Trevor
Nachdem ich Leo zur Arbeit gefahren habe, überlege ich was ich den Vormittag tun kann, bis Megan wach ist. Ich gehe jedenfalls stark davon aus, dass sie in den Ferien lange schläft.
Reinste Fehleinschätzung.
Als ich gerade die Einkäufe auf das Kassenband lege, ruft sie bereits an. Gegen acht.
„Tinkerbell", tönt es mir gutgelaunt entgegen.
„Was ist? Ich stehe an der Kasse", entgegne ich ihr.
„Dann mach schneller, du wolltest mich abholen." Soll wohl heißen, dass sie bereits gefrühstückt hat und fertig ist.
„Jawohl, Ma'am. Bis gleich", verabschiede ich mich. Ich frage einfach nicht, weswegen sie schon wach ist. Es sind immerhin Ferien und da bin ich nie vor um zehn aufgestanden. Selbst Cal hat damals länger geschlafen.Wenig später bin ich mit Megan in einem Einkaufscenter. Zielstrebig zieht sie mich in einen Laden, in dem ich noch nie war. Ich vertraue ihr da einfach mal. Sie wird sich schon was gedacht haben. Sie dirigiert mich durch die Kleiderständer und bleibt vor einem bestimmten stehe. Voller Kleider.
„Hier muss doch eins für dich dabei sein", kichert sie und wühlt sich durch die aufgehängten Kleidungsstücke. So ganz weiß ich bei den ganzen Blümchenmustern nicht. Doch Megan fischt schnell welche von dem Ständer und drückt sie mir in die Hand.
„Die Frage ist welche Größe du hast." Skeptisch hält sie es vor mich und betrachtet mich und das Kleid. Kurz schüttelt sie den Kopf und holt eine andere Größe. Ganz zufrieden sieht sie auch da nicht aus.
„Zieh einfach mal eins an", befiehlt sie und zeigt mit den Finger auf die Umkleide.Mit mir kann man ja viel Blödsinn anstellen, aber es muss nicht jeder mitbekommen, dass ich ein Kleid anziehe. Deswegen bin ich ganz froh, dass der Laden recht leer ist und dass man die Umkleiden nicht einsehen kann.
Das Erste, welches ich anprobiere, ist etwas kurz.
„Schick, diese Pünktchen-Unterhose. Passt aber nicht zum Kleid." kichert Megan als sie den Kopf reinsteckt. Dennoch fummelt sie an den Trägern rum und schüttelt den Kopf.
„Versuch mal das", beschließt sie und deutet auf das trägerlose Kleid. Na gut. Die breiten Träger von dem jetzigen lassen mich aussehen wie eine Schrankwand. Das muss ja nicht sein.Wieder präsentiere ich mich Megan, doch sie runzelt wieder die Stirn. Mit dem Finger befiehlt sie mir, dass ich mich umdrehen soll. Sie brummt etwas und verschwindet.
Kann ich das jetzt wieder ausziehen? Etwas unschlüssig stehe ich da. Doch schon hält sie mir das selbe Kleid in die Umkleide. Ihr gefällt also die Größe nicht.
„Du meinst die Farbe steht mir?", albere ich rum und ziehe es über.
„Ja, meine ich." Gut, wie sie meint, dann ziehe ich eben das rote Kleid an. Angezogen fühlt es sich besser an als das davor. Mit der Größe hatte sie also Recht. Diesmal nickt sie zufrieden. Na fein. Also kaufe ich ein rotes, trägerloses Kleid.Ich glaube, ich habe Megan noch nie mit so guter Laune erlebt. Jedenfalls nicht so lange. Dadurch ist der Tag bis jetzt echt angenehm. Und auch gerade ist sie noch sehr hilfreich. Da ich etwas Langeweile habe und wir uns nicht so ganz einigen konnten, habe ich vorgeschlagen etwas zu backen, was sie sehr begeistert. Dabei habe ich natürlich das neue Kleid an, aber nur weil Megan meinte, ihr Vater würde wohl heute wieder vorbeikommen und genau den wollen wir doch ärgern.
Obwohl ich ehrlich gestehen muss, dass ich verstehen kann was man an Kleidern so toll findet. Dafür das es draußen echt warm ist und man mit einer Hose ganz schön schwitzt ist, es in dem Kleid echt angenehm luftig. Fast als hätte ich nichts an. Trotzdem würde ich es vermutlich nicht öfter machen. Es sieht halt immer noch komisch aus. Das kann man einfach nicht abstreiten.
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One Day There Was You
General FictionTrevor ist mit seinem Leben nicht zufrieden. Es ist langweilig. Er hat keine Freundin. Und es macht auch nicht den Anschein, als würde er in naher Zukunft eine haben. Dafür hat er schon zu lange nichts mehr gefühlt, was Liebe nah kommen könnte. Eige...