Kapitel 113 - Flashback #1 - Die Trennung

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Ich war gerade auf dem Weg zu Vincent. Ich hatte gerade zwei Stunden in der Uni vergeudet und wollte jetzt einfach nur Zeit mit ihm verbringen. Allerdings wusste ich noch nicht was mich erwartet.
Voller Vorfreude klingelte ich an seiner Tür.
„Hey."sagte ich glücklich.
„Hey."sagte Vincent nicht so begeistert.
Als ich drinnen war und sah wer auf dem Sofa saß war ich nur noch mehr verwirrt. Lina! Ausgerechnet Lina, die mich schon in der Schule immer nur fertig machen wollte und sich bei jeder Gelegenheit an Vincent ranschmiss.
„Jetzt sag es ihr endlich sonst mach ich es."sagte sie schnippisch. „Was sollst du mir sagen?"fragte ich verunsichert in Vincents Richtung. „Kayla ich... ich habe dich betrogen.." Ich holte Luft aber ich sagte nichts. Traurig sah ich Vincent in die Augen. „Kayla es tut mir leid..."er kam auf mich zu und nahm meine Handgelenke aber ich riss mich gleich wieder los. „Nein! Pack mich nicht an!" sagte ich laut und verlor dabei ein paar Tränen. Ich sah ihn immernoch an, ich glaubte ihm sogar, dass es ihm leid tat. „Wieso?"fing ich an zu weinen. „Und wieso gerade mit ihr?"fügte ich unter Tränen hinzu. „Weil er es nach all den Jahren mit dir halt langweilig fand.. aber er hat ja jetzt uns."kam Lina dazu und legte ihren Arm auf seine Schulter aber ich fixierte Vincent. „Uns?"hinterfragte ich. „Ich bin schwanger."sagte Lina. Vincent hatte Tränen in den Augen. „Ich wollte das so nicht Kayla... aber ich muss mich jetzt um meine Familie kümmern... es tut mir leid."sagte er und wollte schon wieder auf mich zukommen aber Lina hielt ihn an der Hand fest. Wortlos verließ ich die Wohnung und ich hoffte so sehr, dass er hinterherkommt aber er kam nicht. Ich lief nach Hause. Ich donnerte die Tür zu und schloss mich in meinem Zimmer ein. Denn Nein, anders als andere in meinem Alter hatte ich es nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zuzulegen. Da mich hier sowieso niemand vermissen würde, außer vielleicht mein Bruder aber der ist nicht da, schlich ich mich wenig später wieder raus und ging zu Dag. Und immer wenn ich darüber nachdachte, dass sogar er es geschafft hatte sich eine eigene Wohnung anzuschaffen, fragte ich mich was bei mir eigentlich falsch gelaufen ist. Völlig fertig klingelte ich bei ihm aber er war nicht da. Ich setzte mich vor seine Tür und heulte weiter, bis er endlich nach Hause kam. „Kayla.. was ist denn passiert?"nahm er mich in den Arm. „Vincent hat mich betrogen. Mit Lina."sagte ich unter Tränen.

Wir gingen dann erstmal rein und dann erzählte ich Dag alles. Wir lagen auf seinem Sofa und er hielt mich im Arm. „So ein Vollidiot."sagte Dag. „Es tut so weh Dag.. es tut so verdammt weh.."weinte ich. „Ich weiß, aber Kayla ich bin für dich da ok?" ich nickte. Bald fing er an mir eine Geschichte zu erzählen, währenddessen schlief ich ein. Immernoch fest in Dags Armen liegend wurde ich am nächsten Morgen wieder wach. Mittags ging ich nach Hause. Ich suchte nach einer Uni, irgendwo, Hauptsache nicht Berlin. Warum ich mich letzten Endes für Frankfurt entschied weiß ich ehrlich gesagt garnicht. Die Uni sah auf den Bildern einfach am schönsten aus. Einen Tag bevor ich abreiste war ich wieder bei Dag. Meinen riesigen Koffer und meine normale Handtasche hatte ich mit hierher genommen und er bringt mich dann morgen früh zur Bahn.

Wir gingen nochmal an unseren Lieblingsplatz, ein Spielplatz in einem Waldstück. „Ich finds scheiße, dass du abhaust aber wenn du das brauchst, den Abstand, dann ist es eben so. Aber ich werde dich vermissen."sagte Dag. Wir saßen auf dem Klettergerüst. Er legte seinen Arm um mich. „Hast du mal auf Vincent reagiert?"fragte er wenig später. Er hatte versucht mich anzurufen, hat mir SMS geschickt, er hat sogar bei mir vor der Tür gestanden aber ich wollte ihn nicht sehen, es tat zu sehr weh. „Ich hab ihm einen Brief in den Briefkasten geschmissen... eigentlich wollte ich ihm den persönlich geben, aber ich konnte nicht... ich hab es einfach nicht fertig gebracht auf die scheiß Klingel zu drücken."erklärte ich.
„Weißt du schon was du in Frankfurt machen willst?"
„Erstmal melde ich mich an der Uni an, vielleicht schaffe ich es ja endlich mal ein Studium komplett durchzustehen."antwortete ich. Wir gingen bald wieder zu Dag nach Hause.
Wir lagen auf Dags Bett.

Wiedersehen macht Freude..oder? {Vincent|SDP Fanfiction} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt