"Mädels, ich liebe euch!", lallte ich und legte meine Arme um Olivia und Mia, die neben mir standen.
"Wir dich auch!", lallte mir Mia ins Ohr.
"Wer kommt mit tanzen?", fragte ich und musste schreien, weil die Musik so laut war.
"Was eine Frage!", antwortete Mia und zog mich mit ins Wohnzimmer, welches als Tanzfläche auserkoren wurde. Betrunken bewegten wir uns zur Musik und genossen die Zeit. Irgendwie war es uns im Moment egal, dass Montag war und am nächsten Tag wieder Schule.
"Harper!", hörte ich Sophia neben mir schreien.
"Was?"
"Abby und ich würden nach Hause fahren, fahrt ihr mit?"
"Ich nicht."
"Olivia und ich auch nicht!", schrie Mia über die Musik. Sophia nickte nur und verließ uns, gefolgt von Abby. Ich mochte die beiden ja schon, aber sie waren schon die ängstlicheren und vielleicht auch verklemmteren von uns. Da waren mir, um ehrlich zu sein, Mia und Olivia lieber.
"Wer hat Lust auf eine Runde Wahrheit oder Pflicht?", schrie eine der Studentinnen, nachdem sie die Musik ausgemacht hatte und sich bereits alle beschwert hatten, jetzt aber schrien, die die noch da waren, begeistert durch einander. Alle halfen irgendwie das Wohnzimmer etwas umzuräumen, damit genug Platz für einen großen Kreis war, ich half zwar mit, aber ich hatte nicht vor mit zu machen. Ich würde mich neben dran setzen oder vielleicht mal raus gehen, aber ich wollte nicht mitmachen, immerhin musste ich wahrscheinlich sowieso irgendwen küssen oder sonst was und das wollte ich sicher nicht.
"Mädels, ich mach nicht mit, ich geh mal raus.", erklärte ich und versuchte so normal wie möglich und ohne hin zu fallen nach draußen zu gehen. Was mir Mia oder Olivia antwortete, wusste ich nicht, dafür war ich zu konzentriert nicht hin zu fallen. Durch die Terassentür draußen, ging ich die letzten Stufen nach unten zur Wiese und setzte mich hin. Langsam ließ ich mich ins Gras sinken und beobachtete die Sterne am Himmel.
"Alles gut bei dir?", hörte ich eine tiefe Stimme fragen und kurz darauf sah ich einen Jungen auf mich zu laufen.
"Mir geht's super, okay, ich muss mich echt konzentrieren, nicht zu kotzen, aber sonst geht es mir großartig.", erklärte ich und setzte mich wieder auf.
"Ach wenns nur das ist.", lachte er und setzte sich zu mir.
"Ma nh Frage, warum sitzt du nicht drinnen und spielst Wahrheit oder Pflicht.", fragte er.
"Naja, ich bin zwar hier um meinen Brüdern und so nem anderen Typen auf den Sack zu gehen und sie dazu zu bringen sich wieder zu vertragen, aber ich weiß, was bei raus kommt, wenn man Wahrheit oder Pflicht spielt und am Ende muss ich sowieso irgendwen küssen und das will ich schlicht und ergreifend nicht, noch dazu seid ihr sowieso alle zu alt.", erklärte ich hoch konzentriert nicht anzufangen zu lallen.
"Der Typ ist dein Freund?"
"Nein, aber da ist was zwischen uns und ich hoffe, dass wir zusammen kommen."
"Okay. Willst auch eine?", fragte er und zog Zigaretten aus der Hosentasche.
"Warum nicht. Ich hab zwar noch nie geraucht und werde vermutlich sterben, but who cares?", lachte ich und zog eine Kippe aus der Packung.
"Warte, du hast noch nie geraucht? Was bist du denn für nh Collegestudentin?", lachte er und reichte mir das Feuerzeug, nachdem er seine Zigarette angezündet hatte.
"Ich bin ja noch nichtmal auf dem College."
"Dann bist du halt Senior, macht kein Riesenunterschied."
"Sophomore, aber gut." Ich versuchte mich daran die Zigarette anzuzünden und schaffte es tatsächlich irgendwie.
"Warte, was? Was machst du dann hier? Du bist doch noch viel zu jung für solche Partys. Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?", fragte er total entsetzt.
"Ich bin Liams Cousine."
"Also ich weiß ja, dass Liam ein totaler Familienmensch ist, aber dass er seine kleine Cousine montags auf so eine Party lässt und sie dann da auch noch selbst rein holt, hätte ich nicht gedacht. Sag ma, musst du morgen nicht in die Schule?"
"Doch, ich muss in", fing ich an und schaute auf mein Handy wegen der Uhrzeit,
"3 Stunden aufstehen."
"Ich will dir ja deine Hoffnungen nicht kaputt machen, aber das wird nichts, du bist noch komplett voll und wirst dich wahrscheinlich, sobald du die Augen zu machst, übergeben."
"Nicht so pessimistisch. Aber um mehr Hoffnungen zu haben, sollte ich wohl Mia und Olivia einpacken und nach Hause gehen. Ach und danke für die Kippe.", meinte ich und machte mich daran aufzustehen, ohne gleich wieder um zu fallen.
"Wie heißt du eigentlich? Ich bin übrigens Jay.", rief er mir hinterher und joggte mir nach.
"Harper."
"Ach du bist die Cousine. Von dir hab ich schon viel gehört. Und ich weiß, dass du so gut wie ein Freund hast, aber du bist mir einfach symphatisch, also bekomm ich vielleicht deine Nummer?", laberte er vor sich hin und lief rückwärts vor mir her, während ich versuchen musste, mir nicht weh zu tun, aber mittlerweile spürte ich irgendwie alles nicht mehr, es war als wäre alles taub, vorallem mein Gesicht und meine Hände.
"Gib mir dein Handy.", seufzte ich. Ohne Zögern reichte er mir sein Handy und ich tippte schnell meine Nummer ein, warum ich das gerade tat, wusste ich selbst nicht so genau, musste wohl am Alkohol liegen.
"Mia, Olivia, wir gehen. Ist mir egal, ob ihr gerade euren Spaß habt, aber wir gehen und ich gehe nicht ohne euch.", forderte ich sie auf und sah wie sie sich seufzend jeweils vom Schoß irgendeines Typen erhoben und mir folgten. Na dann, das konnte jetzt nur lustig werden.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...