Kapitel 1 - Augustine

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Kälte.

Dunkelheit.

Schmerz.

Einsamkeit.

Das war alles was ich kannte, alles woran ich mich erinnerte und alles, was von mir noch übrig war.
Jeden Tag kamen die Wärter und schleiften mich ins Labor. Jeden Tag wurde ich seziert, aufgeschnitten, vergiftet, verstümmelt... doch nie blieben Narben zurück. Mein Körper war unschuldig, rein, als wäre ihm nie etwas schlechtes widerfahren. Denn ich war ein Vampir, doch ich weiß nicht wie lang schon.

1864 habe ich mein menschliches Leben verloren, aber ich habe keine Ahnung welches Jahr wir heute schreiben. Schon zu lange sitze ich angekettet in diesem Keller. Jegliches Zeitgefühl habe ich längst verloren. Waren es nun Jahrzehnte oder Jahrhunderte? Oder ist schon ein Jahrtausend vergangen, zwei? Ich wusste es nicht.

Die anderen Vampire konnten es mir auch nicht sagen oder vielleicht wollten sie es auch nicht. Sie waren meist nicht sehr lang hier, ich war mich nicht sicher was mit ihnen geschehen war. Vermutlich waren sie tot.

Aber warum war ich noch hier?
Nicht das ich sterben wollte, nein. Mein Leben war erbärmlich, die Hölle, aber sterben wollte ich nicht. Ich wollte hier raus, ich wollte nach Hause. Zurück zu meinen Brüdern, wenn sie noch lebten. Ich wusste das sie Vampire waren, doch das bedeutete nichts. Sollten wirklich schon tausende Jahre vergangen sein... Dennoch wollte ich sie irgendwann finden. Vermutlich suchten sie nicht nach mir. Vielleicht haben wir mich vergessen oder sie denken ich sei tot. Aber ich durfte die Hoffnung, Damon und Stefan wiederzusehen, niemals aufgeben. Denn diese Hoffnung lies mich all das hier irgendwie überstehen.
Sie lies mich die kleine Blutration schlucken, die verhinderten sollte das ich austrocknete. Sie lies mich die Eisenkrautfesseln ertragen, welche meine Haut verätzten. Die Erinnerungen an sie hielten meinen Verstand wach.

Ich hörte wie sie die Kellertür aufschlossen, sie kamen mich holen, wieder. Die schweren Schritte der Wärter hallten von den Wänden nieder und ich machte mich klein, kauerte mich auf dem Boden zusammen. Doch es nütze nichts.
"In Ordnung 10467, der Doktor wartet", hörte ich seine tiefe Stimme.
"Nennt mich Kiéra", krächzte ich, während mich einer der beiden unsanft auf die Füße zog. Meine Stimme war immer noch erschöpft von den Schreien der letzten Nacht.
Mein Blick war fest auf den zweiten Wärter gerichtet, auf die Spritze in seiner Hand, dessen Nadel im spärlichen Licht aufblitze. Eisenkraut, um mich ruhig zu halten, dabei wehrte ich mich nicht, nie. Dennoch konnte ich das Eisenkraut wieder durch meinen Körper fließen spüren und kraftlos ließ ich den Kopf hängen. Ich konzentrierte mich nur noch darauf nicht das Bewusstsein zu verlieren. Aber ich war nicht stark genug, wieder war ich nicht stark genug und meine Welt wurde dunkel.

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