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POV Harper

Taylor und ich hatten getanzt und echt Spaß, mittlerweile aber hatten sich unsere Wege wieder getrennt, er wollte nochmal zu seinen Freunden. Also saß ich wieder hier an der Bar, alleine, die Mädels beschäftigten sich mit irgendwelchen Jungs und ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Durch meinen Alkoholpegel aber, machte mir das eher weniger aus. Ich beschäftigte mich mit meinem Becher, als sich ein Typ vor mir an die Theke lehnte.
"Hey, Süße! Was machst du denn hier so alleine?", schrie er gegen die Musik an.
"Äh, vielleicht wollte ich gerade auch alleine sein?"
"Aber, Süße. So wie du aussiehst brauchst du definitiv nicht alleine sein. Und es macht doch so viel mehr Spaß sich mit jemandem zu vergnügen.", meinte er und kam mir immer näher. Ekelhaft. Er kam mir noch immer näher und wollte mich küssen. Ich schubste ihn augenblicklich weg und stand auf.
"Äh, ich bin dann mal weg." Sofort lief ich weg und da ich eigentlich nichts zu tun hatte, suchte ich eine Toilette. Weil ich gar keine Ahnung hatte, wo eine sein könnte, schaute ich im ersten Stock nach. Ich schlängelte mich durch die Menge und lief die Treppe nach oben. Oben öffnete ich einfach mal eine Tür. Kein Badezimmer, sondern ein leeres Schlafzimmer. Noch bevor ich die Tür wieder schließen konnte, wurde ich von hinten in das Zimmer gedrückt.
"Ach, Süße. Du willst es doch auch.", flüsterte er und eine unangenehme Gänsehaut machte sich auf meiner Haut breit. Er schob mich immer weiter in das Zimmer und schubste mich auf das Bett, das darin stand. Ich versuchte auf der anderen Seite runter vom Bett zu kommen, aber da war nur eine Wand. Na toll. Wie sollte ich denn jetzt hier weg kommen? Gerade als er sich auf mich legen wollte, rollte ich mich irgendwie vom Bett und wollte aufstehen. Als ich auf die Tür zu rennen wollte, hielt er mich wieder fest und drückte mich dieses Mal gegen die Wand. Ich konnte mich nicht wirklich bewegen, geschweige denn mich befreien. Er fing an meinen Hals zu küssen, mittlerweile wehrte ich mich gar nicht mehr, ich hatte sowieso keine Chance. Die Tränen flossen nur so über mein Gesicht. Von meinem Hals wanderte er nach oben zu meinem Mund. Gerade als ich dachte es wäre vollkommen vorbei, als er mit seiner Hand unter mein Kleid wollte, wurde er von mir weggezogen und ich sackte auf den Boden.
"Du scheiß Arschloch!", schrie Taylor den Typ an und schlug auf ihn ein. Er stoppte und zog mich in eine Umarmung.
"Kleines, alles wird gut. Er wird dir nichts mehr tun." Er strich mir über den Kopf und zog mich vorsichtig auf die Beine. Ich drückte mich sofort an ihn, ich brauchte seine Nähe, er gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Er zog mich noch näher an sich und küsste mich auf den Scheitel.
"Soll ich dich nach Hause bringen, Kleines?"
"Ich will nicht alleine sein.", flüsterte ich mit zitternder Stimme.
"Ist bei dir keiner zuhause?"
"Meine Brüder werden alle hier oder wo anders sein, mein Vater ist wieder weg und meine Mutter..." Ich wollte nicht über sie sprechen, also brach ich meinen Satz ab.
"Ich würde ja mit zu dir gehen, aber ich würde echt gern noch länger leben als bis morgen früh. Also fahren wir zu mir.", gab er sanft zurück und schob mich an der Hüfte vorsichtig raus aus dem Zimmer. Draußen wurde ich augenblicklich von Taylor weggezogen. Meine Brüder. Kyle und Dylan schoben mich hinter sich.
"Wir haben doch gesagt, du sollst dich von ihr fern halten, so sieht das aber nicht aus.", zischte Jack. Sie bauten sich zu siebt vor ihm auf, er stand trotz allem unbeeindruckt da, bis Aiden auf ihn einschlug und auch die anderen ließen keinen möglichen Schlag aus. Sind die noch bei Sinnen?! Ich drückte mich zwischen ihnen durch und stellte mich schützend über Taylor.
"Seid ihr noch bei Sinnen?! Lasst ihn verdammt nochmal in Ruhe!", schrie ich sie an.
"Du beschützt ihn doch nicht gerade ernsthaft? Er will dich nur benutzen! Er wird dich verletzen!", fauchte Jayden zurück.
"Das wird er nicht! Er behandelt mich wenigstens nicht wie ein nichts! Nicht so wie ihr manchmal! Er interessiert sich wenigstens für das was ich mache! Ohne ihn wäre ich gerade vergewaltigt worden und ihr? Ihr hättet es noch nicht einmal bemerkt!", schrie ich zurück. Und schon wieder weinte ich. Eine Traube aus Jugendlichen hatte sich um uns gebildet. Hatten die kein eigenes Leben? Die interessierten sich doch ständig für das Leben anderer, es ging sie einen feuchten Dreck an! Auch wenn ich das einzige Mädchen bin, das die Baker Brüder und Taylor unter Kontrolle hatte, sollte es sie nicht interessieren, nicht einmal wenn ich, keine Ahnung, irgendwer berühmtes wäre. Meine Brüder schauten mich verdutzt an, ich zog Taylor auf die Beine und stützte ihn.
"Komm, Taylor. Wir gehen.", sagte ich und lief schon ihn stützend los.
"Du gehst nirgends wo mit Taylor hin.", zischte Jack.
"Wir wissen alle was Dad gesagt hat. Und wenn ihr mich weiter so behandelt, komm ich nur noch zum Schlafen nach Hause, wenn überhaupt.", zischte ich sie an und zeigte warnend durch die Runde.
"Ich kann das so einfach nicht mehr.", murmelte ich und schob mich mit Taylor durch die Leute nach draußen vors Haus.
"Soll ich uns ein Taxi rufen?", fragte ich ihn.
"Nein, ich fahr."
"Du fährst mir sicherlich nicht mehr. Also Bus oder Taxi?", fragte ich. Ich konnte ihn in diesem Zustand ja schlecht noch Auto fahren lassen, er konnte ja nicht einmal alleine stehen.
"Dann fährst du halt.", grinste er mich an. Warte, was? Ich hatte doch noch nicht einmal einen Führerschein.
"Ich hab doch nicht einmal einen Führerschein, wie soll das denn gehen?"
"Ich zeig dir wie man fährt.", grinste er mich noch immer an.
"Und was wenn wir angehalten werden?"
"Werden wir nicht." Nach kurzem Zögern gab ich mich geschlagen und lief mit ihm zum Auto. Das konnte ja nur lustig werden.


Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt