Am nächste Morgen stand ich mit etwas mehr Energie und Motivation auf, als das ganze letzte Jahr. Immerhin war da Felix, der trotz der Vollidioten, aka meine Brüder, noch mit mir reden wollte. Ich zog mich also fertig an und ging dann wie jeden Morgen in die Küche, kochte eine Kanne Kaffee und machte Frühstück für alle. Dann setzte ich mich an den Tisch und beschäftigte mich mit meinem Handy.
"Guten Morgen Prinzessin."
"Guten Morgen Kyle."
"Heute so gut drauf, was ist passiert?"
"Ich hab jemanden gefunden der mir trotz euch Vollspacken noch eine zweite Chance gibt.", grinste ich ihn an.
"Der Typ von gestern? Der redet noch mit dir?"
"Ja, tatsächlich."
"Das freut mich für dich." Ich lächelte ihn nur an und widmete mich wieder meinem Handy. Nach und nach kamen auch die anderen runter und schauten mich allesamt verwirrt an. Gut, für sie war es ein komischer Anblick mich fröhlich zu sehen, aber sie sollten sich einfach für mich freuen.
"Was ist denn mit dir passiert?", fragte Aiden der als letztes in die Küche kam.
"Felix redet noch mit mir, trotz dir Vollidiot.", grinste ich ihn an.
"Felix? Der Typ von gestern?"
"Ja, der Typ von gestern."
"Aiden, sag jetzt nichts Falsches.", warnte ihn Dylan.
"Harper, das freut mich zu hören und es tut mir immer noch leid." Ich nickte lächelnd und räumte meine Tasse in die Spülmaschine.
"Können wir dann?", fragte ich in die Runde und es war nur zustimmendes Brummen zu hören, ja eindeutig keine Morgenfamilie. Wir gingen zusammen in den Flur, zogen Jacken und Schuhe an und gingen zu den Autos. Ich fuhr heute mal mit Jack und nachdem ich die ganze Zeit nur lächelnd aus dem Fenster schaute, brach er die Stille.
"Dieser Felix hat es dir ja echt angetan."
"Ich bin nur froh mal jemanden gefunden zu haben, der sich von euch Vollspacken nicht so leicht einschüchtern lässt und erst nochmal mit mir reden will, um zu klären was das war."
"Das freut mich, Harper. Aber wenn er dir zu nahe kommt oder dich verletzt, ist er tot."
"Jack, wird er nicht und wenn er mich verletzt, dann so, wie ich es das letzte Jahr schon gewohnt bin, dieser Schmerz von Abweisung, man gewöhnt sich daran wirklich." Dazu sagte er nichts mehr, er wollte nicht der Grund für unseren Familienkrieg sein, somit schwiegen wir die restliche Fahrt bis zur Schule. Dort stiegen wir aus und warteten darauf, dass die anderen neben uns parkten. Ich verabschiedete mich von allen und bekam noch ein paar 'Pass auf dich auf, Prinzessin' ins Ohr geflüstert. Dann machte ich mich auf den Weg zu meinem Stammplatz am Baum, soweit ich wusste war Felix noch nicht da, also würde ich hier warten, bis er kam. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und machte mir Musik an.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...