Kapitel 15 - Von Engeln und Werwölfen

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Dean

Nachdem Kiéra und ich aus der Stadt zurück kamen, hatte Sammy bereits erste Anhaltspunkte. Beide Opfer waren hohe Tiere bei der Baugesellschaft der Stadt gewesen. Bei dem aktuellen Projekt handelte es sich scheinbar um das Roden eines großen Waldstückes für den Bau einer Shoppingmall, oder so etwas Ähnlichem. Also beschossen wir mit den Familien zu sprechen ob es irgendwelche gemeinsamen Feinde gab. Ein Werwolf ließ sich bei der Jagd zwar meistens von seinen Instinkten leiten, aber vielleicht verspürte irgendjemand so viel Wut gegenüber den Opfern, dass es zum Instinkt wurde. Es war die einzige Spur die wir hatten.

Nachdem die Witwe des ersten Opfers uns hereinbat stellten wir unsere üblichen Fragen als FBI-Agenten, gingen jedoch ohne nennbare Informationen wieder. Zwar gab es eine Gruppe Umweltaktivisten die den Bau der Mall verhindern wollten, jedoch konnte sie sich nicht vorstellen dass sie dafür ihren Mann ermorden würden. Außerdem beharrte sie auf den Polizeiberichten: Tierangriff. Wir konnten ihr ja schlecht von den Werwölfen erzählen...

Wir versprachen uns nicht sonderlich viel davon, trotzdem fuhren wir auch zum Haus des zweiten Opfers. Nachdem wir uns wieder als Ermittler des FBI vorstellen, hielt sie uns wortlos die Tür auf damit wir eintreten konnten. Ich merkte dass Kiéra uns nicht folgte und drehte mich fragend zu ihr um. Sie stand immer noch unschlüssig vor der Haustür. Als ich auffordernd nickte, schüttelte sie den Kopf.
"Ich glaube nicht, dass drei Agents für diese Befragung von Nöten sind. Ich werde mich draußen ein wenig umschauen, vielleicht fällt mir etwas auf."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Veranda.
"Was war das denn?", fragte Sam verwundert.
"Ich hab keine Ahnung...", beschloss aber sie gleich als Erstes darauf anzusprechen.

Wie zu erwarten, brachte auch diese Befragung keine weiteren Erkenntnisse. Kiéra wartete, am Impala gelehnt, auf uns. Als Sam ihr von den Geschehnissen im Haus erzählen wollte, winkte sie ab und tippte sich ans Ohr.
"Vampirgehör"
"Was sollte das eigentlich eben?", fuhr ich sie an. "Warum bist du nicht mit reingekommen?"
Entschuldigend sah sie mich an.
"Wegen dem natürlichen Schutzzauber eines Wohnhauses."
"Du meinst also dieses Haus ist verzaubert?", fragte Sam weiter.
"Na super, Werwölfe und Hexen... Ich hasse Hexen"
Daraufhin erntete ich von Kiéra nur verständnislose Blicke.
"Jedes Haus ist 'verzaubert'. Da muss nicht zwangsläufig eine Hexe in der Nähe sein."
"Wie meinst du das? Was genau besagt dieser Zauber?"
"Vampire müssen hereingebeten werden, ehe sie ein Haus betreten können. Danach kann er aber nicht mehr ausgeschlossen werden. Der Zauber wird erst erneuet wenn das Haus auf einen neuen Besitzer überschrieben wird."
"Du musst hereingebeten werden?"
"Ja. Öffentliche Gebäude, Motels, Kurzzeitmieten und ähnliches sind dabei eher... Grauzonen."
"Und die Frau hat uns nur die Tür aufgehalten, deswegen konntest du nicht rein..."
Sie nickte wieder.
"Von so einem Zauber habe ich noch nie gehört...", murmelte Sam.
"Warum müssen denn jetzt die Monster verrückt spielen?, schimpfte ich und Kiéra sah zu Boden.
"So meinte ich das nicht!", versuchte ich mich zu entschuldigen. "Nicht Monster im eigentlichen Sinn, Übernatürliches, so wie du!
Jetzt sag du doch auch mal was!", zischte ich meinem Bruder zu.
"Was Dean sagen wollte ist, dass wir von allem was du uns sagst, noch nie gehört haben. Wir würden das einfach nur gern verstehen..."
Sie nickte, ehe sie zu einer Antwort ansetzte: "Es geht mir ganz genauso. Alles was ihr mir weiß machen wollt ist so... seltsam. Ich verstehe zum Beispiel auch noch nicht so recht, warum ihr unbedingt auf Werwölfe kommt in diesem Fall."
"Nun ja, der Mondzyklus passt", begann ich. "Und den Opfern fehlen die Herzen. Ist eigentlich ziemlich klar."
"Eigentlich nicht... Die Werwölfe von denen ich gehört habe, scheren sich nicht um die Herzen. Sie reißen ihre Opfer meist in Stücke. Außerdem jagen Werwölfe Vampire. Nur im Ausnahmefall fällt ihnen mal ein Mensch zum Opfer."
"Deswegen hast du also so schockiert geguckt als ich den Werwolf im Auto erwähnte..."

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