Am nächsten Morgen wachte ich auf und als ich sah wie hell, aber trotzdem ruhig, es im Haus war, schaute ich auf mein Handy. Fuck. Es war schon 9.14 und ich hatte 19 Nachrichten und 6 verpasste Anrufe. 17 Nachrichten und die 6 verpassten Anrufe waren von Felix, sie bestanden hauptsächlich aus, wo bist du und ich mach mir Sorgen. Die anderen beiden Nachrichten waren von einer unbekannten Nummer.
Hey Kleines, heute nicht in der Schule?
Hoffe es ist alles okay zwischen uns.
Eindeutig Taylor, was wollte er denn? Aber antworten musste ich später oder gar nicht. Die Frage ist jetzt nur, was sollte ich jetzt wegen der Schule machen. Ich stand auf und wollte schon in mein Zimmer stürmen, doch da hörte ich jemanden aus der Küche rufen.
"Harper, komm mal her zu mir."
"Dad?"
"Ja, Schatz, ich bin es." Ich rannte in die Küche, sprang praktisch auf ihn und zog ihn in eine feste Umarmung.
"Dad! Ich dachte du kommst erst nächste Woche."
"Dachte ich auch, aber weil ich nichts mehr zu tun hatte, dachte ich, ich komme früher und überrasche euch."
"Das freut mich." Ich stand von seinem Schoß auf und stellte mich vor ihn.
"Aber warum hast du mich nicht geweckt? Ich muss doch zur Schule."
"Ich hab dich krank gemeldet." Verwirrt schaute ich ihn an und setzte mich auf einen Stuhl gegenüber von ihm.
"Die Jungs haben mir erzählt, dass du in letzter Zeit eine schwere Zeit hast. Deshalb." Ich nickte, ja es stimmte, ich hatte eine schwere Zeit und sie waren daran definitiv nicht unschuldig.
"Warum geht es dir denn im Moment nicht so gut?"
"Die Jungs sind daran definitiv nicht unschuldig."
"Was haben sie gemacht?", seufzte er.
"Dass ich keine wirklichen Freunde hab, hatte besser gesagt, weißt du. Dachtest du wirklich, das würde daran liegen, dass ich so merkwürdig bin? Nein, es liegt verdammt nochmal an meinen Brüdern. Sie haben lieber in Kauf genommen, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass irgendjemand weiß, dass ich auch eine Baker bin. Und es regt mich mittlerweile einfach nur noch auf. Ich kann mein Leben wegen denen nicht so leben wie ich will. Und jetzt hab ich gesagt, wenn sie sich nochmal in mein Leben einmischen, mach ich für sie nichts mehr. Soweit ist es jetzt. Meine aktuelle Situation ist die, ich hab Stress mit meinen Brüdern, vier Mädels aus der Schule haben mich erst jetzt angesprochen, nur weil sie was mitbekommen haben, was ihnen zugesprochen hat und ein Typ, den ich eigentlich hassen sollte, den mag ich oder vielleicht sogar mehr, ich weiß es verdammt nochmal nicht. Mein Leben ist scheiße! Die Leute reden nur mit mir, wenn sie etwas mitbekommen, wenn sie von irgendwas beeindruckt sind oder etwas unerwartetes gehört haben. Ach oder sie fangen jetzt mit mir an zu reden, weil sie meinen mich zu kennen und denken, dass sie echt nett sind, wenn sie mit mir reden. Ich hab keine Lust mehr!", zum Ende hin wurde ich immer lauter und vereinzelte Tränen rollten über meine Wangen.
"Schatz, nicht weinen. Komm her. Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist." Ich lief um den Tisch und ließ mich von ihm in eine Umarmung ziehen.
"Soll ich heute mittag mal mit den Jungs reden?"
"Nein, ich klär das und das mit dem Typen darfst du gar nicht erst ansprechen."
"Mein Mund ist versiegelt." Er machte eine Geste, als ob er seinen Mund abschloss und dann den Schlüssel weg warf.
"Danke.", flüsterte ich ihm ins Ohr.
"Mach dir einen schönen Tag, Schatz. Und entspann einfach mal."
"Okay.", sagte ich immer noch leise. Damit stand ich auf und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, dort ließ ich mich erstmal aufs Bett fallen. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und fing an zu schreiben. Erst Felix.Hey Felix, Sorry, dass ich erst jetzt schreibe, aber ich wurde von meinem Vater krank gemeldet, nachdem meine Brüder ihm gesagt haben, dass es mir nicht so gut geht. Bin morgen wieder in der Schule.
~HarperUnd dann noch Taylor.
Junge, was soll denn okay zwischen uns sein? Zwischen uns ist nichts, rein gar nichts, komm damit klar, dass ich nicht eine deiner Betthäschen bin. Dumm genug von mir, dass ich dachte ich könnte dir vertrauen.
~Harper
DU LIEST GERADE
Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...