18. Kapitel

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Eine halbe Stunde bevor der Studio schließt, betritt eine Frau den Laden. Alt ist sie nicht. Sie wird kaum über 30 sein. Sie kommt auf mich zu und lächelt freundlich „Hi. Ich bin Sarah Jones, Sie müssen Mr. Styles sein." Ich nicke und schüttle kurz ihre Hand. „Mr. Malik ist noch in Studio zwei. Er kommt gleich zu uns." sage ich und wir setzen uns auf die Stühle im Eingangsbereich.

„Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?" frage ich vorher. „Haben Sie ein Wasser für mich?" Ich nicke und gehe kurz nach hinten, um ein Glas zu holen und es zu füllen. Mir bringe ich direkt auch eins mit uns stelle es kurz danach auf den kleinen Tisch mit den Auslagen des Studios. Sie nimmt sich eine und blättert ein wenig darin herum. „Die Fotografen hier sind wirklich gut. Wie kommt es, dass Sie einen Neuen suchen?" fragt sie mich und sieht auf. „Es.. gab Schwierigkeiten und ich bin ab morgen nicht mehr da."

„Darf ich fragen wieso?"

Ich überlege kurz, aber sie wird es so oder so erfahren. Ich muss ihr nicht zu viel sagen. „Ich habe einen Auftrag über einen längeren Zeitraum, deswegen werde ich erst einmal nicht mehr im Studio sein." antworte ich und sie nickt. „Dann musst du wirklich gut sein." sagt sie. Dann bemerkt sie meinen fragenden Blick. „Nur die besten bekommen große Aufträge."

„Sie haben Erfahrung damit?" frage ich und sie seufzt. „In dem Studio, in dem ich vorher gearbeitet habe, gab es immer mal wieder größere Shootings, aber mein Boss wollte sie alle für sich alleine und hat mich die Drecksarbeit machen lassen." Sie zuckt mit den Schultern. „Irgendwann habe ich gekündigt, weil es mir zu viel wurde und jetzt bin ich hier." fasst sie zusammen. „Hier ist es besser." versichere ich ihr. „Zayn... Mr. Malik schaut darauf, dass die Aufgaben gerecht und gleich verteilt sind. Dass ich diesen Auftrag jetzt bekommen habe, war mehr Glück, als alles andere."

„Es war können!" widerspricht Zayn und ich drehe mich herum. Er kommt gerade zu uns und setzt sich. „Er ist wirklich gut, deswegen habe ich ihn vorgeschlagen; das war kein Glück." sagt er leicht ermahnend, aber das beachte ich nicht weiter.

„Schön, dass Sie hier sind Sarah." Er wendet sich dann der potentiellen Bewerberin zu. „Gerne." erwidert sie. Ich mustere sie. Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber sie ist mir sympathisch. Sie scheint bodenständig und freundlich zu sein; ganz im Gegensatz zu Jackson. Außerdem habe ich nach ihrer Erzählung gerade den Eindruck, dass es ihr wichtig ist, fair zu bleiben und niemanden zu bevorzugen. Sie ist einfach natürlich und ich denke nicht, dass sie sich verstellt. Es ist ein Bauchgefühl, dass mir sagt, dass Zayn recht hat und sie wirklich gut in dieses Studio passen würde. Es könnte funktionieren.

„Ich habe Sie hergebeten, damit sie auch Mr. Styles kennenlernen. Er ist zwar jetzt erst einmal unterwegs, aber ich finde es doch wichtig, dass auch er weiß, wer Sie sind." Er sieht kurz zu mir und spricht dann weiter. „Wir hatten in letzter Zeit ein wenig... Stress und jetzt brauchen wir jemanden, auf den wir Vertrauen können."

„Darf ich fragen, was vorgefallen ist?" will sie vorsichtig wissen. Zayn sieht zu mir und stellt mir somit frei zu antworten. Er will sich nicht herausnehmen, etwas zu erzählen, von dem ich nicht möchte, dass Mrs. Jones es erfährt.

„Uhm... Vielleicht erzähle ich Ihnen irgendwann einmal, was genau geschehen ist, doch jedenfalls sitzt Ihr Vorgänger jetzt für einige Jahre hinter Gittern." erwidere ich. Perplex sieht sie mich an. „Okay, damit habe ich nicht gerechnet." sagt sie geschockt. Zayn murmelt nur „Wer schon..." und ich kann nichts anderes tun, als ihm in Gedanken zuzustimmen. Wer hätte schon gedacht, dass Jackson zu so etwas in der Lage wäre..

„Ich versichere Ihnen beiden, dass ich nichts machen werde, dass mich in eine solche Situation bringen könnte!" wirft sie sofort ein. „Ich möchte einfach nur gute Fotos schießen können und das Studio hier scheint mir perfekt dafür zu sein." fügt sie hinzu.

„Was sagst du Harry?" fragt Zayn mich und sein Blick verrät mir, dass er nur noch auf meine Einverständnis wartet. Jetzt liegt es an mir, ob Mrs. Jones die Stelle bekommt, oder nicht.

„Wieso nicht?" erwidere ich und sehe dann wieder zu meiner neuen Kollegin. „Wirklich?" fragt sie glücklich und Zayn nickt. „Die Probezeit beträgt vier Monate." Er sieht zu mir. Natürlich ist mir klar, weswegen er diesen Zeitrahmen gewählt hat. „Wenn Sie sich bewähren, bekommen sie eine feste Anstellung." ergänzt er und steht auf. Wir tun es ihm gleich und sie gibt uns beiden die Hand. „Das ist super! Wann soll ich hier sein?" fragt sie. „Wenn es geht, direkt ab morgen. Ich mache bis Ende der Woche den Vertrag fertig."

„Natürlich geht das." antwortet sie lächelt, bedankt sich und geht dann wieder. Zayn und ich lassen uns zurück auf die Stühle fallen. „Damit haben wir also wieder eine Kollegin." sagt er zufrieden. „Und dein vorerst letzter Arbeitstag ist hiermit beendet." fügt er hinzu. Ich nicke leicht und sehe mich um. Kaum zu glauben, dass ich das Studio wochenlang nicht zu Gesicht bekommen werde. Die Tour war die ganze Zeit über noch so weit weg und schien so fern in der Zukunft, da ist es ein wenig surreal, dass wir Freitag nach Paris fliegen und Samstag Abend dort das erste Konzert der Tour ist. Die Crew, zu der ich nun einmal auch zähle, fliegt bereits früh morgens und ist Mittags ungefähr im Hotel. Louis und einige seiner Manager, sowie Jeff fliegen erst Mittags. Liam fliegt mit uns. Es wurde eine gesamte Maschine gebucht. Mein Freund hingegen fliegt mit dem Privatjet des Managements. Erst wollte Louis partout, dass ich bei ihm mitfliege, aber ich habe abgelehnt. Es hat ein wenig gedauert, aber schließlich hat er irgendwie verstanden, dass es mir darum geht, nicht anders behandelt zu werden. Natürlich habe ich kein Zimmer im Hotel, sondern werde im Bett im Penthouse schlafen, aber ein extra Flug muss nun wirklich nicht sein.

Außerdem möchte ich die Crew ein wenig kennenlernen und das funktioniert nun einmal nicht, wenn ich keine Zeit mit ihnen verbringe. Louis missfällt meine Entscheidung immer noch ein wenig, aber er hat sie akzeptiert; er kann schließlich nicht anders. Ich verlasse das Studio und Zayn schließt ab. „Viel Erfolg. Und viel Spaß!" wünscht er mir. Ein wenig traurig darüber, dass ich ihn so lange nicht sehen werde, lächle ich. „Danke, Zayn." Dann zieht er mich in eine Umarmung.

„Harry? Wir müssen los." sagt plötzlich jemand hinter mir und ich drehe mich ein wenig erschrocken um. Dort steht Liam. Wie immer in Anzug und mir Sonnenbrille auf der Nase. „Was machst du hier?" frage ich ein wenig verwirrt. „Ich soll dich abholen." - „Louis?" Er nickt. Ich drehe mich noch einmal um und sehe, wie Zayns Blick über den Bodyguard meines Freundes gleitet. „Zayn?"

„Mhm?"

„Ach nichts." sage ich nur und schüttle den Kopf. „Kommst du?" fragt Liam und ich nicke. „Schick Fotos!" sagt Zayn und ich nicke. „Natürlich." Dann drehe ich mich um und gehe mit Liam zum Wagen. Als wir drin sitzen, kann ich mir ein schmunzeln nicht verkneifen. „Zayn hat dich voll abgecheckt, hast du das mitbekommen?"

„Dein Boss?"

Ich nicke. Er zuckt nur mit den Schultern und erwidert nichts. „Keine Reaktion?" frage ich, kurz sieht er mich durch den Spiegel an. „Ich bin mit auf Louis' Tour. Was soll ich denn jetzt noch etwas mit jemandem anfangen? Das ist unsinnig." erwidert er.

„Das war kein nein." stelle ich frech grinsend fest. Er seufzt genervt und sagt dann. „Es wird niemals etwas. Ich kenne ihn nicht und er mich auch nicht."

„Das kann man ändern." widerspreche ich lediglich. Ich könnte schwören, Liam verdreht gerade die Augen, aber ich kann es durch die Gläser der Sonnenbrille nicht erkennen. „Ich werde garantiert nichts mit deinem Boss anfangen." legt er fest. „Sei nicht so verklemmt." - „Bin ich nicht."

Ich stöhne genervt und hole kurzerhand mein Handy heraus. Einen Augenblick später ist sein Nachrichtenton zu hören. „Was hast du gemacht?" fragt er mich, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. „Ich habe dir seine Nummer rüber geschickt. Deine Sache, was du jetzt damit machst." sage ich und lehne mich zurück. Er schüttelt nur leicht den Kopf. Da halten wir auch schon an. Wir sind bei Louis und mir Zuhause angekommen.

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Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt