Nachdem wir nur einen Schritt aus der Kammer waren, wurde ich nach hinten gezogen und sah wie jemand Felix ins Gesicht schlug.
"Du Arschloch! Was zum Teufel machst du denn mit ihr in der Kammer?!", eindeutig Dylan. Scheiße. Wie schaffte ich es denn jetzt, dass sie ihn in Ruhe lassen?
"Lasst ihn verdammt nochmal in Ruhe!" Sie hatten ihn zum Glück nur einmal geschlagen und hielten ihn jetzt am Kragen fest. Ich riss mich aus dem Griff und drehte mich erstmal um, um zu sehen, wer mich da fest hielt. Es war Kyle, von ihm hätte ich es nicht erwartet. Dylan und Connor hielten Felix fest und die anderen Jungs standen um uns herum. Ich drückte mich vor Felix und funkelte meine Brüder wütend an.
"Was fällt euch eigentlich ein?!", schrie ich sie an.
"Er hat dich in eine Kammer gezogen, was weiß ich was er da mit dir gemacht hat.", antwortete Jack.
"Also als allererstes will ich mal klar stellen, dass ich ihn in die verdammte Kammer gezogen hab und dann geht es euch trotzdem verdammt nochmal nichts an was wir gemacht haben, aber in diesem Fall haben wir nur geredet. Ihr regt mich verdammt nochmal auf!" Sie schauten mich verdutzt an und mittlerweile bildete sich schon eine Traube an Schülern um uns. Da die Jungs nichts sagten, griff ich Felix an der Hand und wollte ihn mit mir ziehen. Als ich aber zwischen meinen Brüdern durch ging stand direkt Mr Andrews vor mir, na super.
"Mitkommen alle." Er zeigte auf meine Brüder, Felix und mich, ohne auf meine Brüder zu warten, zog ich Felix immer noch an der Hand mit. Als wir an den Schülermengen vorbei gingen, lief Felix nicht mehr hinter mir, sondern neben mir, immer noch waren unsere Hände mit einander verschränkt. In Mr Andrews Büro angekommen ließ ich mich genervt auf einen Stuhl fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Nach und nach kamen die Jungs auch mal an und ich spürte ihre Blicke auf mir.
"Wer kann mir erklären, was das war? Der Schlag oder die Schläge in Felix Gesicht und dann das Geschrei von Harper." Er schaute uns auffordernd an, niemand antwortete.
"Harper, du bist doch eigentlich die Vernünftige von euch, kannst du es mir sagen?"
"Naja, ich kann Ihnen den groben Zusammenhang erklären, aber warum kann ich ihnen leider nicht erklären, weil ich es selbst nicht verstehe." Bei dem letzten Teil schaute ich meine Brüder wütend an.
"Das wäre doch mal ein Anfang."
"Okay, also sie wissen, dass ich durch meine geliebten Brüderchen, eine Außenseiterin bin und keine wirklichen Freunde hab. Als Felix dann hier auf die Schule gekommen ist, hab ich mich mit ihm angefreundet, meine Brüder sind ausgerastet, ich hab mich aufgeregt, Felix hat heraus gefunden, dass ich eine Baker bin, ich hab ihn in die Besenkammer gezogen um das so zu klären, damit nicht noch mehr davon erfahren, wir sind wieder raus gekommen und dann sind auch schon meine Brüder aufgetaucht. Ich hab geschrien, weil es so einfach nicht ging was sie gemacht haben.", antwortete ich ihm genervt und wütend und versuchte nicht vor Wut zu platzen.
"Okay und warum genau habt ihr ihn bitteschön geschlagen?" Niemand antwortete, war ja klar, wenn es um einen von ihnen ging, waren sie immer wie eine Mauer und blockten alles zusammen ab.
"Verdammt Jungs! Ihr habt es doch sowieso schon verspielt! Und wenn ihr schweigt wird es auf keinen Fall besser!", schrie ich sie an, ich war außer mir.
"Harper, bitte beruhig dich.", sprach mir Mr Andrews zu.
"Gut, wenn ihr es nicht sagt, müsst ihr wohl nachsitzen.", fasste unser Direktor den Entschluss und fing schon an aufzuschreiben.
"Warten Sie.", stoppte ihn Jack.
"Ich höre."
"Wir haben ihn geschlagen, weil wir dachten er hätte unsere kleine Schwester in eine Besenkammer gezogen und hätte dort sonst was mit ihr gemacht."
"Ihr seid so lächerlich! Ich kenn ihn seit gestern! Seit gestern! Nur weil ihr direkt mit jedem ins Bett springt, heißt das nicht, dass ich das auch mache! Vor allem nie im Leben in einer Besenkammer!", schrie ich sie wieder an.
"Harper, jetzt beruhig dich endlich." Ich atmete tief ein und aus und antwortete dann:
"Mr Andrews, ich kläre das mit meinen Brüdern und es wird nicht mehr vorkommen, ich verspreche es."
"Ich vertraue dir, wenn es nochmal vorkommt, wisst ihr was passiert." Er schaute bedeutend in die Runde und alle nickten.
"Jetzt geht alle in den Unterricht und Harper du gehst mit Felix auf die Krankenstation. Ich will sicher gehen, dass nichts passiert ist."
"Mach ich. Und danke." Er nickte mir nur zu und dann verließen wir sein Büro.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...