"Taylor?"
"Harper?"
"Was soll ich eigentlich meinen Brüdern sagen?"
"Warum willst du denen was sagen?", meinte er und stoppte die Tür aufzuschließen.
"Sie werden mich fragen, wo ich so lange war und wie ich nach Hause gekommen bin. Wie soll ich das denn erklären? Ich will sie eigentlich nicht anlügen, aber ich will es auch nicht sagen."
"Kleines, dann sag einfach nichts. Wie wäre es damit?", schlug er vor.
"Dann komm ich morgen nicht in die Schule." Verwirrt schaute er mich an.
"Sie werden als Druckmittel nehmen, dass sie mich nicht mit in die Schule nehmen und mein Motorrad steht noch in der Stadt."
"Stimmt. Hmm.", dachte er nach.
"Dann hol ich dich ab.", grinste er mich an.
"Willst du unser Todesurteil unterschreiben? Wenn die von irgendwas erfahren." Ich deutete, um es zu verdeutlichen, auf uns beide.
"Sind wir tot. Oder ich darf keinen einzigen Schritt mehr alleine machen."
"Dann bleibst du hier.", beschloss er.
"Denkst du, das ist eine gute Idee? Wenn wir morgen aus deinem Auto steigen, hab ich wieder die Bitches am Hals und dann hassen mich alle."
"Warum hast du dann die Bitches am Hals?", fragte er verwirrt und zog die Augenbraue hoch.
"Weil du Taylor bist. Mehr sag ich dazu jetzt nicht." Er zuckte mit den Schultern und schaute mir dann tief in die Augen.
"Warum machst du dir eigentlich so viele Gedanken über andere?"
"Wenn dein Leben von anderen bestimmt wird, machst du dir Gedanken über sie und wie du dein Leben nicht zur Hölle werden lässt.", seufzte ich und ließ den Kopf hängen.
"Weißt du was, Harper? Du bleibst einfach hier und ich nehm dich morgen mit in die Schule, lass dich aber einfach vorher schon raus, dass es nicht so aussieht, als ob wir zusammen gekommen wären, okay?", meinte er leicht und seine Stimme klang so sanft, nett und liebevoll. Da ich immernoch auf den Boden schaute, nahm er mein Kinn zwischen seine Finger und drückte somit mein Kopf hoch, dass ich ihm in die Augen schauen musste.
"Okay, ich muss dann aber noch meinem Vater schreiben.", erwiderte ich dann. Er nickte, schloss die Tür auf und öffnete sie für mich.
"Herein spaziert in mein Zuhause." Ich nickte dankend und betrat das Haus. Viel sah ich natürlich nicht, aber ich fand das was ich sah, schon echt schön. Ich zog meine Schuhe aus und stellte mich dann vor Taylor.
"Komm wir gehen hoch in mein Zimmer, ich zeig dir wann anders mal das ganze Haus.", flüsterte er. Anscheinend um niemanden zu wecken, es war zwar erst kurz nach zehn Uhr, aber vielleicht war das bei Taylor zuhause ja so, dass alle schon relativ früh schlafen. Gut, mit meinem Zuhause konnte man es sowieso nicht vergleichen, ich lebte mit sieben Jungs im Alter von 16 und 17 zusammen, die schlafen sicher noch nicht um zehn, geschweige denn sie schlafen überhaupt.
"Kommst du?", fragte er und zog mich an der Hand mit zu seinem Zimmer. Am Ende eines Ganges blieben wir stehen und er öffnete mir mal wieder die Tür, woraufhin ich eintrat.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...