"Harper? Warum sitzt du hier auf dem Boden und weinst?", fragte Sabrina, die gerade um die Ecke bog.
"Er erinnert sich nicht mehr an mich.", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen.
"Dein Freund? Taylor? Das tut mir Leid."
"Ja, was wenn er sich gar nicht mehr an mich erinnert?", schluchzte ich, hob aber meinen Kopf, um sie anzuschauen.
"Harper, er hat ein Trauma hinter sich. Er wird Stück für Stück sein Gedächtnis wieder bekommen. Wenn eure Liebe echt ist, spürt er sie trotzdem, obwohl er nicht weiß wer du bist. Glaub mir."
"Bist du dir sicher?"
"Ja, komm steh von dem kalten Boden auf. Du musst ihm einfach Zeit geben." Seufzend stand ich auf und beruhigte mich langsam.
"Möchtest du jemanden anrufen? Dass du abgeholt wirst oder dass er sich vielleicht an dich erinnern kann."
"Ja.", flüsterte ich und folgte ihr durch die weißen Gänge. Am Personalraum angekommen, reichte Sabrina mir ein Telefon.
"Du musst die Null vorwählen, sonst kommst du nicht raus."
Ich nickte und wählte Hunters Handynummer, die ich auf einen Zettel geschrieben hatte und in meine Hosentasche gesteckt hatte.
"Hallo?"
"Hallo Hunter, Harper hier."
"Ah hey, wie geht es Taylor?"
"Naja, kommst du her? Dann erzähl ich dir alles."
"Oh, ja ich komm mit Carter und vielleicht kommen die Jungs mit."
"Okay.", antwortete ich und legte auf.
"Danke, dass ich telefonieren durfte."
"Nichts zu danken."
Ich nickte ihr zu und lief in den kleinen Warteraum. Ich ließ mich auf einen der kleinen Plastikstühle fallen und machte mir mal wieder zu viele Gedanken über Taylor. Mich ließ der Gedanke einfach nicht los, dass Taylor sich nie wieder an mich erinnern würde. Mein Leben würde keinen Sinn mehr haben. Ich liebte ihn viel zu sehr, dass ich damit leben könnte. Langsam flossen wieder Tränen über meine Wangen, immer mehr und immer mehr. Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so viel weinen konnte, wie ich es in den letzten paar Wochen getan hatte. Nichtmal einen klaren Gedanken konnte ich mir noch machen, zu viel war in meinem Kopf los, zu viele Gedanken machten sich in mir breit und wühlten mich innerlich auf."Harper?", hörte ich die fragende Stimme von Nate. Sie waren jetzt wohl da. Endlich. Langsam hob ich meinen Kopf und blickte in ihre besorgten Gesichter. Sie standen wie angewurzelt da, ich hingegen sprang auf, rannte auf Hunter zu und ließ mich in seine Arme fallen.
"Harper, was ist los? Was ist mit Taylor?", fragte er besorgt.
"Er kennt mich nicht mehr. Er meinte, ich bin nur eine von vielen.", murmelte ich an seine Brust.
"Was? Ich werde mit ihm reden."
Ich nickte und löste mich aus unserer Umarmung.
"Du weißt ja wo das Zimmer ist. Ich geh nicht mit rein. Ich kann nicht.", teilte ich ihnen mit und setzte mich wieder auf den Plastikstuhl und ließ die Schultern hängen.
"Harper, ich rede mit ihm. Wir gehen jetzt erstmal zu ihm. Bis gleich. Mach dir nicht so viel Gedanken.", versuchte Hunter mich weiter zu beruhigen, aber er hatte leicht reden. Die Liebe meines Lebens, kannte mich nicht mehr und dachte, dass ich nur eine seiner Bettgeschichten war. Das machte einen nunmal fertig.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...