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Trevor


Mit einem Geräusch als würde ihr der Kopf rauchen, lässt Lexi hinter sich die Tür zum Dach zu fallen. Ungläubig schüttelt sie den Kopf.
„Geh mal lieber runter", seufzt sie mir zu.

Dann habe ich doch richtig gehört, wie Nate gegangen ist.
„Wollte ich gerade machen", bestätige ich und stehe von der Hollywoodschaukel auf.
„Wir holen das dann wann anders mal nach", entscheidet Cal, worauf ich nur nicke. Ich glaube auch, dass es jetzt kein entspannter Abend mehr werden wird. Leo ist bestimmt fix und fertig mit den Nerven.

Vorsichtig stecke ich den Kopf durch die Tür. Absolute Stille. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. Leo sitzt auf den Sofa und sieht irgendwie aus wie ein Häufchen Elend. Ich finde es gar nicht gut, wenn er so aussieht, wo er doch eigentlich immer gute Laune hat.

„Kann ich was für dich tun?", frage ich vorsichtig, als ich mich neben ihn setze. Sofort lehnt er den Kopf gegen meine Brust und lässt sich festhalten. Das hat ihn richtig mitgenommen und zu viel war es bestimmt auch noch.
„Nichts. Macht dich nur noch perfekter", murmelt er leise. Da kann ich nur leise seufzen und schließe die Arme etwas fester um ihn. Er soll aufhören so zu übertreibe, wir wissen doch beide, dass ich genügend Schwächen habe.

„Aber wenn du was brauchst, sagst du Bescheid, ja?" Irgendwie muss ich doch sicher gehen, dass ich gerade wirklich nichts tun kann.
„Ein neues Türschloss. Das brauchen wir bestimmt", murmelt er noch leiser und klammert sich förmlich an mich. Okay, dann besorge ich ein neues Türschloss.

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Leo Nate von sich aus reingelassen hat. Er muss irgendwie anders reingekommen sein, sonst könnte ich mir auch nicht erklären, weswegen wir ein neues Schloss brauchen. Sicherheitshalber werde ich nach einen einbruchssicherem Schloss gucken. Dad kann mir dabei bestimmt helfen.

„Gleich morgen früh als erstes. Wenn du sonst willst, können wir auch bei Tess schlafen oder bei meinen Eltern, wenn dir das lieber ist", biete ich ihm an, nicht das er schlecht schläft, weil er denkt, dass Nate wiederkommen könnte.

Ich will ihn einfach nur beschützen, reicht ja schon, dass ich gerade die Flucht ergriffen habe und ihm nicht beigestanden habe. Vielleicht war das aber auch besser so, Nate sah nicht sonderlich erfreut aus mich zu sehen. Möglich, dass es dann erst recht oder noch mehr eskaliert wäre. Es schien ja auch schon so dramatisch genug gewesen zu sein.

„Nein, ich habe ja dich." Er ist einfach nur süß. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Haare. Ich weiß einfach nicht, wie ich anders antworten soll. Ich habe keine Ahnung.

„Kommst du damit klar?" Wahrscheinlich ist es die dümmste Frage, die ich jetzt stellen kann. Sehe ich das nicht, er kommt damit nicht klar. Es hat ihn aufgewühlt, verletzt und verwirrt. Was auch immer hier passiert ist, es hat gereicht, den Leo, den ich kenne und so sehr liebe, in ein kleines Häufchen Elend zu verwandeln, das sich bestimmt am liebsten in die Bettdecke einkuscheln und sich da verkriechen möchte.

„Etwas. Er wusste wieder ganz genau, wie er mich zu beeinflussen hat. Das hasse ich noch viel mehr, als das alles. Es war scheiße, es hat weg getan, aber der Versuch mich schon wieder zu manipulieren... Ich kann das nicht mehr." Leo wirkt so aufgelöst, dass ich ihn noch etwas mehr zu mir ziehe und ganz leicht über den Rücken streiche.

Mit viel Eis und einem todlangweiligen Film, konnte Leo schließlich doch einschlafen. Nachdem ich schon ernsthaft überlegt hatte, ihn zu nehmen und doch wo anders hin zu fahren, damit er sich sicherer fühlt. Er kuschelt sich nah an mich, hat das Gesicht an meinen Oberköper gedrückt und versucht irgendwie in der Umklammerung komplett zu verschwinden. Ich halte ihn einfach nur fest und wenn er im Schlaf zuckt, dann ziehe ich ihn näher zu mir.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt