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Trevor


Genüsslich drehe ich mich noch einmal um. Halt!
Ich habe morgens keine Zeit mich umzudrehen, wenn ich von selbst wach werde, doch Leo schläft auch noch. Bin ich doch vor dem Wecker wach geworden? Das wäre ja eine absolute Seltenheit. Kurz blinzle ich zu Leo's Wecker rüber. Kurz vor halb neun.
KURZ VOR HALB NEUN?!

Wieso schläft Leo noch? Er muss doch los. Vorsichtig wecke ich ihn. Müde streicht er sich mit der Hand durch das Gesicht, als ich ihn behutsam an der Nase anstupse. Mit einem immer größer werdenden Lächeln blinzelt er mich an.
„Du hast verschlafen", versuche ich ihm zu erklären, doch er schlingt nur beide Arme um mich und legt seinen Kopf auf meiner Brust ab, woraufhin er wieder die Augen schließt.
„Hab ich nicht. Hab heute frei. Du musst nur langsam zur Uni", murmelt er.
„Nö. Dann bleibe ich lieber hier bei dir. Ist viel gemütlicher", argumentiere ich und lege einen Arm unter meinen Kopf und halte ihn mit dem anderen fest.
„Und deine Vorlesungen?", will er wissen. Macht jedoch auch nicht die geringsten Anstalten sich von mir runter zu bewegen, damit ich aufstehen könnte. Die sind ihm im Moment also egal. Er hätte mich auch viel lieber hier.
„Dafür habe ich doch Bryan. Er muss doch auch zu was gut sein", lache ich kurz auf, was er mit einem kurzen Brummen bestätigt und schon wieder vor sich hin döst.

Wenn man immer so früh aufsteht, dann merkt man es doch, wenn man mal ausschlafen kann. Er ganz besonders, er nutzt das nur ganz dezent aus. Wenn er die Chance hat, dann zieht er sich nicht an, macht nur das nötigste und macht auch ein Mittagsschläfchen, wenn er vom nichts tun wieder müde ist. Er ist eben ganz besonders. Mein ganz besonderer Kerl.

Behutsam fange ich an, ihm durch die dichten und dunklen Haare zu fahren. Ich kann mich nicht wirklich entscheiden, ob die nun schwarz sind oder ob es ein sehr dunkles Braun ist. Je nachdem wie das Licht ist, sieht es immer anders aus, doch ich mag diese Farbe. Besser als mein langweiliges Dunkelblond ist es alle mal.

Müde tapse ich ins Badezimmer, werfe einen kurzen Blick in den Spiegel und suche eigentlich meine Jogginghose, die das letzte Mal hier geblieben ist. Irritiert schaue ich nochmal in den Spiegel. Um sicher zu sein, dass ich es gerade richtig sehe, fahre ich mir mit der Hand einmal durch das Gesicht, wobei mein Arm anfängt weh zu tun.
„Leo!", rufe ich und stemme die Hände in die Seiten, als er schnell angerannt kommt.
„Du hast mich massakriert", stelle ich mit einem entsetzten Ausdruck fest und deute auf die Kratzer auf meinem Arm, welche auf meiner Brust weitergehen. So schlimm sah ich ja noch nie aus und es tut verdammt weh. Meine Haut spannt wie sonst was. Er grinst mich jedoch nur süß an und versucht unauffällig seinen Blick über mich wandern zu lassen. Ja, ich weiß, ich bin noch nackt. Ich wollte erstmal meine Jogginghose suchen, da habe ich Boxershorts noch nicht für nötig gehalten.
„Und was ist mit mir?" fragt er vorwurfsvoll und deutet auf seinen Oberarm. Hups. An seinem linken Arm blitzen deutliche blaue Flecken auf. Das kann ich doch gar nicht gewesen sein. Quatsch. Wie soll ich das angestellt haben?

„So siehst du gefährlicher aus. Gefällt mir", haucht Leo, als er meine Jogginghose von der Kommode holt und sie mir hinhält. Woraufhin er anfängt, Küsse auf meinen Hals zu verteilen.
„Gefährlicher? Ist klar", lache ich auf und gehe wieder zurück ins Schlafzimmer, um es ihm gleich zu tun und wenigstens eine Boxer anzuziehen, eigentlich auch die Jogginghose. Aber dazu komme ich nicht, weil er die Arme von hinten um mich gelegt hat und zärtlich die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr küsst. Er weiß viel zu gut, wie er mich am schnellsten ruhig bekommt. Was für ein Mistkerl.
„Doch, als ob dich ein wildes Tier angefallen hat und du es wagemutig erlegt hast. Sehr sexy", wispert er ohne von meinem Hals abzulassen. Ich genieße für einen kurzen Augenblick seine Küsse, bevor ich ihm antworte.
„Das wilde Tier warst du", gebe ich belustigt zurück und nehme seine wandernden Hände in meine, um sie davon abzuhalten, mich weiter zu verführen, weil sie behutsam am oberen Rand meiner Unterhose lang gewandert sind. Er will mich wirklich wahnsinnig machen. Unmöglich.
„Ich habe nichts gemacht. Das ist ganz allein deine Schuld", seufzt er und lässt sich rücklings auf sein Bett fallen.
„Meine? Soll ich mich selbst massakriert haben?" Irgendwie verwirrt und perplex klettere ich über ihn und stütze mich etwas auf einem Arm ab, damit ich ihn nicht unter mir erdrücke.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt