41. Kapitel

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Es dauert nicht lange, bis der Fahrstuhl im Erdgeschoss angekommen ist. Mit einem Pling öffnen sich die Türen. Mit langsamen und unsicheren Schritten gehe ich an die Rezeption.Ich atme einmal tief durch. Die Dame hinter dem Tresen sieht mich fragend an. „Was kann ich für die tun?"

„Ich würde gerne ein Zimmer für eine Nacht buchen." sage ich. „Nur für mich." - „Okay und auf welchen Namen?" möchte sie freundlich wissen. „Harry Styles." antworte ich und schlucke. Dass ich das gerade wirklich tue...

„Gut... ich bräuchte einmal ihren Ausweis. Wie wollen sie bezahlen? Eine Nacht kostet 70€. Frühstück ist mit inbegriffen." Ich nicke und öffne meinen Rucksack, um mein Portemonnaie herauszuholen.

„Harry?" höre ich plötzlich meinen Namen. Ich drehe mich um. Dort steht Liam und sieht mich verwirrt an. Er kommt auf mich zu. „Alles gut?" fragt er verwundert. Ich nicke nur, sage aber nichts. „Ihr Ausweis?" fragt die Dame noch einmal. „Ja. Entschuldigung." sage ich schnell und lege ihn auf den Tresen. Sie nimmt ihn und tippt die benötigten Daten ein.

„Buchst du dir gerade ein Zimmer?" will Liam wissen, als er begreift, was hier gerade geschieht. Meine Kehle fühlt sich an, als würde sie jemand zuschnüren. Ich habe das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen und mir wird kotzübel. Nicht, dass es mir vorher wirklich besser ging. Es ist ein grauenhaften Gefühl. Ich spüre den Karton in meinem Rücken. Ich zucke mit den Schultern.

„Du weißt, dass das ein Fehler ist!" erinnert mich Liam erneut. Als wüsste ich es nicht! Ich habe wirklich mit mir gekämpft, ob ich es machen soll. Aber ich kann einfach nicht mit Louis in einem Bett schlafen und dabei so tun, als wäre alles ganz normal. „Tut mir leid." sage ich leise, doch er schüttelt den Kopf und legt eine Hand auf das dunkle Holz. „Das kannst du wirklich nicht bringen!" sagt Liam energisch. Ich blicke ihn an. Mir stehen Tränen in den Augen. „Ich weiß." Ich beiße mir auf die Unterlippe und sehe weg. Ich will jetzt bloß nicht anfangen zu weinen. Das wäre ganz schlecht.

Aber ich kann nicht länger zurückhalten, wie sehr es mich doch verletzt.

Louis hat mich erneut angelogen. Er hat es nicht nur verschwiegen. Er hat mir direkt ins Gesicht gelogen, obwohl er mir ausdrücklich versprochen hat, es nicht mehr zu tun. Er hätte sagen können, dass wir später darüber reden, das wäre vollkommen in Ordnung gewesen. Er hat es nicht. Er meinte, dass sie nur alte Freunde wären und dass alles gut ist; dass sie nicht mit ihm flirtet und dass ich mir keine Sorgen machen muss. Mein Herz zieht sich zusammen und eine einzelne Träne rollt über meine Wange.

„Ich kann doch sicherlich mit Karte zahlen, oder?" frage ich monoton. Die Dame scheint nicht ganz zu wissen, wie sie mit der Situation umgehen soll. „Natürlich." sagt sie, stellt das Kartenlesegerät auf den Tresen. „Harry mach das nicht. Rede mir ihm." bittet mir Liam erneut, aber ich schüttle den Kopf. „Es bringt doch nichts, Liam. Ich habe schon so oft mit ihm gesprochen und er hat es mir immer wieder versprochen." sage ich mit erstickender Stimme. „Was ist passiert?" möchte er wissen. Die Karte steckt in dem gerät, aber noch habe ich meinen Pin nicht eingegeben. Ich sehe Liam an. Er ist besorgt, will mich davon abbringen diesen Fehler zu begehen.

„Meghan hat mir ein Paket dagelassen." sage ich. Ich sollte es nicht tun. Dennoch nehme ich es heraus und drücke es ihm in die Hand. Er öffnet es und nimmt den Zettel heraus. Ich habe den Ballknebel nicht wieder mit Seidenpapier abgedeckt und er sieht ihn sofort. „Er hat es dir nicht gesagt, oder.." Er seufzt und ich schüttle den Kopf. „Er meinte, dass sie nur Freunde sind. Er hat gelogen. Schon wieder." Liam schließt die Box und stellt sie auf den Tresen. Dann legt er mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Ihr bekommt das wieder hin." versichert er mir. „Er hat richtig Scheiße gebaut, aber er wird es begreifen."

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt