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Trevor


Gott, so verkatert war ich schon lange nicht mehr. Ich kann mich auch nur noch mit Mühe an den letzten Abend erinnern, dafür brummt mein Kopf zu sehr. Wenigstens liege ich bequem und kann bestimmt nochmal einschlafen. Ohne das auffällt, dass ich schon wach war. Um auf irgendwelche dumme Fragen eine bissige Antwort zu haben, bin ich noch nicht nüchtern genug. Das brauche ich jetzt wirklich nicht. Die Party war einfach zu wild. Also schön weiter schlafen.

Ich muss echt sagen, an wen auch immer ich mich hier kuschle, das ist verdammt bequem. Habe ich mit irgendeinem Mädchen rumgemacht und bin dann eingeschlafen? Ich kann mich nicht dran erinnern. Mein Kopf ist nicht in der Lage sich an die Ereignisse der vergangenen Nacht zu erinnern. Vielleicht sollte ich wohl doch mal ein Auge aufmachen, um wenigstens zu gucken ob das Mädchen hübsch ist, sonst muss ich ja noch irgendwie flüchten.

Also Trevor, ganz langsam. Helles Licht ist nicht gut für dich. Mach ruhig, sonst bedeutet das gleich böse Kopfschmerzen am Morgen.

Vorsichtig blinzle ich mit einem Auge um mich etwas umzusehen. Das Licht ist wirklich viel zu hell. Aus Reflex kneife ich die Augen wieder zu, öffne es jedoch langsam wieder.

Gut, noch das zweite. So verschwommen kannst du nichts erkennen. Guck aber etwas leidender, dann hat sie vielleicht Mitleid. Wäre doch auch was, oder?

Unter Anstrengungen schaffe ich es auch das zweite Auge zu öffnen. Mit zusammengekniffen Augen schaue ich mich etwas um.
Halt, warte!
Das ist keine Tussi. Wieso zum Henker kuschle ich mich an Leo?! Was stimmt denn mit mir nicht? Wieso keine vollbusige Trulla.
Irgendwas muss bei mir richtig verkackt sein. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, weshalb ich mit Leo auf dem Sofa kuschle.

Das muss man mir auch richtig ansehen, denn er fängt nur an zu lachen, was ich prompt mit einem Brummen quittiere. Das war zu laut.
„Wird es gehen?" grinst er mich frech an. Für ein Nicken als Antwort brauche ich bestimmt zwei, drei Minuten.

Teufel, habe ich eine lange Leitung, wenn ich besoffen bin. Ich schaffe es nicht meinen Körper zu überreden, sich von ihm runter zu bewegen. Das ist wirklich viel zu bequem. Wie sollte ich anders?

„Kann man ja keinem erzählen, dass ich dich einer Tussi vorziehe?" leicht frech grinse ich ihn nach bestimmt 20 Minuten an. Das musste jetzt einfach sein, das liegt irgendwie in meiner Natur. Ich habe viel zu oft eine große Klappe, die kann ich nicht abstellen. Und gerade wäre es verdammt sinnvoll gewesen.
Das leichte Grinsen, das Leo gerade noch im Gesicht hatte, verfinstert sich augenblicklich und nur wenige Sekunden später schmeißt er mich von dem Sofa. Total überfordert bleibe ich, auf dem Rücken, auf dem Boden liegen und blinzle ihn an. Er steigt über mich herüber und fängt an in einer Tour los zu wettern.
„Ich hab' doch keine Scheiß-Virus! Hab ich irgendwo hochgradig ansteckend zu stehen? Ich fange damit nie an. Nie! Und doch bin ich jedes Mal der Angearschte, wenn der Alkohol weg ist. Jedes beschissene Mal. Bescheuerte Pisser! Mir reicht's!" Mit einem lauten Knall fällt seine Wohnungstür zu.

Was habe ich gesagt, dass ihn so verärgern könnte? So schwer kann das ja nicht sein. Ich habe nur einen Satz gesagt. Was war daran dann so falsch? Hää? Ich bin verwirrt. Und das so richtig. Kann mir das jemand erklären? Ich kapiere absolut gar nichts mehr.

Mir geistert nur ein Satz durch den Kopf.
Ich fange damit nie an.
Den verstehe ich nicht. Habe ich mit etwas angefangen? Aber womit?

Erschöpft bleibe ich auf dem weichen Teppich vor dem Sofa liegen, das ist alles nicht lustig. Jetzt brummt mir erst recht der Kopf und ich bin zu beschränkt um zu verstehen, was ich falsches gesagt habe.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt