Na super, den ganzen Tag schauten mich alle komisch an, entweder waren es Todesblicke oder abwertende, was hatten die denn alle für ein Problem? Demzufolge sprach den ganzen Tag auch niemand mit mir, was mich echt traurig machte, weil ich niemandem etwas böses getan hatte. Lag wohl an meinen Brüdern, ob alle hier an der Schule wussten wer ich war? Also dass ich die kleine Schwester der Baker Brüder war oder was dachten sie von mir? Ich dachte vielleicht ist das nur eine Phase und dass irgendwann jemand mit mir reden würde und sich mit mir anfreunden würde, aber falsch gedacht. Sie gingen mir aus dem Weg, sprachen nicht mit mir und so kam es das ich eine Außenseiterin wurde, nur wegen meinen Brüdern. Sie waren nach wie vor immernoch die beliebtesten an unserer Schule, aber ich war eine Außenseiterin die irgendwann von allen ignoriert wurde und wenn ich dann doch mal in Schwierigkeiten kam, von meinen Brüdern gerettet wurde. Ich hörte all die Gerüchte über mich. Ob ich einfach nur eine weitere Schlampe der Baker Brüder war oder ob ich vielleicht mit einem von ihnen zusammen war. Beides machte für sie keinen Sinn, wäre ich nur eine Schlampe würde ich nicht jeden Morgen mit ihnen zur Schule fahren, sie würden mich nicht über ein Jahr beschützen und ich würde viel mehr an ihnen hängen. Wäre ich mit einem zusammen würde das mit dem zur Schule fahren, zwar noch mehr Sinn machen, aber trotzdem nicht jeden Tag und dann würde ich ja schließlich immer bei ihnen stehen und immer nur an einem hängen, da ich aber so gut wie nie bei ihnen war und wenn alle umarmte oder allen einen Kuss auf die Wange gab, machte das auch wiederum keinen Sinn. Dass ich ihre Schwester sein könnte, kam ihnen gar nicht erst in den Sinn. So kam es, dass ich nichts mehr wirklich machte, ich ging in die Schule, dann nach Hause, lernte und dann schlafen. Das Tag ein, Tag aus. Irgendwann begann ich im schuleigenen Tanzstudio an zu tanzen, aber erst abends, wenn ich in der Schule niemanden treffen konnte. Manchmal ging ich joggen oder machte anderen Sport, aber auch nur um mich abzuregen. Da unser Vater mit der Zeit immer weniger zuhause war, musste ich anfangen den Haushalt zu schmeißen, ich kochte, wusch Wäsche, bügelte und tat alles was getan werden musste. Meine Brüder halfen mir natürlich nicht, warum auch, ich bekam das doch alles gut ohne sie hin. Mittlerweile war ich schon fast wie die Mutter des Hauses, ich machte den Haushalt, ging mit einem der Jungs einkaufen, weil ich selbst noch keinen Führerschein hatte, wischte den Jungs hinterher und wenn es um die Schule ging oder irgendetwas anderes was normalerweise die Mutter regelte, regelte ich. Wenn einer meiner Jungs zum Rektor gerufen wurde, wurde mittlerweile nicht mehr mein Vater angerufen sondern ich, wie konnte es denn bitte so weit kommen? Ich war die Jüngste im Haus und machte am meisten. Aber ich hatte mich daran gewöhnt, es war mein Leben und mittlerweile, machte ich mir auch keine Hoffnungen mehr, dass in der Schule irgendwer mit mir reden würde und wenn waren es sowieso nur die Bitches, die an meine Brüder ran wollten, und mir drohten und sagten ich solle meine Finger von ihnen lassen. Alles ging ein Jahr, bis sich eine neue Hoffnung für mich auf tat, dass ich vielleicht aus der Außenseiter Position raus kam und ich vielleicht doch noch Freunde finden würde. Vielleicht machte ich mir zu viele Hoffnungen, aber ich musste jede noch so kleine Hoffnung nutzen und mich an ihr festhalten.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...