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Trevor


Selten habe ich Leo so unbeherrscht gesehen und selten war er so aufgebracht. Dennoch finde ich es gut, dass Phil jetzt auch Bescheid weiß. Jetzt weiß ich, wie Leo sich gefühlt hat, als ich es vor zwei Wochen erzählt habe.

„Was meint er jetzt schon wieder?" Seufzend zieht Phil sich einen Stuhl ran und lässt sich am Küchentisch nieder, während ich weiter den Kuchen mache.
„Wenn er nicht mit dir reden will, dann lass es dir von Megan erzählen, sie kann das besser als ich", erkläre ich nur und versuche akkurate Fondant-Blumen zu basteln. Dieser verdammte Kuchen soll schließlich nach was aussehen. Mom wird immerhin nur einmal 50.

„Sie redet ja auch kaum mit mir." Er scheint resigniert aufgeben zu wollen.
„Ich bin kein Profi oder so was, aber versuch doch mal dich mit beiden hinzusetzten und in Ruhe zu reden, das bringt vielleicht mehr." Als ich mir dabei eine Strähne aus der Stirn wische, fliegt das Post-it durch die Gegend und höchstwahrscheinlich habe ich jetzt Mehl im Gesicht. Ich klebe die Notiz wieder an und schaue einmal in den Ofen ob der Kuchen so langsam was wird. Seufzend steht Phil wieder auf. Ohne noch etwas zu sagen geht er. Ein seltsamer Mann. Schnell hole ich den Kuchen aus dem Ofen, damit er mir nicht anbrennt, wenn ich mich jetzt um Leo kümmere.

Vorsichtig öffne ich die Schiebetür zum Schlafzimmer und setze mich hinter ihn, damit ich ihm die Arme um den Hals legen kann, denn so kann ich ihn zu mir ziehen. Eine Weile sage ich gar nichts und warte eigentlich, dass er anfängt zu reden, doch scheinbar will er nicht darüber reden.

„Mein Süßer? Willst du morgen mitkommen oder soll ich nur kurz alleine hin und dann wieder zu dir kommen?", frage ich vorsichtig und lege das Kinn auf seiner Schulter ab. Ich will ihn schließlich zu nichts zwingen.
„Ich bin doch nicht krank, nur sauer. Ich komme auf jeden Fall mit." murrt er und lehnt den Kopf leicht gegen meinen. Okay, wenn er das möchte, dann werde ich ihn nicht umstimmen.

Eine Weile sitzen wir noch so da, bis ich mich entscheide den Kuchen endlich fertig zu machen.
„Weißt du eigentlich wie sexy das ist, wenn du meine Klamotten anhast?", hauche ich ihm verführerisch zu, während ich wieder aufstehe. Über den Pulli habe ich mich heute Morgen schon gefreut, aber jetzt noch meine Hose? Da kann er sich auch gleich auf die Stirn schreiben, dass er meiner ist.
„Nur weil du meine Hose schon wieder versteckt hast", meckert er leise und steht auf, um mir zu folgen.

Das habe ich mir fast gedacht, als ich de Hose weggelegt habe. Ich nehme ihn bei der Hand und führe ihn zurück ins Schlafzimmer, um ihn vor den Stuhl zu stellen, auf dem seine Hose ordentlich zusammengefaltet liegt und nur auf ihn wartet.
„Liegt da doch viel besser als zusammengeknüllt im Badezimmer, wo ich wieder rätseln darf, ob die sauber ist oder tatsächlich gewaschen werden soll", lache ich leise und drücke ihm einen leichten Kuss in den Nacken, bevor ich wieder in die Küche gehe. Ich will jetzt diesen Kuchen fertig bekommen, damit ich mich mit ihn auf das Sofa kuscheln kann, sodass es ihm dann besser geht.

Schön, dass Leo heute wieder wesentlich bessere Laune hat. Er hüpft schon fast durch die Wohnung, das macht mir beinahe schon Angst. Hat er irgendetwas genommen? Wenn ja, dann soll er mir doch gefälligst was abgeben.

„Was ist denn mit dir los? Das ist eklig", knurre ich leicht müde, weil es mal wieder zu früh ist.
„Soll ich auch wie so ein Zombie durch die Gegend schlurfen und vor mich hin brummen?", lacht er mich an und umarmt mich von hinten, um meinen Hals zu küssen. Ich brumme doch gar nicht. Außer wenn er weiter mit seinen Bartstoppeln an meinem Hals rumkratzt.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt