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Trevor


Müde plumpst mein Leo auf das Sofa, als er von der Arbeit nach Hause kommt, und seufzt. Chucky legt gleich ihren Kopf auf seinem Bein ab und möchte ein paar Streicheleinheiten bekommen, worauf er gleich reagiert. Doch sein Blick, den er mir schenkt, ist so voller Gefühle. Da ist nichts von Müdigkeit zu erkennen, nur reine Liebe und ganz viel Zuneigung.

Mom scheint es auch zu sehen, denn sie fängt leise an zu kichern, dennoch wuselt wie weiter in der Küche.

Ich setze mich zu ihm, wobei er mich gleich wieder ansieht. Mit liebevollem Blick streicht er mir eine Strähne aus der Stirn. So ein glückseliges Gefühl überschwemmt mich und vernichtet jeden Gedanken. Langsam lehne ich mich zu ihm, fange an zu lächeln wie ein Idiot und bin einfach nur so unfassbar glücklich, was sich noch um ein Vielfaches verstärkt, als er seine Lippen zärtlich auf meine legt. Romantisch und zugleich so leidenschaftlich küssen wir uns. Ein kleines Stöhnen entweicht mir, als er behutsam an meiner Unterlippe knabbert.

„Da sind ja meine Süßen." Muntert tönt Tess' Stimme durch die Wohnung, als sie im Flur steht und die Schuhe auszieht.

Wer so alles an einem Freitagnachmittag einfach auftaucht. Nicht nur, dass Mom mit Chucky ohne Vorwarnung vorbei schneit, nein, jetzt auch Tess. Mit einem gemeinschaftlichen Seufzen lösen wir uns voneinander und schauen sie an.

„Mama. Was willst du?", quengelt Leo leicht genervt. Ist ja nicht so, dass er seine Mutter nicht auf Arbeit gesehen hat. Fast den ganzen Tag.
„Wir haben doch am Wochenende wenig Zeit und ich wollte mit euch nochmal über morgen sprechen", jammert sie zurück, während sie sich in einen der Sessel setzt.

Unsere Begeisterung darüber hält sich in Grenzen. Ich mag sie sehr, aber hier hätte auch ein Anruf gereicht, was Leo ihr auch gleich mitteilt. Sieht man uns nicht an, dass wir heute eigentlich lieber nur zu zweit währen?

„Aber dabei kann ich euch nicht sehen und ich muss doch sehen ob es euch gut geht." Mit gespielten traurigen Augen und einer vorgeschobenen Lippe schaut sie uns. Da taucht auch Mom aus der Küche auf.
„Siehst du. Das sage ich auch immer", bestärkt sie Tess gleich. Sie dreht sich zu Mom um und fängt an zu strahlen.

Endlich bekommen beide ihren Willen. Nicht nur Mom hat uns in den Ohren gelegen, endlich Tess kennen zu lernen. Andersrum genauso. Mom geht auf sie zu und strahlt ebenso freundlich zu Leo's Mutter.

„Hey. Elisha", stellt sie sich vor.
„Angenehm, Tess", entgegnet diese und sie schütteln sich die Hände.

Mom nimmt den zweiten Sessel in Beschlag. Irgendwie ahne ich böses. Etwas wird doch kommen. Es ist so ein Gefühl. Das wird auch nicht besser, als uns beide Mütter ansehen. Ganz im Gegenteil.

„Sind sie nicht wunderbar?", fragt Tess an Mom. Na fein, Thema der heutigen Unterhaltung ist dann wohl unsere Beziehung.
„Herzallerliebst, auch wenn ich mich manchmal fragen, ob sein Bruder nicht noch ein kleines bisschen besser ist." Mom will mich nur ärgern, dennoch antworten Leo und ich gleichzeitig mit einem empörten Schnauben. Sie hat ja keine Ahnung. Cal ist der Verkorkste von uns.
„Das kann ich nicht beurteilen, aber ich finde du hast Trevor wunderbar hinbekommen, so wie er ist."

Na wenigstens eine hält zu mir, schießt es durch meinen Kopf, weswegen ich Tess auch dankbar anlächle. In einem solchen Moment meinte Leo mal zu mir, dass Megan irgendwann mal Prinz Charming anschleppen könnte und Tess würde mich trotzdem noch bevorzugen. Irgendetwas muss ich ganz richtig gemacht haben.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt