Trevor
Ich glaube, das brauche ich heute richtig. Ich bin irgendwie so aufgeregt, ich kann gar nicht mehr still stehen. Ich will doch nur, dass Leo bei meinen Eltern gut ankommt, auch wenn ich eigentlich wenig Bedenken habe. Trotzdem, etwas Schiss ist dennoch da. Da kommt es mir ganz gelegen, dass ich mit Cal zum Eishockey fahre. Das ist doch die einzige Sache in der wir uns immer einig sind. Wir lieben Eishockey.
Der große Range Rover steht bereits vor dem Haus und ich werde von Lexi's Bruder, Oli, der auch mitspielt, zur Beeilung angetrieben. Die ausgelassene Stimmung im Auto bewirkt auch bei mir einen spontane Anstieg meiner Laune. Und für einen Moment vergesse ich, über den heutigen Abend nachzudenken.
Während der Fahrt fällt mir auf, wie Cal sich immer wieder über seine Seite streicht und es dabei leise knistert.
„Warst du wieder bei Sam?", frage ich daher sehr neugierig. Mich würde das neue Motiv sehr interessieren.
„Du warst doch da als sie jammern wollte", erklärt er mir. War ich das? Kann sein.Die Freundschaft zwischen den beiden habe ich nie ganz verstanden. Vermutlich würde Cal ohne sie nicht einmal die Hälfte seiner Tattoos haben, die er jetzt hat. Manchmal geht er zu Sam und er hat nicht einmal eine Ahnung, wie sie sich diesmal auf ihm verewigt. Obwohl ich echt sagen muss, dass manche davon echt cool aussehen.
Wie üblich rauchen die anderen vor der Halle, bevor es losgeht. Doch mir fällt auf, dass sie Lexi besonders ansehen. Irgendetwas war doch letztes Mal, wo Cal nicht daran gedacht hat, mich mitzunehmen. Einfach vergessen hat er mich.
„Was hast du letztes Mal angestellt?", frage ich sie schnell und wie sie für einen Moment die Augen verdreht, signalisiert mir, dass es eigentlich nicht der Rede wert ist.
„Habe mich mit Steph angelegt. Sie war der Meinung, dass sie besser zu Cal passt", erklärt sie leise.Wenn ich diesen Namen schon höre. Steph. Da kommt mir fast mein Frühstück wieder hoch. Sie ist so falsch. Richtig ekelhaft.
„Halt mir das Weib vom Hals", knurrt Cal nur in unsere Richtung. Da muss letztes Mal ja dann ordentlich etwas gewesen sein. So ist er sonst eigentlich nicht.
Mit Oli gehe ich weiter zu den Umkleiden, da Cal nochmal zu Lexi zurück ist. Als ich mir gerade das Trikot überziehe, kommt mein Bruder wieder. Schnell zieht er sich das Oberteil über den Kopf und enthüllt seinen tätowierten Oberkörper. Ich weiß nicht, aber mein Kopf findet es jedes Mal komisch ihn zu sehen. So kann man uns zwar wunderbar auseinanderhalten, aber auf mich wirkt es seltsam. Das fühlt sich an, als würde ich mich selbst im Spiegel betrachten und doch nicht mich ansehen. Das ging ja immer noch, wo sein Rücken noch ohne Tinte war, aber das ist ja seit einer Weile auch vorbei. Und heute kam wohl das an seiner Seite dazu.
Ein paar entspannte Spielzüge zum Aufwärmen spielen wir, bis mir jemand an der Bande auffällt. Steph. Würg. So gut wie es mir möglich ist, versuche ich nicht in ihre Nähe zu kommen. Was für eine Weile klappt, bis mich einer der Mitspieler anrempelt und ich den Halt verliere. Etwas unsanft gehe ich zu Boden, doch das bin ich schon gewöhnt. Hier passiert es öfter, doch es stört mich auch nicht. Nur, dass ich in der Nähe von Steph lande. Und der Spielverlauf zwingt mich in ihre Richtung zu laufen. Mit einer schnellen Bewegung packt sie mich am Arm und zerrt mich zurück. Wie sie mich mit ihren falschen Wimpern anblinzelt. Ich muss einmal schlucken, um meine Essen drin zu behalten.
„Trevor. Mein Liebster. Wollen wir nachher nicht etwas zusammen unternehmen. So nackt und so", wispert sie in mein Ohr. Gott, ich brauche einen Spuckeimer. Und jemand muss mein Ohr desinfizieren. Ist ja ekelhaft. Ich reiße mich los und kann den angewiderten Ausdruck nicht zurückhalten, während ich versuche mich wieder dem Spiel zu widmen.
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One Day There Was You
General FictionTrevor ist mit seinem Leben nicht zufrieden. Es ist langweilig. Er hat keine Freundin. Und es macht auch nicht den Anschein, als würde er in naher Zukunft eine haben. Dafür hat er schon zu lange nichts mehr gefühlt, was Liebe nah kommen könnte. Eige...