Trevor
Boar. Weswegen dröhnt mir der Kopf so? Ich habe gestern doch gar nicht so viel getrunken. Wie kann das möglich sein?
Müde blinzle ich zu Leo. Er sieht auch nicht besser aus. Grummelnd fährt er sich mit der Hand durch das Gesicht. Meine Bestätigung, dass auch er einen Kater hat.
„Was ist denn gestern passiert?", brummt er und dreht sich zu mir um.
„Ich weiß es nicht, aber mein Kopf platzt gleich", stöhne ich und ziehe einfach die Bettdecke über unsere Köpfe, damit es wieder schön dunkel ist, und kuschle mich an Leo.Erst als Chucky die Nase in meinen Nacken drückt, weiß ich wieder, dass sie hier ist. Es muss ja richtig schlimm um mich stehen, wenn ich schon das vergesse. Sie macht es sich zwischen uns bequem und schläft auch nochmal etwas. Dieser Hund ist wirklich sehr pflegeleicht. Das stelle ich immer wieder fest.
Lange schlafen wir jedoch nicht. Irgendwer steht da und klaut uns die Bettdecke, was uns knurren lässt. Nur Chucky freut sich.
„Ihr habt voll vergessen was heute ist, oder? Und wieso habe ich euch gestern noch dran erinnert?", lacht Tess und streichelt den Hund. Unsere Reaktion macht ihr deutlich, dass wir keine Ahnung haben, wovon sie eigentlich redet.
Heute ist nur der Tag, den wir nur mit genügend Aspirin und Kaffee überstehen werden und nicht aus dem Bett kommen werden. Heute ist so ein Tag.
„Ach, Jungs. Ihr könnt doch nicht Megan's Jugendweihe vergessen. Wenn sie das erfährt ist sie böse mit euch. Na zum Glück, hatte ich das richtige Gefühl nach euch zu sehen", lacht Tess.
Leise wimmere ich und verstecke mich in Leo's Armen. Ich will nicht.
„Ich mache euch erst mal Kaffee", erzählt sie uns und lässt dem Taten folgen.„Was bekommt der Hund zum Frühstück?", ruft sie wenig später aus der Küche. Irgendwie schaffe ich es doch aufzustehen, damit mein Hund das richtige Futter bekommt. Das ist bei ihr immer sehr speziell und nicht so leicht erklärt, wenn man einen Kater hat.
„War sie schon draußen?", fragt Tess weiter, als auch Leo in die Küche tapst.
Wo hat er die blauen Flecken her? Sein Oberarm ist blau und auf der Hüpfte blitzt auch ein leicht bläulicher Schimmer auf. Verdammt, was war gestern los? Um Tess jedoch die eine Frage zu beantworten, schüttle ich mit dem Kopf.
„Will ich überhaupt wissen, weswegen ihr so ausseht?" Tess scheint die blauen Flecken bei ihrem Sohn also auch gesehen zu haben. Doch sie schaut irgendwie mich seltsam an. Erst als Leo mich kurz ansieht und mit dem Finger über meine Wange fährt, bekomme ich so eine Idee, was sie wohl meint. Das tut verflucht weh.
„Wo kommt die Schramme her?", murmelt er leise. Schramme? Das fühlt sich viel schlimmer an. Fast so wie die Kratzer, die er mir ab und an mal verpasst. Ich glaube, ich muss mal Matty schreiben und fragen was passiert ist. Er könnte das noch wissen. Aber erst Kaffee und dann mit Chucky spazieren gehen.
Als wir von der kurzen Runde, die wir mit Chucky waren, wieder zurück sind, steht Tess vor unserem Kleiderschrank und scheint etwas zu suchen.
„Hast du nicht ein gutes Hemd?", fragt sie mich, während sie Leo Hemd und Hose in die Hand drückt. Sie ist ja fast schlimmer als Mom. Ich bin doch alt genug, um mir selbst etwas zum anziehen auszusuchen. Dass ich zu müde dafür bin, ist etwas ganz anderes.
„Eher weniger", murmle ich und will schon nach einem Shirt greifen, als sie mir auf die Finger haut.
„So nehme ich dich nicht mit. Ich musste mir von Megan mehr als einmal anhören, was dort getragen wird und ein T-Shirt war definitiv nicht dabei", tadelt sie mich.
DU LIEST GERADE
One Day There Was You
General FictionTrevor ist mit seinem Leben nicht zufrieden. Es ist langweilig. Er hat keine Freundin. Und es macht auch nicht den Anschein, als würde er in naher Zukunft eine haben. Dafür hat er schon zu lange nichts mehr gefühlt, was Liebe nah kommen könnte. Eige...