"Miss. Wachen sie auf.", hörte ich eine freundliche Stimme sagen, weshalb ich die Augen aufschlug und in das Gesicht einer Schwester blickte.
"Ja?"
"Sie sind Mr Kings Freundin, richtig?"
"Ja.", antwortete ich verschlafen.
"Gut. Meine Kollegin hat mir schon Bescheid gegeben, dass sie noch hier sind. Möchten sie etwas frühstücken? Normalerweise geht das nicht, da Mr King aber nicht bei Bewusstsein ist und somit auch nichts essen kann und sie nichts dabei haben, woraus ich schließe, dass sie kein Geld dabei haben, dachte ich, frag ich sie einfach mal. Das sollte auf jeden Fall klar gehen."
"Das wäre nett. Ich kann es auch noch im Nachhinein bezahlen, wenn sie das möchten. Normalerweise habe ich auch Geld dabei, aber als wir hier her gefahren sind, hab ich geschlafen und die Jungs haben meine Tasche nicht mitgenommen."
"Sie müssen sich dafür nicht rechtfertigen. Was möchten Sie denn zum Frühstück?"
"Wenn es geht, würde ich nur einen Joghurt und vielleicht etwas Obst essen."
"Okay. Sie könnten sich aber auch mehr erlauben, als das. Ihr Körper lässt das auf jeden Fall zu."
"Danke, aber ich hab nicht so großen Hunger. Und eine Frage, könnten sie mich duzen? Sonst fühl ich mich so alt."
"Aber natürlich. Wie alt bist du denn?"
"Ich bin erst 15."
"Oh. Das ist verständlich. Du kannst mich auch duzen. Ich bin Sabrina."
"Harper."
"Okay, ich bin in etwa einer halb dreiviertel Stunde wieder da."
Ich nickte ihr zu und sah wie sie das Zimmer verließ. Mein Blick glitt zu Taylor, der noch immer regungslos auf dem Bett lag. Er sah so fertig aus, naja kein Wunder, jemand hatte auf ihn eingeschlagen und er wurde angeschossen. Ich konnte ihn so nicht sehen, ich wollte wieder den alten Taylor zurück, mit dem man reden konnte, mit dem aber auch einfaches Schweigen schön war. Mit ihm machte einfach alles Spaß. Ich wollte Taylor wieder, ich konnte ihn nicht verlieren, konnte nicht ohne ihn. Ich liebte ihn, verdammt. Konnte er nicht einfach seine Augen öffnen und alles würde wieder gut werden? Mal wieder fing ich an zu weinen und ließ meinen Kopf auf das Bett sinken. Mein Kopf lag in Taylors Schoß und ich schluchzte in die Bettdecke, als sich etwas unter mir bewegte.
"Wer bist du?", hörte ich die kratzige Stimme von Taylor. Augenblicklich riss ich mein Kopf nach oben und lächelte ihn an.
"Taylor, du bist wieder wach.", freute ich mich und meine Tränen versiegten.
"Äh, nochmal, wer bist du? Also nicht, dass ich ein Problem damit hätte, dass du mit deinem Kopf zwischen meinen Beinen liegst, aber ich wüsste trotzdem gerne, wer du bist und wo bin ich verdammt nochmal?", fragte er und grinste mich dabei dreckig an. Warte, konnte er sich wirklich nicht an mich erinnern? Und ich dachte alles würde wieder gut werden, wenn er wieder wach wäre und jetzt? Er kannte mich praktisch nicht mehr.
"Ich bin Harper. Die kleine Baker, kannst du dich wirklich nicht erinnern oder verarschst du mich gerade nur? Taylor, du hast gesagt, dass du mich liebst. Verdammt, ich liebe dich und du kannst dich noch nicht mal an mich erinnern.", erklärte ich und fing mal wieder an zu weinen.
"Äh, wahrscheinlich haben wir nur eine Nacht miteinander verbracht, übertreib doch nicht, ich kenn dich nicht mal, wieso sollte ich dich denn lieben? Nur kann ich mich leider nicht mehr dran erinnern, also müssten wir das wohl wiederholen." Geschockt schaute ich ihn an, er hatte wirklich gesagt, dass er nur eine Nacht mit mir verbringen würde und nicht mehr. Ja, wieso sollte er mich auch nur lieben? Ich war doch nur irgendein Mädchen. Ohne ein weiteres Wort stand ich heulend auf und rannte förmlich aus dem Zimmer, ich rannte quer durchs Krankenhaus und ließ mich irgendwo an der Wand nach unten gleiten. Es machte mich einfach nur fertig. Würde er sich je erinnern können?
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...