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Trevor


Erstaunlicherweise haben wir beide fantastische Laune. Das fängt schon beim Frühstück an, dass wir nur Blödsinn machen und die ganze Zeit lachen. Der gestrige Tag wirkt wie fast komplett vergessen zu sein und hat uns noch etwas mehr zusammengeschweißt.

Naja, gerade stehen wir mit Tess in der Küche und helfen ihr das Mittag vorzubereiten, weil es gestern ausfiel. Aus bestimmten Gründen. Da holen wir das heute gleich nach.

Um jetzt aber zum Punkt zu kommen, Leo und ich machen nur Unfug. Mal kneift er mich, dann klaue ich ihm etwas von dem Gemüse, das er schneiden sollen. Dazukommt, dass sich immer einer zu dem anderen lehnt, um einen Kuss zu bekommen. Und Tess steht genau in der Mitte.

„Ihr seid einfach scheußlich. So kann ich nicht kochen. Los verschwindet!" Sie packt uns jeweils am Oberteil und wirft uns aus der Küche.

Zielstrebig steuert Leo auf das Sofa zu und macht es sich umgehend bequem. Er macht sich lang und hält die Arme auf, dass ich es mir auf ihm gemütlich machen kann. Nichts lieber als das.

Genüsslich grummle ich, als ich das Gesicht in seiner Halsbeuge verstecken kann. Dabei kitzle ich ihn mit der Nasenspitze, um wieder das niedliche Kichern zu hören. Dumpf lacht er, während seine Hände unruhig über meine Körper wandern. Wahrscheinlich hört man uns die ganze Zeit, lachen, kichern und irgendwelche Dinge flüstern.

Als er sich etwas an mir festhält, um sich lang machen zu können, damit er an etwas auf dem Couchtisch ran kommt, habe ich ganz andere Sachen vor. Zärtlich lege ich die Hand an seine Wange und drehe seinen Kopf wieder zu mir.

„Darf ich...", fängt er an zu lachen, doch er wird still und schaut mich einfach nur an. So wie ich ihn. Behutsam streiche ich die eine Strähne, welche sich verirrt hat, beiseite. Es schwappt ein Schwall Gefühle in mir hoch, die ich einfach mit ihm teilen möchte. Da ich keine andere Art kenne, als ihn zu küssen, mache ich genau das. Nicht so stürmisch, wie es öfter mal der Fall ist, sondern mit viel Bedacht. Ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken und bringt mich unweigerlich zum Lächeln. Geschickt nutzt er es aus und beißt mir zärtlich in die Lippe. Ein leises Lachen entweicht mir.

Mit etwas Radau geht die Haustür auf und Megan stürmt rein. Nach einer kurzen, recht knurrigen Begrüßung für Tess kommt sie zu uns ins Wohnzimmer. Davon bekommen wir jedoch nicht viel mit. Wir sind noch zu sehr in diesen einen fantastischen Kuss vertieft. Unsanft werde ich von Leo geschoben, sodass ich zwischen ihm und der Rückenlehne eingeklemmt werde und Megan macht es sich brummend auf ihrem Bruder bequem. Recht grantig befielt sie, dass wir sie doch knuddeln sollen.

„Komm her, Brummbärchen", lacht Leo, während er den Arm über sie legt und mich stumm auffordert, es auch zu tun. Also halte ich sie auch fest. Das schöne ist, auch wenn sie mich irgendwie von Leo geschubst hat, kann ich immer noch das Gesicht an Leo's Hals kuscheln.

„Das ist unbequem", jammert sie recht schnell. Quengelnd steht sie auf und kommandiert uns, dass wir uns hinsetzten sollen. Wir rollen beide mit den Augen. Ich lasse beide Beine über Leo's Bein baumeln und lege ihm die Arme leicht um den Hals, während er mich an den Knien fest hält. Zuckersüß strahlt er mich an.

Megan setzt sich irgendwie neben uns und kuschelt sich in die Sofakissen, während sie mit ihrem Handy spielt.

Da Leo dieses Lächeln nicht sein lassen kann, fange auch ich schnell an zu grinsen. Wie ein Honigkuchenpferd. Langsam lehnt er sich zu mir rüber und küsst mich zärtlich. Behutsam lasse ich eine Hand durch seine Haare wandern. Meine Liebe zu ihm fühlt sich noch etwas stärker an, als gestern vor dem Streit. Fast schon als hätten wir das gebraucht, um zu kapieren, dass wir uns eigentlich noch etwas mehr lieben als uns bewusst ist.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt