Trevor
Dass Kelsey gestern sich noch den Likör 43 hinter gepfiffen hatte, führte dazu, dass sie jetzt noch bei mir im Bett liegt und kuschelt. Auf meiner anderen Seite liegt Chucky und schnarcht leise. Etwas verwirrt mich hier. Eigentlich ist doch Chucky immer vor mir wach und Kelsey ist auch so ein Frühaufsteher. Weshalb bin ich jetzt als erster wach? Vor dem Wecker?
Ein Blick auf mein Handy erklärt es. Das ist Leo's Zeit zum Aufstehen.-Guten Morgen, meine Prinzessin. Ich hoffe du hast du geschlafen. Du hast mir gefehlt. Bist du heute wieder da?-
Da bin ich kaum richtig wach und dieser umwerfende Typ zaubert mir ein Lächelns ins Gesicht, auch wenn er nicht da ist. Was wirklich blöd ist, weil ich mich jetzt gerne an ihn kuscheln würde und ihn vom Aufstehen abhalten will.
-Guten Morgen, kleines Zicklein. Links liegt Kelsey und rechts Chucky, bin umringt von hübschen Mädchen und trotzdem wollte ich nur bei dir sein. Versuche das alles so zu schieben, das ich nachher wieder da bin.-
Schnell schreibe ich ihm zurück und strahle einfach vor mich hin. Was er doch alles bewirkt.
Müde streckt sich Kelsey und gähnt ausgiebig. Zufrieden und irgendwie erholt blinzelt sie mich an. Kaum ist sie wach, ändert sich ihr Blick und wird etwas verwirrt. Vollkommen verständlich. Es kommt nicht oft vor, dass ich bereits wach bin und wie ein Idiot vor mich hin lächle, weil ich die ganze Zeit mit Leo schreibe.
„Unfassbar. Du überraschst mich immer wieder." lacht sie leise, dabei versucht sie auf mein Handy zu schielen, um zu sehen was ich mit ihm schreibe. Sie ist und bleibt neugierig.Mom schaut komisch, als Kelsey mit mir runter kommt, was leider ihre Theorie, wir wären zusammen, sehr bestärkt. Da kann auch Kelsey mir beistehen und versuchen meine Aussagen zu bekräftigen, das bringt nichts.
„Ihr könnt es mir ruhig sagen", gibt Mom strahlend von sich, demonstrativ rolle ich mit den Augen, was Kelsey wieder kichern lässt.
„Nein. Immer noch nicht und das wird auch nichts. Wie oft noch?", meckere ich zurück.
„Er ist nicht mein Typ", steht Kelsey mir bei und nimmt den Kaffee und die Cornflakes von mir dankend entgegen.Nachdem wir beim Frühstück noch zwanzig Mal versucht haben Mom klar zu machen, dass zwischen uns nie was laufen wird, gehe ich wieder total genervt nach oben in mein Zimmer. Ich hätte fast die schnauze aufgerissen und es wäre einfach aus mir rausgeplatzt.
Ich nehme mir nur einen dünnen Pulli und lasse ihr dann die freie Auswahl. Viel ist zwar nicht mehr in meinem Schrank, aber irgendetwas wird sie schon finden.
„Hast du ausgemistet oder ist das alles bei Leo?" Etwas verwundert schaut sie in meinen Schrank. Sie greift sich ein einfaches dunkelblaues Shirt und zieht es sich über. Geschickt steckt sie es in ihre Hose und lässt es gleich viel kleiner aussehen. Es steht ihr richtig. Das passt irgendwie zu ihr.
„Zweitens. Bin fast öfter da als hier", erkläre ich leise und suche noch schnell drei Bücher für die Vorlesungen zusammen. Wie ihre Augenbraue nach oben wandert und sie mich prüfend ansieht, entgeht mir jedoch nicht. Ich werde allerdings die Klappe halte und ihr nichts sagen, das muss sie entweder selbst schlussfolgern oder mich fragen.Ich lege Kelsey den Arm um die Schulter und schiebe sie so in die richtige Richtung. Leo konnte auf Jack einreden, dass er sich heute etwas Zeit nimmt. Jetzt muss ich das nur noch Kelsey klar machen.
„Ich möchte nicht. Ich bin ungeschminkt, meine Haare sind heute doof und ich habe noch nicht mal meine eigenen Sachen an. Muss das wirklich sein?", jammert sie und versucht sich davor zu drücken.
„Jetzt sind wir schon fast da. Du siehst sehr hübsch aus, so wie sonst auch. Ich flüchte auch mit dir, wenn es sein muss. Deal?", strahle ich sie an und versuche dabei so überzeugend wie möglich zu wirken. Ich will sie nicht zwingen, aber versuchen sollte sie es. Sie hat doch überhaupt nichts zu verlieren. Sonderlich begeistert scheint sie jedoch nicht.
„Alternativ hetze ich dir Matty auf den Hals. Aber glaub mir, das willst du nicht. Er nervt tierisch. Rund um die Uhr. Und neuerdings frisst er wie Raupe Nimmersatt. Das wären dann ganz schöne Kosten, alleine um den armen Kerl nicht mehr hungern zu sehen", lache ich auf und auch sie gluckst kurz. Meinen besten Kumpel kann ich doch super anpreisen. Es ist auch nichts geschönt oder gelogen. Nur die reine Wahrheit.
„Na gut, schlimmer als Matty geht ja fast gar nicht." Sie gibt auf und schwenkt mit ihrer imaginären weisen Fahne. Breit grinse ich sie nur an und biege mit ihr links ab.
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One Day There Was You
General FictionTrevor ist mit seinem Leben nicht zufrieden. Es ist langweilig. Er hat keine Freundin. Und es macht auch nicht den Anschein, als würde er in naher Zukunft eine haben. Dafür hat er schon zu lange nichts mehr gefühlt, was Liebe nah kommen könnte. Eige...