Kiéra
Vor der großen, hölzernen Eingangstür blieb ich stehen und fuhr mit den Fingern über die eisernen Haken. Stefan sagte, dass ich hier zuhause wäre und ich konnte es kaum glauben. Nach all den Jahren sollte ich wirklich zuhause sein? An dem Ort, von dem ich mir schwor, nie wieder zurück zu kommen?
Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete beherzt die Tür. Alles war mit einem Holz ausgekleidet, auf dem Flur der großen Eingangshalle waren Teppiche ausgelegt. Der Spiegel der an der Wand hing, den kannte ich. Er hatte bereits in dem alten Herrenhaus gehangen, in dem wir früher lebten. Beim genaueren Hinsehen, kam mir hier und da immer etwas bekannt vor. Auch der große Salon erinnerte mich an früher. Es war anders, aber ich hatte das Gefühl, nie wirklich weg gewesen zu sein.
"Damon? Stefan? Seid ihr zurück?", rief ein Mädchen durch die Räume und neugierig ging ich weiter Richtung Treppe. Ich hörte ihre Schritte auf dem Holz, doch als ich ihr Gesicht sehen konnte, erstarrte ich. Das war sie. Katherine! Was tat sie hier? Hier in diesem Haus? Es war doch alles ihre Schuld. Sie spielte meine Brüder gegeneinander aus. Damon und Stefan haben mich ihrentwegen nicht mehr an sich rangelassen. Und wegen ihr mussten sie sterben, sie hat sie in Vampire verwandelt. Warum war sie hier? Ich wollte sie doch nicht wiedersehen, denn ich hatte keine Ahnung wie ich reagieren sollte. Ich hasste sie, für all das was sie meiner Familie angetan hat. Und diesen Hass spürte ich urplötzlich in mir anschwellen, immer stärker, immer mächtiger versuchte er Herr über meine Sinne zu werden.
Am Fuss der Treppe blieb Katherine stehen, sah mich an und... lächelte.
"Hallo, du musst Kiéra sein. Ich..."
"Was tust du hier?", knurrte ich und musste jeden meiner Sinne darauf konzentrieren, ihr nicht gleich an die Kehle zu springen. Erst wollte ich Antworten.
"Ich habe auf deine Brüder gewartet."
Sie runzelte die Stirn und sah mich weiter an.
"Warum bist du zurückgekommen? Zurück zu ihnen? Hast du damals nicht genug zerstört, Katherine?"
Nun endlich schien ihr ein Licht aufzugehen und sie wich zurück. Jeden Schritt den sie zurück tat, trat ich einen weiter vor.
"Du verstehst das falsch. Lass mich bitte erklären", sprach sie und hob abwehrend die Hände.
Knurend stürzte ich auf sie zu, stieß sie gegen die Holzfassade des Salons und hielt sie fest.
"Du hast Damons Herz und Stefans Willen gebrochen. Deinetwegen führen sie dieses unendliche Leben. Du hast dich in unser Leben geschlichen und es aus allen Angeln gerissen. Du bist ein manipulatives Miststück, Katherine. Was soll ich da falsch verstanden haben?"
Japsend versuchte sie meine Hand von ihrer Kehle zu schieben als ich noch ein wenig stärker drückte.
"Mein... mein Name ist Elena", röchelte sie. "Ich bin icht Katherine."
"Du lügst", gab ich knurrend zur Antwort. "Dein Gesicht würde ich unter Tausenden erkennen."
"Es tut mir leid", sagte sie nur und ihr Wiederstand erstarb. Sie sah mich einfach nur an, mit Furcht in ihren Augen. Sie fürchtete sich vor mir, dabei war sie doch so viel älter als ich. Ich lockerte meinen Griff ohne ihn zu lösen. Damit hatte sie mich überrumelpt. Katherine Pierce entschuldigte sich nicht, nie.
"Was meinst du?"
"Das was sie dir angetan hat und deinen Brüdern auch. Alles was du durchgemacht hast, das tut mir leid."
Langsam nahm ich meine Hand zurück, musterte sie aber immer noch mit gewissem Misstrauen.
„Du bist es wirklich nicht... Aber wie kann es sein, dass du so aussiehst wie sie?"
"Das..."Ehe sie mir darauf eine Antwort geben konnte, stürzten meine Brüder zur Tür herein.
Außer Atem sahen sie sich um.
"Ihr habt euch bereits kennengelernt", stellte Stefan nüchtern fest und ich nickte.
"Warum so außer Atem?", erkundigte ich mich.
"Wir haben Holz bersten hören und wollten wissen was los ist. Vor allem als wir erfahren hatten, dass Elena im Haus sein musste."
"Alles ok?", fragte Damon mittlerweile und ich wollte schon abwinken, als ich sah, dass er mich gar nicht meinte. Er hatte Elena im Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken.
Ich besann mich auf Stefans Worte und blickte zur Holzfassade. Einzelne Splitter lagen verteilt davor und man konnte die Umrisse eines Oberkörpers festmachen. Ich muss Elena ziemlich heftig gestoßen haben und ein schlechtes Gewissen machte sich breit.
"Ich habe Elena angegriffen", gestand ich und sah sie an. "Und das tut mir leid. Bitte entschuldige."
Sie winkte lächelnd ab und kam auf mich zu.
"Halb so wild. Ist ja nichts passiert. Wollen wir einfach von vorne anfangen?"
Ich nickte erleichtert und hielt ihr die Hand hin.
"Hallo, mein Name ist Kiéra Salvatore. Es freut mich dich kennen zu lernen.
"Elena", sagte sie ebenfalls lächelnd und gab mir die Hand. "Die Freude ist ganz meinerseits."
Als wir dann in die erstaunten, fast schon fassungslosen Gesichter meiner Brüder blickten, mussten wir beide Lachen.
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About Salvatores and Winchesters (Crossover)
FanfictionKiéra Salvatore ist ein Augustine Vampir, schon seit sie denken kann. Sie kennt nichts anderes außer den Wächtern, den Doktoren, all den scheußlichen Experimenten die sie an ihr durchführten. An ihr und all den anderen Vampiren. Doch sie ist die ein...