"Wer ist das?", fragte ich.
"Keine Ahnung. Ich schau nach. Ihr bleibt hier. Jungs, beschützt die Mädels im Notfall.", wies Kent Hunter, Nate und Cole an, da Jace und Braden bereits schlafen waren. Kent stand auf und lief langsam zur Tür.
"Ihr seid es. Ihr habt es geschafft. Schnell kommt rein, falls euch jemand gefolgt ist.", hörte ich Kent sagen und Schritte wie mehrere Leute ins Haus kamen. Es waren die Jungs. Ich musste wissen, wie es Taylor ging. Ich sprang auf und lief los. Hunter wollte mich eigentlich noch fest halten, aber er reagierte zu langsam.
"Wo ist Taylor?", fragte ich besorgt, als ich nur Carter, Kai, AJ und Kent sah.
"Ich hab doch gesagt, ihr sollt alle hinten bleiben.", schnaufte Kent.
"Wo ist Taylor?", wiederholte ich mich mit Nachdruck in der Stimme. Niemand antwortete.
"Jungs, verdammt! Was ist los? Ist er etwa?", fragte ich und die Tränen stiegen in meine Augen. War er wirklich tot? Oder warum antwortete mir niemand?
"Harper, er ist nicht tot.", antwortete Carter und versuchte mich zu beruhigen.
"Was ist dann mit ihm? Wieso antwortet mir niemand?" So langsam liefen vereinzelt Tränen über meine Wangen.
"Er wurde angeschossen und mein Vater hat ihn sehr wahrscheinlich.", erklärte Carter und damit brach ein Damm in mir. Die Tränen strömten über meine Wangen und ich sank auf den Boden. Was wenn er starb? Wenn sein Vater ihn foltern würde? Und ich ihn nie wieder sehen würde?
"Was ist wenn er stirbt? Ich kann ihn nicht verlieren.", flüsterte ich und meine Stimme brach ab.
"Harper, er wird nicht sterben. Taylor ist zäh, er packt das.", sprach Carter mir Mut zu und hockte sich vor mich. Ich konnte nicht antworten, ich machte mir viel zu viele Sorgen um Taylor.
"Leute, ich mach das.", hörte ich nach einer weiteren Zeit Hunter hinter mir sagen und kurz darauf hörte ich Schritte sich von mir weg bewegen.
"Hunter, was ist wenn er es nicht schafft?", flüsterte ich und hob langsam meinen Kopf.
"Er schafft das, glaub mir. Aber jetzt steh erstmal auf, der Boden ist kalt und hier kannst du sowieso nichts ausrichten.", forderte er mich liebevoll auf, ich schüttelte aber nur mit dem Kopf.
"Nein. Was ist wenn er hier her kommt und niemand mit bekommt, dass er da ist? Ich warte hier, bis er da ist.", meinte ich immernoch leise, aber meine Stimme war schon wieder fester als zuvor.
"Okay.", seufzte er und setzte sich neben mich auf den Boden. Ich dachte eigentlich, dass er versuchen würde mich zu überreden, aber so war es mir auf jeden Fall lieber.
"Dann warte ich mit dir hier."
"Danke.", flüsterte ich und schaute einfach geradeaus auf die Haustür.
"Ich hab Taylor versprochen auf dich aufzupassen, da lass ich dich sicher nicht hier alleine sitzen." Ich antwortete nicht. Ich konnte nicht und ich wusste auch nicht was ich überhaupt sagen sollte.Wir saßen bestimmt eine halbe Stunde lang schweigend da, als ich anfing zu zittern, weil mir langsam kalt wurde. Ohne irgendwas zu sagen, zog er mich an sich, um mich so etwas zu wärmen. Irgendwie fühlte es sich komisch an, einem Jungen so nahe zu sein. Aber wir waren nur Freunde und er hatte sicher keine schlechten Absichten, immerhin sagte er auch immer wieder, dass er alles für Taylor machen würde und Taylor wollte, dass er sich um mich kümmerte. Und mich nicht frieren zu lassen, gehörte nunmal irgendwie dazu.
Immernoch schwiegen wir und das obwohl wir wahrscheinlich schon seit zwei Stunden hier saßen. Mit der Zeit wurde ich immer müder, lehnte mich an Hunter und schlief schlussendlich, mit dem Kopf auf seiner Schulter, ein.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...