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"Schau, hat doch funktioniert.", grinste mich Taylor an, als wir heil bei ihm ankamen.
"Ich hatte trotzdem Angst einen Unfall zu bauen, das Auto zu schrotten und uns umzubringen."
"Ach, so schlimm war es doch gar nicht." Ich lief um das Auto und legte einen Arm um Taylor, um ihn etwas zu stützen. Da ich noch den Autoschlüssel in der Hand hatte, schloss ich auf und trat hinein.
"Komm, Kleines. Wir gehen hoch.", flüsterte er, weil es mittlerweile schon nach ein Uhr war. Ich nickte und stützte ihn weiterhin etwas.
"Setz dich auf dein Bett und zieh dein T-Shirt aus.", forderte ich ihn auf und zeigte auf sein Bett.
"Kleines, ich dachte du wolltest es langsam angehen, aber wenn du es so willst, ich bin davon nicht abgeneigt.", grinste er mich an und setzte sich.
"Taylor, du Idiot. Ich will schauen wie sehr meine Brüder dich geschlagen haben." Er versuchte sich das Shirt über den Kopf zu ziehen, aber er verzog schmerzerfüllt das Gesicht.
"Warte, ich helfe dir." Ich strich das Shirt vorsichtig nach oben über seinen Kopf und sah sofort üble blaue Flecken auf seinem Oberkörper.
"Oh mein Gott. Ich werde sie umbringen.", murmelte ich und musterte die blauen Flecken.
"Taylor, tut es sehr weh?"
"Naja, es geht."
"Sollen wir ins Krankenhaus fahren?"
"Nein, gebrochen ist nichts, ich hatte schon gebrochene Rippen, dagegen ist das grad gar nichts." Er sah trotzdem übel aus.
"Wie du willst. Wo ist ein Erste-Hilfe-Kasten?"
"Im Badezimmer." Ich lief ins Bad und suchte den Kasten raus, damit ich seine Schmerzen zumindest etwas lindern konnte. "Das kann jetzt ein bisschen weh tun. Ich will nur, dass es weniger weh tut und dass es schneller wieder besser wird." Er nickte und beobachtete genau wie ich vorsichtig seine blauen Flecken mit Salbe einschmierte.
"Ich hol noch kurz was für dein Gesicht, kannst dich schonmal hinlegen.", teilte ich ihm mit und gab ihm noch einen Kuss auf den Scheitel. Im Bad suchte ich einen Waschlappen, den ich nass machte, raus und ging wieder zurück zu Taylor. Mittlerweile lag er nur noch in Boxershorts im Bett und schaute mich an.
"Ich befrei dein Gesicht jetzt noch von dem Blut und dann können wir schlafen, okay?"
"Okay." Wieder beobachtete er mich wie ich vorsichtig sein Gesicht abtupfte, um ihm nicht weh zu tun.
"Danke.", flüsterte er, als ich fertig war.
"Für was?"
"Dafür, dass du dich so liebevoll um mich kümmerst. Wenn ich sonst so nach Hause gekommen bin, konnte ich froh sein, wenn meine Mutter sich ein bisschen um mich gekümmert hat und mein Vater mich nicht gesehen hat, weil dann hab ich nur noch mehr Ärger bekommen."
"Das ist für mich selbstverständlich, vorallem wenn es um jemanden geht den ich mag.", lächelte ich ihn an.
"Danke.", hauchte er. Mit einem Lächeln stand ich wieder auf und brachte den Waschlappen ins Bad. Als ich zurück kam, sah es so aus als ob Taylor schlafen würde, nur irgendwie bezweifelte ich es, trotzdem beobachtete ich ihn und stellte mal wieder fest, wie gut er eigentlich aussah und wenn er so schlief, war er auch unglaublich süß.
"Willst du da noch länger stehen und mich beobachten oder kommst du endlich zu mir?", fragte er und öffnete ein Auge. "Ja, ich komm ja gleich, ich zieh mich nur kurz um." Ein akzeptierendes verschlafenes Brummeln bekam ich als Antwort. Ich nahm mir einfach ein T-Shirt, das gerade herum lag und weil ich davon ausging, das Taylor fast schlief, zog ich mich einfach in seinem Zimmer um und ging nicht ins Badezimmer.
"Süßer Arsch." Erschrocken drehte ich mich um und sah in sein grinsendes Gesicht.
"So kannst du auch her kommen."
"Taylor! Schau weg!" Ich hielt das Shirt vor mich, sodass er nichts mehr sehen konnte.
"Ach komm schon, Kleines. Lass mir doch auch meinen Spaß. Mir ist es egal, was du an hast, du bist immer wunderschön." Knallrot zog ich es mir schnell über den Kopf und schaute nach unten.
"Kommst du jetzt her?" Ohne zu antworten lief ich zum Bett und legte mich mit etwas Abstand neben ihn, immerhin wollte ich ihm nicht weh tun. Seufzend zog er mich an sich und hielt mich an der Taille fest.
"Besser.", murmelte er in meine Haare.
"Warum hast du dich nicht gleich so hingelegt?"
"Ich wollte dir nicht weh tun. Und wenn ich so halb auf dir lieg, hab ich Angst dir weh zu tun."
"Kleines, du bist so leicht, du kannst mir gar nicht weh tun." Ich schmiegte mich an ihn, legte mein Bein über seinen Oberschenkel, sodass ich seitlich auf ihm lag und mein Kopf auf seiner Brust.
"Wie du willst.", murmelte ich.
"Und jetzt schlaf, Kleines. Gute Nacht."
"Gute Nacht." Er zog die Decke noch etwas nach oben und küsste mir auf den Scheitel. In dieser Pose dauerte es nicht lang, dass ich gut und geborgen einschlief.

Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt