"Baby, wach auf, wir müssen in die Schule.", versuchte ich Taylor zu wecken. Ohne Erfolg allerdings. Gut, dann musste ich wohl auf ihn springen um ihn zu wecken. Mit einem Seufzen stand ich auf nahm zwei Schritte Anlauf und sprang voll auf Taylor, der gerade noch schlief.
"Kleines, was sollte das denn?", beschwerte er sich.
"Wir müssen in die Schule und anders hab ich dich nicht wach bekommen.", erklärte ich, während ich immer noch auf ihm lag und ihm vermutlich ins Gesicht atmete.
"Wie lang haben wir noch? Kann ich noch duschen?"
"20 Minuten, also wenn du nicht ewig zum Duschen brauchst, ja."
"Ich bin in fünf Minuten da, dann haben wir noch 15 Minuten für uns.", meinte er leise und küsste mich federleicht auf den Mund.
"Lass mich kurz überlegen, nein. Ich muss noch was machen, da kannst du dich aber dran gewöhnen, wenn du unter der Woche hier schläfst, außer du würdest früher aufstehen.", erklärte ich ihm und stand auf. Als ich mich umdrehte, bekam ich auf dem Weg noch einen Klaps auf den Po mit, worauf ich aber so gut wie nicht reagierte.
"Na, gut geschlafen, Prinzessin?", fragte mich Kyle, als ich in die Küche kam.
"Ja, ja das hab ich. Warum bist du eigentlich schon wach? Sonst musst du dich doch auch immer beeilen, weil du so spät bist."
"Ich wollte sicher gehen, dass es dir gut geht."
"Warte? Warum?"
"Wir sind zwar mit Taylor ausgesprochen, aber du bist immer noch unsere kleine Schwester.", wies er mich darauf hin. Mit einem lautlosen Aah machte ich mich daran, wie immer alles zu richten und dann selbst einen Kaffee zu trinken.Nach etwa zehn Minuten kam Taylor in die Küche, umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Na, Kleines. Wolltest du nicht nochmal hoch zu mir kommen?", murmelte er in mein Ohr.
"Nein, ich wollte tatsächlich meinen Kaffee trinken.", zerstörte ich vielleicht etwas seinen Plan, aber das musste sein, weshalb er laut ausatmete.
"Steh mal auf.", forderte er mich auf, also kam ich seiner Bitte nach und stand auf. Und was machte er? Er setzte sich auf meinen Platz, sein Ernst?
"Dein Ernst? Das ist mein Platz.", schmollte ich. Aber er lachte nur und klatschte auf seinen Schoß, gut dann war er halt mein Sitzplatz. Ich war echt nicht nett, ich hatte irgendwie Lust ihn zu ärgern, also lehnte ich mich nach vorne und präsentierte ihm deutlich meinen Hintern, wobei ich aber so tat, als ob ich was an meinem Handy machte und dann, dann war die Kaffeekanne auch noch auf der anderen Seite des Tisches, da musste ich mich doch glatt rüber beugen und die ganze Zeit auf seinem Schoß rutschen. Ja, ich war definitiv nicht die kleine brave Harper, die man sonst kannte.
"Kleines, hör sofort auf, sonst muss ich dich gleich hier auf dem Tisch nehmen.", brachte er heraus und hielt mich fest, sodass ich aufhören musste.
"Das wirst du sicherlich nicht.", ertönte die Stimme meines Vaters aus dem Hausflur bevor er in die Küche trat.
"Dad! Ich wusste gar nicht, dass du heim kommst.", freute ich mich und sprang auf. Ich umarmte ihn fest und als ich mich von ihm löste, strahlte ich ihm ins Gesicht.
"Doch, doch, du hast in eineinhalb Wochen Geburtstag und ich wollte dir jemanden vorstellen. Clara, kommst du?"
"Wer ist Clara?", fragte ich ihn und kurz darauf sah ich eine wunderschöne Frau in Dads Alter in die Küche laufen.
"Ich habe Clara auf einer meiner Geschäftsreisen kennen gelernt und wir haben uns verliebt. Wir sind zusammen und sie zieht hier bei uns ein.", erklärte er glücklich, während er schützend einen Arm um die nervös und schüchtern wirkende Clara legte
"Dad, das freut mich so für dich."
"Du willst mir glaube ich auch jemanden vorstellen. Oder willst du mir Mr 'Ich nehm dich hier auf dem Tisch' nicht vorstellen?"
"Doch, also das ist Taylor, mein Freund. Taylor das ist mein Dad, David.", stellte ich die beiden vor.
"Hallo, Mr Baker. Entschuldige, wir hatten einen nicht ganz so glücklichen Start.", entschuldigte er und kratzte sich verlegen am Kopf.
"Ach Junge, solange du nichts tust, was sie nicht will, ist mir das doch egal. Denkst du ich war früher besser? Ich mein, ich hab 9 Kinder.", beruhigte er ihn.
"Dad? Ich hab mal eine Frage, was ist eigentlich wenn Skyler hier einziehen würde? Also ich weiß nicht ob sie das will, aber vielleicht würde sie das ja gerne wollen und dann könnte sie mit uns auf die Highschool gehen.", fragte ich vorsichtig, das würde mich so freuen.
"Harper, sie ist meine Tochter, sie ist hier absolut willkommen, natürlich kann sie hier einziehen."
"Ja? Dann red ich mit ihr mal. Aber wir müssen jetzt gehen.", freute ich mich und verließ die Küche.
"Jungs! Schwingt euren Arsch hier runter! Wir müssen los.", rief ich nach oben, zog Schuhe an, schnappte meine Tasche und lief gefolgt von Taylor nach draußen.
"Du bist ja schroff zu deinen Brüdern.", lachte er.
"Die haben nichts anderes verdient." Daraufhin musste er nur noch mehr lachen und zog mich leicht an der Hand zu seinem Audi R8. Ach wie ich dieses Auto mochte.
Die ganze Fahrt verlief größtenteils schweigend, aber es war einfach eine angenehme Stille. An der Schule angekommen, stieg Taylor schnell aus und öffnete mir die Tür. Und wieder dieses Raunen über den ganzen Schulhof, aber es war mir egal, trotzdem war ich irgendwie unsicher, was Taylor anscheinend sah, denn er drehte mich mit dem Rücken zum Auto, drückte mich vorsichtig dagegen und küsste mich langsam und leidenschaftlich. Jetzt war es wohl komplett offiziell, wir waren zusammen und ich liebte dieses Gefühl verdammt nochmal.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...