20. Kapitel

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Ich höre den ganzen Flug über Louis' Album und lausche seiner wunderschönen stimme. Vor allem bei Just Like You und bei Miss you schweifen meine Gedanken ab und ich habe das Bedürfnis, bei ihm zu sein und ihn einfach zu umarmen.

„Mr. Styles!" höre ich plötzlich und zucke erschrocken zusammen. Ich nehme meine Kopfhörer raus und sehe Liam fragend an. „Wir sind gleich da. Gleich Besprechen wir noch kurz etwas." gibt er mir Bescheid. Ich nicke, schalte meine Musik aus und stecke mein Handy weg.

„Was war den grad mit dir los?" fragt Andy, welcher sich neben mich gesetzt hat. „Was meinst du?" frage ich ein wenig irritiert. „Mr. Payne hat dich sicherlich drei mal angesprochen!" antwortet er. „Du hast es einfach nicht mitbekommen." fügt er hinzu. Ich zucke mit den Schultern. „Tagträume." erwidere ich wieder und zwinge mich, nicht die ganze Zeit an Louis zu denken. Auch, wenn es seine Tour ist, ist es immer noch mein Job hier Fotograf zu sein. Ich muss wirklich darauf achten, dass ich diesen Auftrag ein wenig ernster nehme. Ich muss Liam hier vollkommen als Security-Chef wahrnehmen, nicht als Freund.

„Wir landen gleich." ergreift Mr. Griffiths das Wort. Es stehen bereits zwei Busse bereit, die Sie ins Hotel bringen. Dort besprechen wir weitere Einzelheiten. Da es unser erster Flug als Crew ist, möchte ich Sie dennoch darauf hinweisen, dass es zügig und ohne Ablenkungen ablaufen sollte. Bitte gehen sie also direkt zum Bus." erklärt er. „Außerdem werden Sie morgen um zehn Uhr abgeholt. Die Busse stehen am Hinterausgang des Hotels; da wo wir gleich auch ankommen werden. Es geht von dort direkt zur Arena. Die Bühne muss aufgebaut werden und außerdem gibt es Backstage ein paar Interviews. Sie wissen ja, wofür sie zuständig sind." fügt er hinzu und setzt sich dann selbst. Ich merke deutlich, wie sich das Flugzeug immer weiter dem Boden nähert und kaum zehn Minuten später spüre ich, wie die Räder wieder den Boden berühren. Ich saß auf der falschen Seite, um den Eiffelturm zu sehen, doch zu wissen, dass ich wieder hier bin, verursacht ein Kribbeln auf meiner Haut.

Wie befohlen folgen wir ohne Umwege Liam. Ich möchte erst fragen, was mit unserem Gepäck ist, aber ich bin sicher, wenn Liam sich nicht darum kümmert, oder es auch nur erwähnt, ist dies bereits geregelt. Als wir am Bus ankommen, sehe ich, dass die Koffer gerade eingeladen werden und damit hat sich meine Frage wirklich als unnötig erwiesen. Ich steige ein und Andy nimmt neben mir platz.

„Ich hoffe, es gibt dort etwas zu essen." sagt er mürrisch. „Hunger?" frage ich und er nickt. „Und wie."


Ich gehe an meinen Rucksack und halte ihm ein eingepacktes Brötchen hin. „Ist mit Käse und Salat." sage ich. „Danke." seufzt er lächelnd und entfernt die Aluminiumfolie. Genüsslich beißt er ab. „Das ist verdammt lecker." sagt er glücklich und isst weiter. „Gerne." erwidere ich und sehe aus dem Fenster.

„Den Eiffelturm kannst du von hier aus nicht sehen." erklärt er mir und ich sehe ihn enttäuscht an. „Und vom Hotel aus?" Er schüttelt den Kopf. „Ich bin ziemlich sicher zu wissen, welchen Konferenzraum wir gleich haben werden und dort sind die Fenster in genau die andere Richtung ausgerichtet. Aber wenn du Glück hast, siehst du ihn von deinem Zimmer aus. Kommt halt drauf an, welches zu bekommst." fügt er ermutigend hinzu und ich unterdrücke ein Schmunzeln. Wenn ich Glück habe... Oh ja, ich habe mehr als Glück!

Aber auch, als Andy mein Brötchen gegessen hat, scheint er noch nicht satt zu sein. „Mr. Payne?" frage ich daher und lehne mich ein wenig zur anderen Seite des Busses. Gegenüber und eine Reihe vor uns sitzt Liam. Er hat auf den kleinen Tisch einen Computer gestellt. Er dreht sich zu uns und sieht mich fragend an. „Gibt es dort gleich etwas zu essen?" frage ich ihn. „Also etwas kleines, vor der Konferenz?" frage ich. „Ich bin sicher, es wird etwas vorbereitet sein." antwortet er mir und dreht sich zurück. „Ich hoffe." seufzt Andy und sieht wieder geradeaus. Mir entgeht jedoch nicht, dass Liam sein Handy herausgenommen hat und jetzt telefoniert. Ich habe das Gefühl, er stellt gerade sicher, dass es etwas zu essen gibt. Irgendwie weiß ich unterbewusst, dass Louis es ganz und gar nicht gutheißen würde, wenn ich mit knurrendem Magen in der Besprechung säße. Und ich weiß auch, dass Liam unnötigen Stress vermeiden will.

„Woher kommst du eigentlich, Harry?" fragt Andy mich dann. Ein wenig überrascht blicke ich ihn an, antworte dann aber. „Ursprünglich aus Holmes Chapel." Er sieht mich fragend an. „Das ist in Cheshire... Richtung Manchester ungefähr." erkläre ich ihm, und da scheint ihm ein Licht auf zu gehen. „ja, ich weiß ungefähr wo, aber Holmes Chapel habe ich noch nie gehört." lacht ein wenig. „Es ist auch ziemlich klein." sage ich lächelnd und denke an mein Heimatdorf. „Aber es ist wirklich schön da. Im Prinzip kennt praktisch jeder jeden und es ist viel gemütlicher, als das laute London."

„Du solltest nicht schon jetzt Heimweh bekommen." rät er mir grinsend und ich lache ein wenig. „Werde ich schon nicht. Jetzt freue ich mich erst einmal, die Welt zu sehen. Ein bisschen wenigstens."

Wir kommen am Hotel an und betreten durch den Hintereingang das Hotel. Wie uns gesagt wird, werden unsere Koffer direkt auf unsere Zimmer gebracht, kurz sehe ich Liam verwirrt an, aber er nickt nur leicht. Er deutet mir, dass alles bereits geklärt ist und dass ich keine Bedenken haben muss, dass meien Koffer nicht im Penthouse landen werden.

Im Foyer stehen drei Tische mit belegtem Baguette. Sofort nehmen sich die meisten etwas und auch ich bediene mich. Zum einen habe ich mittlerweile doch ein wenig Hunger bekommen, zum anderen würde es sehr merkwürdig sein, wenn ich erst nach etwas zu Essen frage, mir dann aber nichts nehme. Ein paar Minuten später treffen wir uns am Konferenzraum. Drei lange Tische sind aufgestellt und wir setzen uns.

„Also." beginnt Mr. Griffiths. „Mr. Tomlinson werden Sie morgen in der Arena kennenlernen. Ihm ist ein guter Umgang untereinander wichtig und auch wir sind uns einig, dass es die bessere Variante ist. Außerdem sind wir uns sicher, dass wir uns während der Tour besser kennenlernen. Dennoch ist es wichtig, dass die die Privatsphäre jedes einzelnen beachten. Auf der Tour wird es Streitigkeiten geben, das ist nicht vermeidbar, aber versuchen es im Rahmen zu halten." Er sieht durch die Runde. „Ein weiterer Punkt dazu ist, dass Mr. Tomlinson und explizit gebeten hat, seine Privatsphäre zu achten. Selbst wenn die Tür seiner Garderobe auch nur angelehnt sein sollte, haben sie zu klopfen." Sein durchdringender Blick verdeutlicht, wie ernst es ist.

„Ansonsten wissen Sie sicherlich alle, was passiert." sagt er. Ich höre jemanden neben mir seufzen Es ist. Er heißt William und er stand vorhin neben Andy, als ich am Flughafen angekommen bin. Kurz sehe ich verwundert zu ihm. „Er übertreibt 'n bisschen, oder nicht?" fragt er leise. Ich zucke nur mit den Schultern und sehe wieder nach vorne. Ich weiß, dass ich mich unsympathisch machen würde, jetzt zu widersprechen, daher sage ich lieber gar nichts. Außerdem finde ich es gerade doch wichtiger Mr. Griffiths zuzuhören.

„Als erstes wird morgen ein Interview stattfinden." fährt er fort. Dann gibt es den Soundcheck und anschließend ist ein französischer Radiosender da. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bereits morgen früh Fans vor der Halle warten werden. Es ist für ein paar von ihnen, die noch auf keiner Tour waren eventuell etwas ungewohnt, aber sie werden lernen, es zu ignorieren."

Er spricht noch einige Details zum morgigen Ablauf an und beendet dann die Konferenz. Es ist mittlerweile fast neun Uhr abends; eigentlich nicht so spät, aber jeder hier ist froh, wenn es vorbei ist.

„An der Rezeption wird ein Mitarbeiter stehen und Ihnen Ihre Zimmerkarten geben. Morgen um Neun müssen die Zimmer leer und die Karten zurückgegeben worden sein. Um halb Neun ist Frühstück. Bis morgen früh." verabschiedet er sich und geht einige Schritte zurück. Er spricht ein wenig mit Liam, während alle anderen aufstehen und nach und nach den Raum verlassen. Ich stehe an der Seite und tue so, als würde ich auf mein Handy sehen. In Wahrheit weiß ich einfach nur nicht, was ich jetzt machen soll.

„Mr. Styles? Kommen Sie mal kurz?" ruft Mr. Griffiths durch den Raum, als so gut wie alle weg sind. Es bekommt keiner mit, oder besser gesagt, es kümmert niemanden. Ich gehe zu ihm. Neben ihm stehen einige weitere Manager und drei Bodyguards, sowie Liam.

Ich stelle mich ihnen gegenüber und sehe fragend zwischen den beiden Männern hin und her. „Wir mir gerade zugetragen wurde, werden Sie nicht hier nächtigen?" fragt er mich und unsicher krame ich in meinem Kopf nach einer Antwort. „Das ist richtig.." stottere ich ein wenig nervös. „Ich habe bereits eine Unterkunft." erwidere ich und Liam lacht ein wenig. „Er weiß es, Harry." erklärt er mir und erleichtert atme ich aus. „Sie fahren mit Mr. Payne mit. Er hat ein Apartment im selben Gebäude und sorgt mit einem Kollegen für Ihre Sicherheit." berichtet mir Louis' Manager.

„Ich wünsche eine gute Nacht." sagt er und lächelt freundlich. „Und schöne Grüße an Louis."

„Richte ich aus." antworte ich und Laim deutet mir, dass wir jetzt gehen werden.


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