Kapitel 40 - Nebelfluch

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Damon

Ich hasse diesen Scheißkerl. Diese Worte schwirrten konsequent in meinem Kopf herum, wenn ich diese Lachnummer von einem Jäger in der Nähe meiner Schwester sah. Das und wie ich ihn unauffällig verschwinden lassen konnte.
Ich konnte ihr schlecht verbieten mit wem sie befreundet sein konnte und mit wem nicht. Und ich hatte im Prinzip keinen Grund die beiden zu töten. Dass sie Jäger waren, war an sich kein Problem, Jeremy war auch einer. Solange sie meiner Familie mit ihren Waffen nicht zu nahe kamen, konnte ich sie tolerieren. Doch wenn er meiner kleinen Schwester an die Wäsche wollte, dann hatten wir beide wirklich ein Problem miteinander. Und Dean Winchester wollte Kiéra am liebsten ohne Wäsche. Ich selbst war bestimmt kein Heiliger und ich konnte sehen wie er sie ansah. Und ich hasste ihn dafür.

„Nehmen wir einfach mal an, euer Vater hat sich in seinen letzten Tagen wirklich mit einer Hexe getroffen", riss mich Elenas Stimme aus meinen Mordgedanken. Und an dem Blick den sie mir zuwarf konnte ich sehen, dass sie ganz genau wusste, woran ich gedacht hatte.
„Kiéra hat aber Recht. Es macht überhaupt keinen Sinn."
Mein Blick schoss zu Stefan, der mich ebenfalls mit einem mahnenden Blick bedachte. Schnaubend verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah zu Kiéra und dem Jäger. Ihre Hände waren ineinander verschränkt und Dean strich mit seinem Daumen immer wieder beruhigend über ihre Fingerknöchel. Und Kiéra lächelte. Ein ehrliches, wunderschönes Lächeln. Es störte mich, dass gerade er dazu in der Lage war, meine kleine Schwester so lächeln zu lassen.

„Es ist die beste Spur die wir haben", sagte Jeremy und ich tat mein möglichstes, um mich auf die wichtigen Probleme zu konzentrieren. Der Geist meines psychopathischen Vaters wollte Kiéra töten, doch ich würde ihn nicht lassen. Ich würde meine kleine Schwester nicht verlieren. Nicht noch einmal. Niemals.
Und so sehr mir dieser Gedanke auch missfiel, aber bei dem Jäger war sie sicher. Er hatte zumindest schon Erfahrungen mit toten Psychopathen gesammelt.

„Kiéra? Weißt du sonst noch irgendwas? Irgendwelche Details?", fragte Dean vorsichtig.
„Ich weiß noch, wie oft ich in dieser Zeit Tee aufgesetzt habe. Oder wie viele verschiedene Bücher ich angefangen hab zu lesen", erzählte sie schmunzelnd. „Ich habe nach immer neuen Ausreden gesucht, damit ich an Vaters Zimmer vorbei gehen konnte. Immer in der Hoffnung, dass er die Tür vielleicht offen gelassen hatte, wenn auch nur einen Spalt breit. Vielleicht könnte ich ja erfahren, was er so Wichtiges zu besprechen hatte. Und was für eine Frau ihn da immer wieder besuchte."

„Aber Vater war niemals so nachlässig. Nicht einmal, als er im Sterben lag", erzählte sie weiter. „Immer wenn ich an seiner Zimmertür vorbei gegangen war, blieb ich einen Moment stehen und habe gelauscht", gestand sie und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Kiéra, nach Vorbild ihrer Buchdetektive, an der großen Holztür stand. Sie war schon immer neugierig und kreativ, wenn es darum ging, zu erreichen was sie wollte.
„Manchmal habe ich einzelne Gesprächsfetzten zu hören bekommen. Aber es war nie genug, als dass ich mir daraus Antworten auf meine Fragen bilden konnte. Und Vater darauf anzusprechen hätte ich nie gewagt."

„Ich weiß noch, dass die Frau immer ein Buch dabei hatte. Es war ziemlich groß und es sah damals schon sehr alt aus. Und immer wieder haben die beiden hinter verschlossener Tür von einem hohen Preis gesprochen. Eine Zeit lang nahm ich sogar an, dass sie eine Vertreterin sei. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, was Vater kurz vor seinem Tod noch hätte erwerben wollen. Es sei unwiderruflich und riskant. Das ist leider alles, woran ich mich noch erinnern kann."

„Dieses alte Buch, das könnte das Hexen-Grimoire der Bennett-Familie sein", überlegte Jeremy. „Und bei dem Preis, handelt es sich vielleicht um einen Zauber. Könnte das die Ursache sein? Ein Zauber?"
„Möglich", gestand Sam. „Am leichtesten wäre es, wenn wir in dieses Hexenbuch reinsehen könnten. Wenn es ein Zauber ist, dann ist er mächtig. Darüber muss es Aufzeichnungen geben."
„Wenn mich nicht alles täuscht, dann hat Bonnie das Buch ihrer Vorfahrin. Ich werde sie anrufen und danach fragen", sagte Stefan und stand auf.
„Ich will dir diese Illusion ja wirklich nicht rauben, Bruder, aber seit dem Tod ihrer Großmutter ist sie nicht mehr so gut auf Vampire zu sprechen. Sie hilft uns eigentlich nur, wenn es wirklich gar nicht anders geht. Ich weiß nicht, vielleicht gefällt ihr dieser vampirmordende Geist ja", hielt ich Stefan auf.
„Aber..."
„Ich weiß, es schmerzt dich. Und du bist der gute Bruder und so weiter. Aber am Tod ihrer Großmutter bist du nicht unschuldig, dass weißt du. Und Bonnie weiß das auch. Ist vielleicht keine so gute Idee."
„Ich rufe sie an", sagte Jeremy und stand auf.
„Na das ist doch ne Idee. Mach das Klein-Gilbert."

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