Wiedersehen macht Freude..oder? {Vincent|SDP Fanfiction} (beendet)

Kapitel 92

Warum in diesem Becken nie jemand ist, ist mir echt ein Rätsel. Wir waren schon eine ganze Weile hier. "Vincent wollte das damals schon.."sagte Dag plötzlich. "Was wollte er damals?"hinterfragte ich während Isi auf meinen Beinen saß und sich mit dem Wasser beschäftigte. "Dich heiraten, kurz bevor das mit Lina passiert ist.. er hat sogar einen Ring gekauft.."erzählte Dag. Ich wusste nicht was ich sagen soll. Wieso hatte er dann was mit Lina? "Weißt du was er mit dem Ring gemacht hat?"fragte ich neugierig. "Er hat ihn in die Spree geworfen. Nachdem du nach Frankfurt bist und er dachte er hätte sowieso nie wieder ne Chance bei dir, wollte er den Ring einfach nurnoch loswerden."erzählte Dag.
Es ist schon irgendwie ne verkorkste Geschichte zwischen mir und Vincent. Apropos Vincent, der kam gerade mit Lukas auch nach draußen. Lukas war immernoch nicht müde und machte mit Dag irgendwelchen Blödsinn.

"Du hättest den Ring damals nicht wegschmeißen müssen."sagte ich und Vincent erschrak. "Woher weißt du.." "Woher wohl? Von Dag natürlich."lachte ich. "Ich hätte dich damals schon fragen sollen.. dann wäre alles anders gewesen."sagte er und schaute mir tief in die Augen. "Ja, dann würden wir uns vielleicht jetzt scheiden lassen.."meinte ich. "Spinnst du? Das hätte ich niemals zugelassen."lachte Vincent. "Im Ernst.. Es ist gut so wie es ist. Ich habe im Moment das Gefühl, dass alles genau so ist wie es sein soll."sagte ich zufrieden. "Und weißt du was? Das macht mich zum glücklichsten Menschen der Welt."lächelte er mich an.

Nach einer weiteren Stunde fuhren wir wieder nach Hause. Vincent ging mit den Kindern schonmal in die Wohnung während Dag und ich noch schnell was zu essen organisierten. Als wir wieder zu Hause ankamen schlief Vincent. Lukas lag neben ihm und Isi lag auf seinem Bauch auch die beiden schliefen tief und fest. Dag und ich lächelten uns an. Wir teilten uns eine Pizza, dann wurde Vincent wieder wach. Er traute sich aber nicht aufzustehen weil Isi ja noch auf ihm lag. Wir setzten uns mit aufs Sofa. "Meinst du ich kann sie ins Bett tragen ohne sie zu wecken?"fragte Vincent mich. "Isi schläft wie ein Stein, das kriegst du schon hin."sagte ich lächelnd und schon war er auf dem Weg.
Als auch Lukas im Bett war saßen wir noch lange zusammen mit Dag im Wohnzimmer und redeten.

Wenige Tage später hatte Lina angerufen. Ihre Mutter hatte den Herzinfarkt nicht überlebt. Heute war die Beerdigung. "Soll ich wirklich nicht mitkommen?"fragte ich während ich Vincents Krawatte band. "Ne, für Lukas wird das eh alles so anstrengend sein und ich bin einfach nur froh wenn das alles vorbei ist und ich mich auf dich freuen kann."sagte er und versuchte seine Trauer zu überspielen. Ich strich ihm über die Wange. "Soll ich Lukas beim anziehen helfen oder kannst du das machen?"fragte ich. "Kannst du?"fragte Vincent. "Klar.."sagte ich und ging zu Lukas. Er hatte schon alles vor sich liegen. "Kayla? Wo ist meine Oma jetzt?"fragte Lukas. "Sie ist jetzt im Himmel,  schaut auf dich runter und passt auf dich auf, damit dir auch nichts passiert.."versuchte ich ihm mitfühlend zu erklären. Ich half ihm beim anziehen und dann gingen wir ins Wohnzimmer wo Vincent fertig auf dem Sofa saß. "Ich hab dich lieb Papa."ging Lukas zu ihm und fing an zu weinen. "Ich dich auch mein Großer."fing auch Vincent an zu weinen. Auch bei mir sammelten sich Tränen in den Augen.
Vincent nahm Lukas auf den Arm und kam Richtung Tür. Er sah mich als er an der Tür war nochmal an. So als bräuchte er Hilfe., als wäre er unsicher. Als wüsste er nicht mehr wie man einen Fuß vor den anderen setzt. Ich lächelte ihn verständnisvoll und mit tränigen Augen an. Er musste sich schwer zusammenreißen aber dann ging er.

Drei Stunden später kamen die beiden wieder nach Hause. Lukas schien zu schlafen, denn Vincent trug ihn in sein Bett. Dann kam er ins Wohnzimmer. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. "Wie war's?"fragte ich. "Naja, eine Beerdigung eben... Lukas hat so viel geweint.."sagte er und klang dabei ziemlich erschöpft. "Ich habe eine Suppe gekocht... die wird dir sicher gut tun."sagte ich und machte einen Teller Suppe fertig. Er saß völlig fertig vor dem Teller und rührte in der Suppe herum.