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"Warum hast du eine Colaflasche mitgenommen?", fragte ich Mia verwirrt, die die ganze Zeit vor mir rumtaumelte, gut ich musste mich auch konzentrieren zumindest halbwegs normal zu laufen.
"Probier.", hickste sie und reichte mir die Flasche. Ich nahm sie entgegen und probierte, wie sie wollte. Gut, jetzt verstand ich es, sie hatte sich eine gemischte Flasche mitgenommen, also hatten wir für den Heimweg noch eine Flasche Jacky-Cola.
"Wie wollen wir jetzt eigentlich heim kommen?", murmelte Olivia und schwankte weiter.
"Taxi?", schlug ich vor, doch merkte kurz darauf, dass ich gar kein Geld dabei hatte.
"Ich hab kein Geld.", nuschelte Olivia wieder und schaute mich an, als ob sie gleich kotzen müsste.
"Ich auch nicht.", hickste Mia immernoch, na super, jetzt konnten wir laufen, das konnte doch nur schief gehen.
"Also laufen wir oder...wartet mein Handy hat noch Akku, ich ruf Felix an." Schnell suchte ich seinen Kontakt raus und rief ihn an.
"Harper, was willst du? Es ist halb vier frühs.", beschwerte er sich verschlafen.
"Sorry, aber könntest du uns vielleicht abholen? Sonst müssen wir heim laufen.", flüsterte ich, weil ich irgendwie dachte, dass es irgendwas ändern würde, dass es mitten in der Nacht war.
"Oh, wo zum Teufel seid ihr bitte um halb vier frühs?", seufzte er und stand anscheinend auf.
"Also holst du uns?", freute ich mich, wie so ein kleines Kind.
"Ja, also wo seid ihr?"
"Ich schick dir die Adresse. Bis gleich.", meinte ich und legte sofort auf und ohne auf eine Antwort zu warten.
"Mädels, kommt zu mir, wir setzen uns jetzt hier hin und warten bis Felix uns holt.", rief ich und setzte mich langsam mitten auf die Straße. Langsam kamen auch Mia und Olivia und ließen sich neben mir nieder.
"Und hat sich die heutige Nacht für euch gelohnt?", fragte ich und forderte Mia mit einer Handbewegung auf mir die Flasche zu geben.
"Oh und wie sich diese Nacht gelohnt hat, aber hättest du uns nicht da weg geholt, wäre unsere kleine Olivia hier entjungfert worden.", hickste Mia, sie war also definitiv eine von denen, die anfing zu hicksen, wenn sie einen getrunken hatte.
"Dann ist ja gut, dass ich euch da weg geholt hab, das erste mal sollte was besonderes sein und nicht einfach auf einer Party von einem Wildfremden.", seufzte ich und trank etwas von dem Gemisch.
"Du hast leicht reden.", murmelte Olivia und lehnte sich nach hinten, sodass sie auf der Straße lag.
"Du hast Taylor, du hast wenigstens jemanden, der mit dir schlafen will und ich? Ich bin hoffnungslos verliebt und hab noch nichtmal eine Chance bei ihm."
"Warte. Du bist verliebt? In wen?", quaselte Mia drauf los. Ich war zwar auch neugierig, aber nicht so versessen auf die Antwort wie sie, also schaute ich einfach nach oben in den Himmel.
"In Kyle." Wait, what? In DEN Kyle, mein großer Bruder Kyle??
"Olivia, sag mir jetzt nicht, du hast dich in DEN Kyle verliebt, in meinen großen Bruder Kyle.", fragte ich entsetzt.
"Doch, genau das ist passiert." Na super. Meine Brüder konnten richtige Arschlöcher sein, gut, Kyle war da noch am wenigsten schlimm, aber trotzdem, auch eher schleppte regelmäßig wen ab.
"Süße, such dir bitte wen anderes, da kann gar nichts Gutes bei raus kommen."
"Ich kann mir doch nicht aussuchen in wen ich mich verliebe. Aber Kyle ist einfach toll, er ist einfach perfekt.", säuselte sie und breitete die Arme aus. Na, ob das mal gut ging? Ich wollte gerade antworten, doch da kam Felix mit seinem Auto, yeah, nach Hause fahren, betrunken, hoffentlich musste keiner kotzen.

Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt