit tiefer Stimme: «Aber vielleicht sind diese Witze nicht lahm..., sondern Manuel Neuer!» Klemi lacht laut auf. «Apropos lahm. Kennst du den? <Manuel Neuer Witze findet inzwischen sogar der Phillip Lahm.>»

Ich muss erneut richtig fest lachen. «Das muss ich Phillip später schreiben! Er wird mich noch mehr hassen!» Klemi verdreht ihre Augen. «Er hasst dich nicht... wobei, nach der Aktion damals...» Ich reibe mir über die Augen, weil vor Lachen schon Tränen in ihnen stehen. «Das war aber genial! Der Streich mit Frank Ribéry war fantastisch!» «Naja, eigentlich war es mehr Frank als du, der was gemacht hat.» Ich zucke mit den Schultern. «Ja. Aber er hat mich jetzt trotzdem nicht mehr gern.» Meine Freundin nickt zustimmend.

A LITTLE LOVESTORY- l'amour surmonte tout [Antoine Griezmann]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt