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Trevor


Verflucht. Ich habe die gesamte Nacht durchgeschlafen. Unmöglich. Ich dachte, das werde ich nie wieder können. Und selbst jetzt hält mein bekloppter Kopf die Klappe. Was ist heute anders als gestern? Vielleicht die Tatsache, dass es nicht mein Bett ist? Vielleicht auch der Punkt, dass ich hier nicht alleine liege? Dennoch verstehe ich es nicht ganz. Hier ist nichts gelaufen. Wieso habe ich trotzdem so ein wohliges Gefühl?

„Prinzessin. Hoch jetzt." Statt ihm zu antworten drehe ich mich einfach um. Ich mag nicht aufstehen. Ich bin doch nicht wie mein Zwillingsbruder, der ist der Frühaufsteher von uns beiden. Ich brauche Schlaf. Vor allem weil ich so wenig hatte, kann er da nicht Rücksicht nehmen?

„Gut, dann bleib liegen, aber Megan ist auf dem Weg hier her." Kaum das er den Satz bis zu Ende gesprochen hatte, bin ich aufgesprungen und stehe neben dem Bett. Hey, wieso grinst der so schadenfroh? Gemeiner Drecksack. Das war gelogen. Dafür lasse ich mich wieder zurückfallen, ziehe mir ein Kissen unter den Kopf und drehe ihm den Rücken zu. Ich höre nur ein leises Seufzen, bevor er sich auf mich drauf schmeißt.
„Ich muss um sieben auf Arbeit sein. Könntest du jetzt deinen Arsch aus dem Bett bewegen?", flüstert er und küsst die Stelle hinter meinem Ohr. So werde ich doch bestimmt nicht aufstehen.
„Wie? So früh? Ich hab doch erst um 8 Vorlesung. Da kann ich noch über zwei Stunde schlafen." Grummle ich, während ich das Gesicht in den Kissen verstecke.
„So siehst du morgens bestimmt auch so", lacht er und steht wieder auf. Bereits ein paar Minuten später ist er komplett angezogen. Was fängt er überhaupt so früh an zu arbeiten? Das ist doch nicht menschlich. Grausam.

„Muss ich jetzt echt später anfangen, weil ich dich nicht aus dem Bett bekomme?" Mit verschränkten Armen steht er im Türrahmen und schaut mich an. Zieht er jeden Tag so ein Hemd an? Sieht jedenfalls sehr gut aus. Müde schaue ich ihn nur an. Ich kann wirklich nicht früh aufstehen, das kann ich nicht. Da scheint Cal irgendwie alles für sich zu gebrauchen und ich habe nichts mehr abbekommen. Ich kann doch nichts dafür.

„Wenn du bis um halb acht angezogen bist, dann kann ich dich auch fahren." Leo versucht zu verhandeln und schmeißt mir ein Shirt zu. Umständlich drehe ich mich, um auf den Wecker zu sehen, um sicher zu gehen, dass ich noch genug Zeit habe. Ich habe eine Viertelstunde? Das schaffe ich. Mehr brauche ich morgens nicht.

Anziehen und alles bekomme ich immer recht schnell hin. Mein Problem ist tatsächlich das Aufstehen, aus dem warmem Bett rauskommen, ist da fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist einfach so bequem. Deswegen komme ich auch regelmäßig zu spät zu der ersten Vorlesung. Ich brauche zwar nur eine Viertelstunde, aber da vergesse ich, dass ich auch noch ein paar S-Bahnstationen fahren muss und die kalkuliere ich morgens nie mit ein. Der eine Dozent hatte schon mal gewitzelt, er würde mir demnächst eine Uhr schenken, damit ich auch mal um acht in der Vorlesung sitze. Bringt nur nichts, wenn ich erst viertel vor acht aufstehe. Theoretisch müsste ich da schon in der S-Bahn sitzen, um pünktlich im Raum zu sein. Was soll's, wird sich jetzt eh nicht mehr bessern, dafür bin ich zu alt.

So langsam realisiere ich, das Leo eigentlich schon auf Arbeit sein müsste. Wieso ist er noch hier? Traut er mir nicht zu, dass ich alleine aufstehen kann oder will er mich hier nicht alleine lasse? Ich schnüffle doch nicht rum. Das passt schließlich nicht in mein zeitliches Konzept.

Trottel. Das Prinzip Gleitzeit ist dir nicht bekannt, oder? Da kann man früher gehen, wenn man früher anfängt. Macht sich echt gut, aber dafür bist du nicht geeignet. Du weißt morgens kaum welcher Schuh an welchen Fuß gehört.

One Day There Was YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt