Wieder ein mal saß ich weinend in meinem Zimmer. Ich kam einfach nicht darüber hinweg, wie naiv ich war, wie dumm konnte ich denn nur sein? Ich dachte, ich würde vielleicht über ihn hinweg kommen. Aber ich konnte einfach nicht. Ich liebte Taylor und ich konnte ihn einfach nicht endgültig aus meinem Kopf verbannen. Dafür konnte ich mich hassen. Ich saß an mein Bett gelehnt auf dem Fußboden und vergrub meinen Kopf in meinen Händen, als es leise an der Tür klopfte. Ich antwortete nicht, sondern schluchzte einfach weiter.
"Harper?", hörte ich Kyle sanft und vorsichtig fragen, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Noch immer antwortete ich nicht. Er ließ sich neben mich fallen und zog mich an sich.
"Hör auf zu weinen, Prinzessin. Ich kann es nicht leiden wenn es dir so schlecht geht."
"Ich kann nicht.", schluchzte ich in seine Schulter.
"Kein Mensch kann so viel Wert sein, dass du zwei Wochen weinen musst." Ich wusste echt nicht, ob ich Kyle anvertrauen sollte, was ich für Taylor empfand.
"Er kann doch nicht so ein guter Freund gewesen sein." Er war nicht nur ein Freund, verdammt. Ich hatte das Gefühl, ich könnte es ihm erzählen. Wobei ich mir nicht so sicher war, ob er es vor den anderen Jungs geheim halten konnte, aber das Risiko musste ich einfach eingehen.
"Kyle...", fing ich leise an, das Schluchzen hatte ich aufgehört, aber die Tränen strömten noch immer über mein Gesicht.
"Ja, Prinzessin?"
"Taylor ist nicht nur ein Freund von mir. Kyle, ich liebe ihn." Geschockt schaute er gerade aus und schwieg.
"Bitte halt mir jetzt keinen Vortrag.", nuschelte ich an seinen Oberschenkel, denn mittlerweile lag ich mit meinem Kopf in seinem Schoß. Er strich mit seinen Fingern durch meine Haare und antwortete:
"Ach, Prinzessin, das mach ich nicht. Aber ich weiß auch nicht mal was ich überhaupt dazu sagen soll. Gegen die Liebe kann man nichts machen. Auch wenn du dich echt in den Falschen verliebt hast."
"Ich kann mir das doch nicht aussuchen.", murmelte ich und so langsam versiegten meine Tränen.
"Ach, Prinzessin. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber wie gesagt, gegen die Liebe kann man nichts tun."
"Du darfst den anderen nichts sagen, versprich es mir.", bat ich ihn und schaute ihn an.
"Meine Lippen sind versiegelt.", antwortete er und tat so als ob er einen Reißverschluss an seinem Mund schließen würde.
"Danke.", flüsterte ich und legte meinen Kopf wieder normal hin. Wir blieben noch etwas so sitzen, bis er mich vorsichtig nach oben zog, sodass ich wieder gerade saß.
"Prinzessin, ich lass dich mal wieder allein. Denk nicht so viel drüber nach und hör auf zu weinen, dich so zu sehen verletzt mich zutiefst.", sagte er, gab mir noch einen Kuss auf den Scheitel und verließ mein Zimmer. Kyle war definitiv der liebevollste und füsorglichste meiner Brüder. Er wollte immer nur, dass es mir gut ging, kümmerte sich um mich, wenn ich krank war, versuchte mich immer zu trösten und behandelte mich von den sieben am Besten. Klar, hatte er mich auch nicht wirklich gut behandelt, aber trotzdem noch besser als die anderen.
Ich nahm mir seine Worte zu Herzen und versuchte mich ein Wenig abzulenken. Ich machte mich daran, etwas zu lernen und meine Hausaufgaben zu machen, als ich eine Nachricht bekam.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...