Life against Brothers

27

"Du hast ein schönes Zimmer.", lächelte ich ihn an. Es stimmte, er hatte wirklich ein schönes Zimmer, es war groß, war schwarz weiß gehalten, aber durch Bücher, DVD Hüllen und anderes Zeug, wurde etwas Farbe rein gebracht. Es spiegelte weder sein Gesicht aus der Schule wider, noch das Gesicht, dass ich heute kennen gelernt hatte, es war irgendwas zwischen drin.
"Danke. Ist dir immernoch kalt?"
"Geht eigentlich." Er schmiss sich auf sein Bett und klopfte neben sich. Nach einem kurzen Zögern, entschied ich mich dann, aber doch zu ihm zu gehen. Aber anscheinend legte ich mich, nach seinem Geschmack, nicht nah genug an ihn, denn er umschloss sofort meine Hüfte mit einem Arm und zog mich an sich. Wodurch ich jetzt schon fast auf ihm drauf lag, aber genau in dem Moment umschloss mich ein gut riechender Duft, der von ihm ausging. Dieser strahlte Ruhe, Wärme und Geborgenheit aus, ja ich fühlte mich eindeutig wohl bei ihm.
"Besser.", murmelte er in meine Haare.
"Achja, falls du dich wunderst warum ich unten nur geflüstert hab, meine Eltern schlafen noch nicht, aber wenn sie gehört hätten, dass ich nicht alleine bin, hätten sie uns zu sich gerufen und dann hätten sie dich ausgequetscht und das wollte ich nicht."
"Schon okay.", antwortete ich und zog eine weitere Brise Taylor ein. Hörte sich irgendwie krank an.
"Musst du nicht noch deinem Vater schreiben?", fragte er mich nach einigen stillen Sekunden.
"Oh, stimmt." Ich zog mein Handy aus der Hosentasche, richtete mich auf und schrieb ihm, da ich mir aber sicher war, dass er das vermutlich nicht lesen würde, rief ich ihn einfach an.

"Hey Dad."

"Hey Harper, wann kommst du heim?"

"Deshalb ruf ich an, ich würde bei einem Freund übernachten, wenn das okay wäre."

"Kann er dich morgen mit in die Schule nehmen?"

"Ja, kann er."

"Du bist brav?"

"Dad! Was denkst du von mir?"

"Ich kenne deine Brüder, Harper."

"Dad, ich verspreche dir, dass ich nicht schwanger werde."

"Damit komm ich klar. Dann bis morgen mein Schatz."

"Bis morgen, Dad."

Ich schaute nach unten zu Taylor und sah einfach nur wie er mich angrinste.
"Was? Ist irgendwas?"
"Also einmal, du siehst mich als Freund?"
"Ja? Oder hätte ich sagen sollen, der Typ von dem meine Brüder mich fernhalten wollen, weil sie sich Sorgen machen?"
"Nein, das wäre glaub ich nicht so gut gewesen, Freundin." Das hörte sich merkwürdig an, ich war gewohnt Kleines oder Harper genannt zu werden, aber nicht Freundin.
"Und was ist noch?", fragte ich nachdem er nicht den Ansatz machte weiter zu sprechen.
"Wieso hast du zu deinem Dad gesagt, das du ihm versprichst nicht schwanger zu werden?", grinste er mich an und ich wurde rot.
"Weil er meinte, ich soll brav sein und, dass er meine Brüder kennt, aber ich bin nicht wie die. Kein Stück."
"Kleines und was passiert wenn du es nicht einhälst?" Da war er wieder, der Taylor aus der Schule.
"Taylor, ich werde nicht mit dir schlafen. Vergiss es. Ich geh nicht mit irgendjemandem nach Hause um dann mit ihm zu schlafen."
"Das war nur ein Spaß, wärst du nur eine meiner Bettgeschichten wüsstest du das. Glaub mir. Außer du willst natürlich.", meinte er. Natürlich, warum sollte ich denn jetzt auch nicht mit ihm schlafen? Ich meinte, ich war ja nur Jungfrau und ungeküsst. Ich wurde wieder rot und schaute verlegen auf meine Hände.
"Ich will nicht mit dir schlafen.", murmelte ich.
"Musst du nicht, deshalb bist du ja auch nicht hier. Und jetzt komm wieder zu mir runter, es wird kalt.", antwortete er mir und sprach mir etwas Mut zu. Also legte ich mich wieder hin, meinen Kopf auf seine Brust und meine eine Hand auf seinen Oberkörper. Wo nahm ich eigentlich plötzlich dieses Selbstvertrauen her?
"Harper?"
"Ja?"
"Ich will dich besser kennen lernen."
"Du weißt, dass wir uns nicht treffen können, Taylor."
"Ich weiß.", seufzte er.
"Deshalb wollte ich das ja auch jetzt machen.", fügte er noch hinzu.
"Wie meinst du das?"
"Naja, vielleicht bisschen langweilig und komisch, aber wir stellen uns einfach gegenseitig Fragen, die uns interessieren würden." Ich nickte. Okay, dann mal los. Was er wohl wissen wollte?