Kapitel 21 - Bilder der Vergangenheit

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Dean

„Für dich jederzeit"
Ich spürte ihr Lächeln und war mir sicher, dass ich es genauso meinte. Ich verstand meine Gefühle noch nicht so ganz doch ich wusste, dass ich für Kiéra aufs Ganze gehen würde. Bei dem Gedanken sie soll der Schlüssel zu einem himmlisch-höllischen Plan sein wurde mir ganz anders. Aber ich würde ihr gegen Crowley, Luzifer und Gott persönlich beistehen und sie vor allen Urvampiren dieser Welt beschützen, dessen war ich mir sicher.
„Danke", flüsterte sie wiederum.
Ihren Atem an meinem Hals zu spüren, jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken doch Kiéra versteifte sich. Sie wand sich aus meinen Armen, setzte sich zurück auf den Sessel und zog die Füße unter ihren Körper. Als ich mich zu ihr auf die Lehne setzten wollte, drehte sie mir ihren Rücken zu und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was wollen wir jetzt tun?", fragte sie in die Runde, darauf bedacht mich keines Blickes zu würdigen.
"Nun ja, irgendwie läuft alles bei dir zusammen. Hast du irgendeine Verbindung zu den Urvampiren? Kennst du sie vielleicht oder bist ihnen schon mal begegnet?"
"Nein, zumindest nicht das ich mich daran erinnern könnte."
Mit einem letzten Blick auf Kiéra ließ ich mich seufzend neben meinen Bruder auf das Sofa fallen und nahm ihm dankend eine letzte Flasche Bier aus der Hand. Sam sah mich fragend an und deutete mit einem Kopfnicken auf das Vampirmädchen, welches immer noch penibel genau nicht in meine Richtung schauen wollte. Meine einzige Antwort blieb ein Schulterzucken. Ich wusste nicht aus welchem Grund sie plötzlich so sauer auf mich war. Versteh einer die Frauen.

"Vielleicht hat es etwas mit deiner Verwandlung zu tun", nahm Bobby den Faden wieder auf.
"Mit meiner Verwandlung? Wie?"
"Wir sprechen hier immerhin von unsterblichen Wesen, deren Plan seit über tausend Jahren reift. Seien wir ehrlich, normalerweise solltest du längst gestorben sein. Scheinbar braucht, wer auch immer, seinen Schlüssel lebend. Oder in unserem Fall vielleicht auch unsterblich."
"Das ist vielleicht gar nicht mal so abwegig", stimmte Sam zu. "In der Zeit deiner Verwandlung, oder deinen letzten Tagen als Mensch ist vielleicht irgendetwas passiert, was das alles hier erklärt."
"Meine letzten Tage als Mensch... an die habe ich schon seit einem Jahrhundert nicht mehr gedacht..."
"Sie scheinen nicht gerade zu deinen schönsten zu zählen..."
Kiéra lachte trocken auf. "Nein, nicht wirklich."
"Du solltest uns davon erzählen"
"Cas!!!", zischte ich. "Ich weiß dass Feingefühl nicht gerade deine Stärke ist, aber versuch es doch mal."
Irritiert sah mich der Engel an.
"Dean, wir brauchen Antworten. Im Himmel ist die Hölle los. Die Engel fürchten, dass durch ihr Auftauchen Luzifer aus seinem Käfig befreit werden könnte."
"Die Engel haben Angst?", fragte Sam ungläubig.
"Dann stehen wir nicht mehr nur vor einem einfachen Problem sondern vor einem atomaren Super Gau."
"Sie sind nicht vorbereitet und wissen nicht was auf sie zukommt. Diese Situation verunsichert sie.", erklärte Cas und sah wieder zu der Vampirin.
Kiéra schien sich in ihren Gedanken verloren zu haben und starrte teilnahmslos auf den alten Teppich.
"Kiéra?"
Beim Klang ihres Namens blickte sie auf.
"Würdest du uns vielleicht von deiner Verwandlung erzählen?", bat Sam vorsichtig. "Es ist wirklich wichtig!"
"Meine Verwandlung...", murmelte sie und begann Muster auf der Sessellehne zu zeichnen.
Sie seufzte ergeben, nickte leicht und schloss die Augen ehe sie begann uns von ihren Erinnerungen zu erzählen.

1864
(Erzähler)

Erschöpft von der langen Nacht ließ sich Guiseppe Salvatore auf einen Ledersessel des Salons sinken und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich durch die Wolkendecke, er war also bis in die frühen Morgenstunden auf den Beinen gewesen. Wenigstens war er erfolgreich und seine Stadt nun mehr von den Monstern befreit. 30 Vampire haben sich unter den Bürgern der Stadt versteckt gehalten. Mit einem Whiskey in der Hand trat er an die große Fensterfront. Von seinem Domizil konnte er den Rauch der brennenden Kirche sehen. Am Abend schon würde nur noch Asche von ihr übrig sein. Von ihr und den Monstern in ihrem Inneren. Doch es war nicht das einzige Feuer in der Stadt. Auch die Bürger hatten Opfer zu verzeichnen. Mutige Männer die ehrenhaft im Kampf starben, bis auf seine beiden Söhne. Sie waren ihres Verstandes beraubt worden und versuchten einem dieser Blutsauger zu helfen. Nie hätte er gedacht, dass ihm seine Kinder solche Schande bereiten würden. Er war in ihrer Erziehung schon immer streng, wollte sie nach seinem eignen Abbild formen. Und es enttäuschte ihn wie sehr sie sich ihm zu widersetzen versuchten, vor allem sein Ältester, dennoch kam ihm ein solcher Verrat niemals in den Sinn. Ihm blieb nur die Möglichkeit zur Waffe zu greifen. Er musste seine Söhne erschießen, zum Wohle seines Namens und seiner Stadt.

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