*17*

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Trevor


Merkt er nicht, dass ich nicht aufstehen will? Es ist viel zu gemütlich hier, vor allem als er gerade noch neben mir lag, das war so schön.

„Musst du jeden Morgen so ein Drama machen?", beschwert er sich, als er mir die Decke wegnimmt und anschließend auf meinen nackten Arsch haut. Ich will doch nur bei ihm sein und ihn eigentlich dazu bringen, dass er wieder kuscheln kommt.
„Na los. Nur noch heute. Morgen lasse ich dich ausschlafen. Versprochen." Ein letztes Mal versucht er zu verhandeln, bevor er irgendetwas doofes macht. Das kann ich ihm mittlerweile schon anhören. Wenn er wüsste, was ich für morgen früh vor habe, dann wüsste er, dass ich dafür auch früh aufstehen muss. Aber wenn ich nicht vor ihm wach bin, dann mache ich das halt Sonntag.

Seufzend drehe ich mich auf den Rücken, damit ich doch mal aufstehen kann. Jetzt muss ich nur noch genügend Motivation dazu aufbringen. Das ist das Schwierigste dabei.

„Wenn ich dich nicht stundenlang wecken müsste, dann könnte ich mit mir verhandeln lassen, wegen dem Frühstück", bietet er lachend an, als er sich in den Türrahmen lehnt um mich dabei zu beobachten, wie ich mich anziehe.
„Ach doch, ja?", frage ich um sicherzugehen, dass ich es gerade richtig verstanden habe. So müde kann man sich ja auch schon ein paar Sachen einbilden. Er lacht nur und wirft mir einen seiner Pullis zu. Er ist wirklich süß. Ich kann es nur betonen.

Angezogen tapse ich in die Küche und mache mir doch tatsächlich selbst Frühstück. Okay, was an Milch in eine Schüssel kippen und dann noch Cornflakes oben drauf so schwer ist, weiß ich auch nicht.
„Was machst du da?" Mit einem komischen Blick schaut Leo mich an. Ich habe Hunger. Was soll das sonst werden.
„Frühstück. Weiß ja nicht wann ich bei dir wieder was bekomme", ärgere ich ihn, doch er scheint das nicht gemeint zu haben. Er guckt immer noch komisch.
„Welcher normale Mensch macht zu erst die Milch in die Schüssel?" Ach, darum geht es. Das kommt von Dad dafür kann ich nichts. Er macht das auch so dementsprechend haben Cal und ich das abgeguckt.
„Der, der vor dir sitzt", antworte ich ihm einfach mit einem frechen Grinsen und schaufle meine Cornflakes weiter.
„Stimmt. Du bist nicht normal. Hab also nichts gesagt." Verdammt frech lacht er mich dabei an. Das hätte ich doch eigentlich sehen müssen. Er bringt doch öfter sowas. Ach Mensch, das ist doch eine der Macken, die ich an ihm mag. Er ist genauso frech wie ich.

Pünktlich Viertel nach Sieben, fällt die Wohnungstür zu. Ich weiß immer noch nicht, was ich so früh in der Uni soll, außer mir einen Kaffee holen und nochmal fünf Minuten schlafen. Selbst Matty, mein kleiner Streber, ist so früh auch noch nicht da, schon gar nicht mit dem Jetlag, den er hat. Obwohl. Dann müsste er jetzt auch schon wach sein. Ich kann ja mal gucken ob ich ihn irgendwo finde, aber erst muss ein zweiter Kaffee her.

Nett lächelt mich die junge Frau an, die mir den Kaffee verkauft, als sie ihn mir über den Tresen reicht. Knapp bedanke ich mich und beim Umdrehen, um den winzigen Laden zu verlassen, kippe ich diesen fast über jemanden. Schneller als gedacht habe ich Matty gefunden. Was schleicht er sich auch so an, da bin ich doch öfter schreckhaft.
„Ich überlege immer noch was mit dir nicht stimmt", lacht Matty mich frech an, lässt sich einen Kaffee geben und gemeinsam setzen wir uns auf den Platz, vor dem ersten Unigebäude, auf eine Bank.

Wenn er nicht Chemie studieren würde, dann könnten wir jetzt entspannt in den selben Hörsaal gehen und auf unsere Vorlesung warten, aber er hat sich für Chemie entschieden. Eigentlich gar nicht so dumm, weil er das wirklich kann, aber ich hätte gerne mit ihm Vorlesungen gehabt. Das wäre bestimmt verdammt lustig geworden.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt