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Trevor


Zur Zeit sind meine Wochenenden so voll gestopft, dass ich ganz froh bin, dass ich Semesterferien habe. So richtig Erholung ist das bis jetzt jedoch nicht. Besonders, wenn man freitags schon Stress hat. So wie heute.

Ich muss Leo wirklich sehr mögen, wenn ich gerade für seine Schwester einen Kuchen backe. Sonderlich hilfreich ist er dabei allerdings nicht. Er hat sich einfach an meinen Rücke gelehnt, die Arme vor meinem Bauch verschränkt und lässt mich einfach nicht los. Ich habe ja sonst nichts dagegen, aber gerade behindert er mich in fast jeder Bewegung. Schlimmer noch, ich kenne mich in dieser Küche nicht aus. Wir sind nämlich bei Tess. Den Grund dafür habe ich nicht so ganz verstanden und Protest hat auch nichts gebracht.

„Kannst du bitte die Creme verrühren?" Leo kann sich auch mal nützlichen machen.

So habe ich es mir aber nicht vorgestellt. Ich dachte, er löst sich dann mal von mir und stellt sich neben mich. Falsch gedacht. Er versucht etwas über meine Schulter zu schauen, um den Schneebesen in die Schüssel zu befördern, und rührt schließlich ohne hinzusehen.

„Wehe du kleck...erst." Nicht mal das. Wenigstens steht die Schüssel noch.
„Du hast da was im Gesicht", kichert er an meine Schulter. Ich atme nur einmal laut aus und ignoriere die kalte Creme an meiner Wange. Ich habe die Hände schließlich voller Mehl und würde es nur schlimmer machen, wenn ich versuchen würde, es weg zu wischen.

Da kommt mir eine Idee. Leo sieht ja eh nicht was ich mache. Also nehme ich etwas Mehl in die Hand und schmiere sie ihm einmal durch das Gesicht. Noch besser, es bleibt in seinen Haaren hängen. Auf den dunklen Haaren sieht man das auch noch so schön.
„Oh, guck mal. Du hast dich eingesaut", lache ich ihn nur frech an. Was er kann, kann ich auch.

Sonderlich klug war das leider nicht. Es folgt eins auf das andere. Schon habe ich noch mehr Creme im Gesicht. Da ich nur Zuckermasse oder Mehl als Waffe habe, versuche ich ihm die Creme weg zu nehmen. Das hat er jedoch schnell durchschaut und flüchtet mit der Schüssel auf die andere Seite der Küche. Umgehend folge ich ihm um den Küchentisch.

„Ähm?! Ich hoffe, ihr macht das auch wieder sauber?" Mit einer skeptisch hochgezogenen Augenbraue steht Tess im Türrahmen.

Leo hat die Creme an den Armen und im Gesicht und ich sehe bestimmt nicht besser aus. Wir sehen aus wie die Schweine und die Küche hat auch ein paar Spritzer ab bekommen. Die schöne dunkelrote Hochglanz Küche.

„Er hat angefangen." Da sind wir uns wieder einig. Wie aus einem Mund antworten Leo und ich und deuten jeweils auf den anderen.
„Los unter die Dusche und dann macht ihr hier sauber, bevor Megan kommt", befiehlt sie und scheucht uns in Richtung Badezimmer.

Besser gesagt scheucht sie Leo, da ich mir einen Schwamm nehme, um mit dem Putzen zu beginnen.
„Du auch", will sie mich hinter her jagen, doch das klappt nicht so ganz.
„Er braucht doch wenigstens 20 Minuten, da kann ich hier auch sauber machen", erkläre ich stattdessen. Worauf ich noch irgendeinen empörten Ausruf von Leo hören kann, es aber nicht genau verstehen kann.
„Egal. Hinterher. Ihr könnt ja auch wassersparend duschen. Jetzt geh!"

Ich lasse nur den Schwamm fallen und folge Leo, der noch im Flur auf mich wartet. Tess hat so ein bedrohliches Funkeln in den Augen, da will ich lieber nicht widersprechen.

„Wassersparend duschen?" Verzückt strahlt Leo mich an. Die Idee gefällt nicht nur ihm. Er greift nach meiner Hand und zieht mich schnell mit ins Badezimmer.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt