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Trevor


Ich freue mich schon so richtig mich wieder auf die Schlittschuhe zu stellen. Ich habe richtig Bock auf Eishockey. Cal hatte gestern schon gefragt, ob ich nicht wieder Lust hätte. Wenn das so weiter geht, dann wird es ein regelmäßiger Termin bei uns. Ich hätte jedenfalls nicht dagegen, bis auf die blauen Flecken macht es richtig Spaß.

Die Vorfreude lässt mich energiegeladen aus dem Bett springen. Im Vergleich, etwa so wie ein frisches Toast aus dem Toaster hüpft. Ja, so schlimm ist es. Noch nicht mal Leo ist wach. Das hat was zu heißen. Also erst mal unter die Dusche und anschließend Frühstück machen.

Alles ist vorbereitet, jetzt fehlt nur noch so ein heißer Typ, der mich zuckersüß anstrahlt und irgendeinen Kommentar auf den Lippen hat.

Es wundert mich schon, dass er noch nicht wach ist. Er ist doch gestern schon so früh ins Bett, weil er tierisch müde war. Hmm, ich werde ihn wohl wecken müssen.

Leise lege ich mich nochmal zu ihm und kuschle mich mit unter die Decke. Schön warm hier. Da werde ich gleich wieder etwas schläfrig. Behutsam streiche ich ihm eine Strähne aus der Stirn. Hey, die ist warm. Also warm im Sinne von... kränklich warm.

„Kleine Schlafmütze", wispere ich leise und streichle ihm leicht über die Wange. Sofort fängt er an zu grummeln. Ein Auge nach dem anderen schlägt er auf. Er sieht wirklich krank aus, wenn ich ihn so ansehe. Das gefällt mir gar nicht.
„Atme leiser. Ich hab Kopfschmerzen", knurrt er mich an, zieht sich die Decke über den Kopf und dreht sich weg. Bestätigt, er ist krank. Wie auch immer er das hinbekommen hat.

Das scheint wohl einfach nicht seine Woche zu sein. Gut, das neue Auto war ein Highlight, aber das mit Nate war ja schon blöd und jetzt noch krank. Und wir haben Juli. Es ist warm draußen. Ich verkneife mir ein leises Seufzen und stehe wieder auf. Aus dem Badezimmer hole ich eine Aspirin und etwas Wasser. Vielleicht wird es dann besser.

Ich hocke mich neben ihn hin und halte beides in seine Richtung.
„Aber mir ist kalt", jammert er. Auf was habe ich mich hier eingelassen? Mutiert er gerade wirklich zum Kleinkind?
„Trink jetzt, dann bekommst du auch Tee." Streng schaue ich ihn an. Er setzt nur einen traurigen Ausdruck auf, dennoch trinkt er endlich. Danach nehme ich ihm das Glas wieder weg und mache Tee.

Was essen muss er auch, deswegen nehme ich das vorbereitete Frühstück und stelle es auf ein Tablett. Er verhungert mir schließlich, wenn er nichts isst, außerdem habe ich mir solche Mühe gegeben. Richtig lecker Rührei, mit etwas Speck, frisches Toast. Halt so wie das sein soll.

Geschickt balanciere ich alles zurück ins Schlafzimmer. Er hat sich nur umgedreht und ist kaum unter der Decke zu erkennen. Lediglich die dunklen Haare schauen noch hervor.
„Ich habe Tee für dich." Ich setze mich neben ihn, versuche das Tablett noch hochzuhalten und ihn etwas aus der Bettdecke auszupacken. Jedoch taucht schnell seine Nase auf, da er scheinbar das Essen gerochen hat. Entweder hat er Hunger oder er ist neugierig was hier so lecker riecht. Langsam setzt er sich auf und wickelt sich sofort wieder in die Decke ein. Jetzt friert er auch noch, obwohl er eigentlich glüht. Es gibt wohl kein Eishockey für mich. Dann beweise ich halt meinen Status als toller Freund mal wieder und kümmere mich um ihn. Mache ich auch gerne. Dann ist er vielleicht schneller wieder gesund.

Eigentlich kann ich nur den Kopf schütteln. Ich bekomme nichts ab. In Worten, nichts. Gut, das Toast darf ich haben, aber von dem Ei oder Speck bleibt mir nur der Geruch. Er schaufelt es sich genüsslich hinter. Höchstwahrscheinlich habe ich einen leicht sehnsüchtigen Blick drauf, weil ich gerne was abbekommen hätte, was er schließlich zu bemerken scheint. Das was ich jedoch abbekomme reicht für ein halbes Toast. Besser als nichts. Richtig?

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt